31 Dezember 2005
Zum Jahreswechsel
Weil die Zeit in einem gegenwärtigen Nun ist."
Die Worte von Meister Eckhart mögen Sie/Euch hinüberleiten in ein friedvolles Jahr 2006!
30 Dezember 2005
Herz und Verstand
Aus einem Text zum Herzensgebet
29 Dezember 2005
Die Ruhestatt Gottes
Meister Eckhart (1260-1327)
28 Dezember 2005
Gar nichts verändern
Du solltest gar nichts verändern. Du solltest still sein und schauen. Wenn du still wirst und schaust, dann wird, was du anschaust, dich anschauen. Wenn du die Welt anschaust, ohne sie zu interpretieren, ohne festzuhalten, wird die Welt sich dir offenbaren als das, was sie ist. Die Welt wird sich dir als nichts offenbaren, als ein Bild auf der Leinwand des Bewusstseins. Du wirst ohne irgendeinen Grund strahlend glücklich werden. Du wirst einen Frieden finden, von dem du dir nie hättest träumen lassen, dass er existiert.
Robert Adams (1928-1997)
27 Dezember 2005
26 Dezember 2005
Was die Welt braucht
Swami Vivekananda (1863 - 1902)
25 Dezember 2005
Von Gottes Gegenwart
Alfons Rosenberg (1902 - 1985)
24 Dezember 2005
Ich bin da...
Meister Eckhart (1260-1327)
23 Dezember 2005
Eine Frage des Tuns
Wir müssen unsere eigene Seele analysieren und herausfinden, was sie ist.
Das müssen wir verstehen und dann verwirklichen, was wir verstanden haben.
Das ist Religion.
Swami Vivekananda (1863 - 1902)
22 Dezember 2005
Erkenntnislos
Swami Vivekananda (1863 - 1902)
21 Dezember 2005
Von reiner Entrückung
diese drei zusammen bilden und erzielen das wahrhaft schauende Erleben, darin niemand sich irren kann. Der reine Geist nämlich neigt sich beständig zu dem verklärten Verstand und folgt ihm mit nackter Sehnsucht zu seinem Ursprung.
Jan van Ruusbroec (1293 - 1381)
20 Dezember 2005
Was tun, um Gott zu finden?
Was sollst du dann tun?
Genau dasselbe, was du tätest, wenn du im größten Trost wärest. Dasselbe lerne tun, wenn du im größten Leiden bist, und verhalte dich ganz so, wie du dich dort verhieltest.
Es gibt keinen gleich guten Rat, Gott zu finden, als ihn dort zu finden, wo man ihn fahren lässt.
Meister Eckhart (1260-1327)
19 Dezember 2005
Vom Wirken Gottes
Dann aber soll man die Bilder bald fahren lassen und mit flammender Liebe durch den mittleren in den allerinnersten Menschen hindurchdringen. Dieser besitzt keine Tätigkeit, denn die Wirksamkeit in ihm ist allein Gottes. Er hält sich auf eigene Tätigkeit verzichtend unter dem Wirken Gottes.
Johannes Tauler (um 1300 u.Z. - 1361; Schüler von Meister Eckhart)
18 Dezember 2005
Mit ihnen eins
Elisabeth Haich (1897-1994)
17 Dezember 2005
Von Ein- und Ausatmung
Atmet er tief ein, so weiß er 'Ich atme tief ein', atmet er tief aus, so weiß er 'Ich atme tief aus'; atmet er kurz ein, so weiß er 'Ich atme kurz ein', atmet er kurz aus, so weiß er 'Ich atme kurz aus'. 'Den ganzen Körper empfindend will ich einatmen', 'Den ganzen Körper empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Diese Körperverbindung besänftigend will ich einatmen', 'Diese Körperverbindung besänftigend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Heiter empfindend will ich einatmen', 'Heiter empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Selig empfindend will ich einatmen', 'Selig empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedankenverbindung empfindend will ich einatmen', 'Die Gedankenverbindung empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich einatmen', 'Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedanken empfindend will ich einatmen', 'Die Gedanken empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedanken ermunternd will ich einatmen', 'Die Gedanken ermunternd will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedanken einigend will ich einatmen', 'Die Gedanken einigend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedanken lösend will ich einatmen', 'Die Gedanken lösend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich einatmen', 'Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich einatmen', 'Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Ausrodung wahrnehmend will ich einatmen', 'Die Ausrodung wahrnehmend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Entfremdung wahrnehmend will ich einatmen', 'Die Entfremdung wahrnehmend will ich ausatmen', so übt er sich.
Also wird bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausatmung geübt, also gepflegt, auf daß sie hohen Lohn verleihe, hohe Förderung.
Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)
16 Dezember 2005
Wer bist du?
Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)
15 Dezember 2005
Von rechter Erkenntnis
Milarepa (1052-1135)
14 Dezember 2005
Durch die Worte sehen
Aber nicht die Begriffe und Wörter abschaffen, sondern durch Begriffe und Wörter hindurch zum Wesen der Dinge durchdringen.
Durch Meditationb kann man das lernen, aber es braucht viel Zeit.
Hugo Enomiya-Lassalle S.J. (1898 - 1990)
13 Dezember 2005
Unzählige Buddhas
Selber müssen sich die Wesen um die Erleuchtung bemühen; auch ein Erwachter kann sie nicht erlösen.
Wenn er es könnte, müssten alle Wesen schon erlöst sein, denn es hat schon unzählige Buddhas gegeben.
Hui Hai (720-814)
12 Dezember 2005
Reines Bewusstsein
Robert Adams (1928-1997)
11 Dezember 2005
Leer werden
womit du gefüllt bist,
auf dass du gefüllt werden kannst mit dem,
dessen du leer bist.
Aurelius Augustinus (354 - 430)
10 Dezember 2005
Vom Ziel des Lebens
Erich Fromm (1900 - 1980)
09 Dezember 2005
Mantel der Abgeschlossenheit
Ein Mystiker ist darum ein Mensch, der sein Leben in den Mantel der Abgeschlossenheit hüllt und die von Erfahrung breit getretenen Verbindungswege mit der äußeren Welt absperrt, nicht um auf das Erspähen und auf das Hinhören und auf die Fähigkeit der Rede zu verzichten, sondern umgekehrt:
um das innere Sehorgan dem Erschauen übersinnlicher Erscheinungen zu öffnen und die Schallwellen aus der Welt, die über der Erfahrung steht, einzufangen.
Ernesto Buonaiuti (1881 - 1946)
08 Dezember 2005
Ich bin
Thomas Merton (1915–1968)
07 Dezember 2005
Subjekt und Objekt
Stellen Sie als nächstes fest, was wir wirklich sind - Sein, Bewußtsein und Seligkeit - Dasein, Erkennen und Lieben.
Meditation ist das Mittel, um Subjekt und Objekt zu vereinen. Meditieren Sie:
Über mir ist alles voll von mir, unter mir ist alles voll von mir, in der Mitte ist alles voll von mir.
Ich bin in allen Wesen, und alle Wesen sind in mir. Om Tat Sat. Ich bin Das. Ich bin die Existenz hinter dem Denken. Ich bin das eine Bewußtsein des Universums. Ich bin weder Freude noch Leid.
Der Körper trinkt, ißt und so fort. Ich bin nicht der Körper. Ich bin nicht das Denken. Ich bin Er.
Ich bin der Zuschauer, ich betrachte. Wenn Gesuchtheit sich einstellt, bin ich der Zuschauer. Kommt Krankheit, bin ich auch der Zuschauer.
Ich bin Sein, Bewußtsein, Seligkeit.
Ich bin das Wesen und der Nektar der Erkenntnis. In alle Ewigkeit verändere ich mich nicht. Ich bin still, leuchtend und unwandelbar.
Swami Vivekananda (1863 - 1902)
06 Dezember 2005
Leere Unendlichkeit
Ohne Vergangenheit, ohne Zukunft.
Ein Lichtschein umgibt die Welt des Geistes.
Man vergißt einander, still und rein, ganz mächtig und leer.
Die Leere wird durchleuchtet vom Schein des Herzens des Himmels.
Das Meerwasser ist glatt und spiegelt auf seiner Fläche den Mond.
Die Wolken schwinden im blauen Raum.
Die Berge leuchten klar.Bewußtsein löst sich in Schauen auf.
Die Mondscheibe einsam ruht.
Liu Hua Yang: Das Buch von Bewusstsein und Leben
05 Dezember 2005
Mysterium in der S-Bahn
Dieser Tage sah ich eine Bestätigung meiner Anfrage.
Auf dem Weg vom Potsdamer Platz in Berlin zum Bahnhof Potsdam setzte sich mir gegenüber in der S-Bahn ein junger Mann. Die Umhängetasche warf er neben sich, er schloss die Augen, legte die rechte in die linke Hand und ließ die Daumen aneinanderstoßen, wie ich es vom Zazen kenne. Er meditierte ganz offensichtlich zwischen all den Menschen und Nebengeräuschen.
"Das Mysterium findet auch in der S-Bahn statt". Und im Hauptbahnhof und in der Bibliothek und am Computer und und und...
30 November 2005
Ins Licht entrückt
Meister Eckhart (1260-1327)
29 November 2005
Die Liebe zum Licht
Abdu'l-Baha (1844-1921)
28 November 2005
Die Wirklichkeit Gottes
Ramana Maharshi (1879 - 1950)
27 November 2005
Sannyasin: Offenheit allem gegenüber
Ein Sannyasin wird nicht viele Überzeugungen mitführen. Genauer gesagt: keine. Er wird nur seine eigenen Erfahrungen mitführen. Und das Schöne an einer Erfahrung ist, dass die Erfahrung immer offen ist; denn für sie ist weiteres Nachforschen möglich, während ein Glaube immer schon abgeschlossen, beim Schluss-Strich angelangt ist.
Offenheit heißt Nichtdenken. Offenheit heißt, du lässt deine Gedanken beiseite und bist bereit, dir das Leben immer wieder aufs Neue anzusehen. Nicht mit den alten Augen. Wenn du durch das Nichtdenken schaust, ist deine Wahrnehmung intakt, denn dann siehst du das, was ist. Und Wahrheit befreit; alles andere erzeugt eine Fessel.
In solchen Momenten des Nichtdenkens beginnt die Wahrheit zu dir durchzusickern wie Licht. Je mehr du dieses Licht, diese Wahrheit genießt, desto mehr wirst du fähig und mutig, deine Gedanken fallen zu lassen. Früher oder später kommt ein Tag, wo du hinschaust, und du hast keine Gedanken. Du hältst nicht nach etwas Ausschau, du schaust einfach nur. Dein Schauen ist rein. Der Sannyasin lebt eine Offenheit allem gegenüber.
Osho (1931 - 1990)
26 November 2005
Sein, Bewußtsein und Seligkeit
Ich hatte niemals Vater noch Mutter, denn ich wurde nie geboren.
Wo sind meine Feinde? - da ich doch alles bin.
Ich bin Sein, Bewußtsein, Seligkeit.
Ich bin Das.
Zorn, Lust und Neid, böse Gedanken und dergleichen
sind nie in mir aufgetauch,
denn ich bin Sein, Bewußtsein und Seligkeit.
Ich bin Das.
Eine Vedantin, zitiert von Swami Vivekananda (1863 - 1902)
25 November 2005
Die Legende von der besten Methode
Wir beginnen eine Religion, stellen eine Reihe von Dogmen auf, begehen Verrat am Ziel der Menschheit und tun, als wären wir alle gleich. Nicht zwei Menschen denken gleich oder haben den gleichen Körper. .. Nicht zwei Menschen haben die gleiche Religion ...
Swami Vivekananda (1863 - 1902)
24 November 2005
Begrenzte Vorstellungen loswerden
Werde all diese begrenzten Vorstellungen los, und sieht Gott in jedem Menschen, wie Er mit allen Händen arbeitet, mit allen Füßen geht, mit allen Mündern isst. In jedem Wesen lebt Er, in allen Menschen denkt Er. Er ist aus sich selbst bewiesen und uns näher als wir selbst.
Swami Vivekananda (1863 - 1902)
23 November 2005
Den Ausgangsort kennen
T. S. Eliot (1888-1965)
22 November 2005
Alles hängt zusammen
In der nichtmanifesten Wirklichkeit durchdringt sich alles gegenseitig, hängt alles miteinander zusammen. Deshalb sagen wir auch, das Bewusstsein der Menschheit ganz in der Tiefe ist eins. Das ist, sagen wir, eine Gewissheit, weil selbst die Materie im leeren Raum eins ist. Wir sehen das deshalb nicht, weil wir uns selbst dafür blind machen.
David Bohm (1917-1992)
21 November 2005
Befreiung der ganzen Menschheit
sich selbst zu vervollkommnen,
statt die ganze Welt zu retten.
Würden sie versuchen,
selbst innerlich frei zu werden,
statt die ganze Menschheit zu befreien -
wie viel hätten sie getan
zur wahrhaften Befreiung der ganzen Menschheit.
Aus China
20 November 2005
In den Herzen der Menschen
auf den Gipfeln der Berge,
der Lärm nicht
auf den Märkten der Städte,
beides ist
in den Herzen der Menschen.
Sprichwort aus Indien
19 November 2005
Du bist alles
Robert Adams (1928-1997)
18 November 2005
Von Wundern
Entweder erkennt man kein Wunder an
oder man akzeptiert, dass alles ein Wunder ist.
Albert Einstein (1879 – 1955)
17 November 2005
Wer bin ich?
"Ich" kann nur heißen, was übrigbleibt, wenn man von ihnen allen absieht: reines Innesein. Sein Wesen ist Sein, Geist und Seligkeit.
Ramana Maharshi (1879 - 1950)
16 November 2005
Überfluss des Lichtes
Meister Eckhart (1260-1327)
15 November 2005
Gegensätze aufheben
schafft zugleich: unschön.
Wer da sagt: gut,
schafft zugleich: ungut.
Bestehen bedingt: nicht bestehen,
verworren bedingt: einfach,
hoch bedingt: nieder,
laut bedingt: leise,
bedingt: unbedingt,
jetzt bedingt: einst.
Also der Erwachte:
Er wirkt, ohne zu reden,
er sagt, ohne zu reden.
Er trägt alle Dinge in sich
zur Einheit beschlossen.
Er erzeugt,
doch besitzt nicht er vollendet Leben,
beansprucht nicht Erfolg.
Weil er nicht beansprucht,
erleidet er nie Verlust.
Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. u.Z.)
14 November 2005
Gott in euch Gott sein lassen
nämlich, dass ihr aus euch heraustretet,
insofern ihr geschaffenes Sein seid,
und Gott in euch Gott sein lasst.
Meister Eckhart (ca. 1260 - 1328)
13 November 2005
Sei wie du dich zeigst
bei tätiger Freigiebigkeit und Hilfe
Sei wie die Sonne
in Erbarmen und Güte
Sei wie die Nacht
im Verdecken anderer Fehler.
Sei wie ein Toter
hinsichtlich Fanatismus und Harschem.
Sei wie der Erdboden
in Bescheidenheit und Genügsamkeit.
Sei wie das Meer
in Geduldsamkeit.
Zeig dich so, wie du bist
oder sei so, wie du dich zeigst.
Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207 - 1273)
12 November 2005
Vom Gesetz rechten Leben
ist dem Weisen nicht unmittelbar deutlich,
aber es wird viel klarer,
wenn er ihm nachkommt.
Das Gesetz rechten Lebens
ist dem gewöhnlichen Menschen unmittelbar deutlich,
aber es entschwindet ihm,
wenn er versucht, ihm nachzukommen.
Konfuzius (551-479 v.u.Z.)
11 November 2005
Vielheit der Vorstellungen
Ramana Maharshi (1879 - 1950)
10 November 2005
Drei Wege zur Weisheit
Die erste ist Meditation - das ist die edelste.
Die zweite ist Nachahmung - das ist die leichteste und am wenigsten befriedigende.
Die dritte ist die eigene Erfahrung - das ist die schwierigste.
Konfuzius (551-479 v.u.Z.)
09 November 2005
Tolstois Rat
Welche Leute sind die unentbehrlichsten? Mit welchen Leuten muss man sich mehr, mit welchen weniger befassen?
Welche Werke sind die wichtigsten, und welches von allen Werken muss daher zuerst getan werden?
Mit diesen Fragen beschäftigte sich ein König und er fragte Gelehrte seines Landes. Doch er bekam keine Antwort, die ihn zufriedenstellte.
So entschließt sich der König, einen weisen Einsiedler um Rat zu fragen, der weit von seinem Schloss entfernt lebt. Einfach gekleidet, geht er zu unerkannt ihm. Der Einsiedler arbeitet gerade in seinem Garten. Als der König ihm seine Frage stellt, gibt er keineAntwort. Der König sieht, wie schwer dem alten Mann die Arbeit fällt, er nimmt ihm den Spaten ab und hilft ihm. Nach einiger Zeit sehen sie, wie ein schwerverwundeter Mann aus dem Wald taumelt. Der König läuft hin, führt den Verletzten in die Hütte des Einsiedlers, verbindet ihm seine Wunden und gibt ihm zu trinken. Am kommenden Morgen gibt sich der Fremde zu erkennen: Er war ein Feind desKönigs gewesen, hatte ihm aufgelauert, um ihn umzubringen, weil er seinen Bruder getötet und sein eigenes Vermögen an sich genommen hatte. Doch der Fremde war von der Leibwache des Königs ertappt und verwundet worden. „Ich wollte dich töten, du aber hast mir das Leben gerettet“, sagt er zu dem König. „Von nun an will ich dein treuester Diener sein! Und auch meine Söhne sollen dir dienen.“
Noch einmal stellt der König dem Einsiedler seine Fragen. Doch der meint: „Du hast die Antwort schon bekommen! Was du hier getan und erlebt hast, gibt dir die Antwort."
Und er ergänzte:
Merke dir:
Die wichtigste Zeit ist nur eine, der Augenblick. Nur über ihn haben wir Gewalt.
Der unentbehrlichste Mensch ist der, mit dem uns der Augenblick zusammenführt; denn niemand kann wissen, ob er noch je mit einem anderen zu tun haben wird.
Das wichtigste Werk ist, ihm Gutes zu erweisen - denn nur dazu ward der Mensch ins Leben gesandt.
08 November 2005
Fülle meine Seele
bevor ich meinen Tag beginne.
Lass Deine Augen eine Weile auf meinen Augen ruhen!
Fülle meine Seele mit Deiner Musik,
dass die mich durch den Lärm des Tages begleite.
Rabindranath Tagore (1861 - 1941)
07 November 2005
In der Höhle des Herzens
Ramana Maharshi (1879 - 1950)
06 November 2005
Von Wasser und Milch
Versieh deine spirituellen Übungen in der Einsamkeit und erlange die Butter der Erkenntnis und Liebe. Selbst wenn du die Butter in das Wasser der Welt legst, wird sie sich nicht mehr vermischen und oben treiben.
Ramakrishna (1836 - 1886)
05 November 2005
OM MANI PADME HUM
OM MANI PADME HUM ist das Mantra des Mitgefühls. (In tibetischer Aussprache klingt es: OM MANI PEME HUNG). Dieses Mantra verkörpert auch den Segen aller Buddhas und Bodhisattvas und ruft den Segen von Avalokiteshvara an, der Buddha des Mitgefühls ist.
OM gilt als die Silbe der Essenz erleuchteter Form
MANI PADME stehen für die Rede der Erleuchtung
HUM steht für den Geist der Erleuchtung.
Körper, Rede und Geist aller Buddhas und Bodhisattvas sind im Klang von OM MANI PADME HUM enthalten. Das Mantra reinigt die Verdunkelungen von Körper, Rede und Geist und bringt alle Wesen zum Zustand der Verwirklichung. Kalu Rinpoche sagt dazu: "Wenn es mit unserem eigenen Vertrauen und Bemühen in Meditation und Rezitation verbunden wird, entsteht und entwickelt sich die verwandelnde Kraft des Mantra. Es ist wirklich möglich, uns auf diese Weise zu reinigen."
04 November 2005
Geh ein in deinen Grund
Meister Eckhart (1260-1327)
03 November 2005
Jede Geschichte ist die richtige
Die jeweiligen äußeren Umstände - Beruf oder Arbeitslosigkeit, Höhle im Himalaja oder geschäftiges Leben im Westen, Partnerschaft oder monastisches Leben, Gefängnis oder Freiheit - sind letztlich immer die richtigen, sind genau die Umstände, die DU brauchst, um aufzuwachen. Jede Geschichte ist die richtige! Jede Geschichte jedes Wesens mündet schließlich in Erwachen, auch deine!
Pyar Troll (* 1960)
02 November 2005
Bodhichitta an Allerseelen
Zu Bodhichitta, dem Ursprung, der Quelle und Wurzel des spirituellen Pfades, schreibt Shantideva:
Es ist das erhabene Elixier,
das die Herrschaft des Todes überwindet.
Es ist der unerschöpfliche Schatz,
der die Armut in der Welt beeitigt.
Es ist die überragende Medizin,
die alle Krankheiten der Welt kuriert.
Es ist der Baum, der allen Wesen Schutz gewährt,
die müde sind vom Wandern auf dem Pfad bedingter Existenz.
Es ist die große Brücke,
die zur Freiheit von Geburt in niederen Bereichen führt.
Es ist der aufgehende Mond des Geistes,
der die Qualen ständiger Konzepte auflöst.
Es ist die mächtige Sonne, die schließlich
die Nebel der Verblendung in der Welt vertreibt.
01 November 2005
Leben - Tod
Mitten im Leben
sind wir vom Tod umfangen.
(Notker von St. Gallen * 840)
31 Oktober 2005
Unendliche Weite und Fülle
Franz Kafka (1883 - 1924)
30 Oktober 2005
Zweifel schwinden
Alle Zweifel verschwinden, wenn der Zweifelnde und seine Quelle gefunden sind. Es nützt nichts, einen Zweifel nach dem anderen zu beseiten. Haben wir einen beseitigt, taucht schon der nächste auf, und die Zweifel nehmen kein Ende. Wenn man aber die Quelle des Zweifelnden sucht, findet man, dass er gar nicht existiert, und dann sind alle Zweifel verschwunden.
Ramana Maharshi (1879 - 1950)
29 Oktober 2005
Kein Mittel zum Zweck
Wenn Denken und Fühlen blühen und vergehen, ist Meditation die Bewegung über die Zeit hinaus. In dieser Bewegung ist Ekstase; in vollkommener Leere ist Liebe, und in der Liebe liegen Zerstörung und Schöpfung.
Jiddu Krishnamurti (1897 - 1986)
28 Oktober 2005
Free your mind...
and your ass will follow;
the kingdom of heaven
is within.
George Clinton (Funkadelic)
Zitiert in Mel Ash, Mit Zen zur geistigen Freiheit
27 Oktober 2005
Alles ist Jetzt
Meister Eckhart (1260-1327)
26 Oktober 2005
Jeder Mensch ist göttlich
Ich wanderte einmal im Himalaya und eine lange Straße breitete sich vor uns aus. Wir armen Mönche haben niemanden, der uns trägt, wir müssen zu Fuß gehen. Ein alter Mann war bei uns. Der Weg erstreckte sich über Hunderte von Kilometern auf und ab, und als der alte Mönch sah, was vor ihm lag, sagte er: "Oh, wie soll ich das schaffen, ich kann nicht mehr, meine Brust zerspringt!" Ich sagte zu ihm: "Blicke auf deine Füße." Er tat es, und ich sagte: "Der Weg unter deinen Füßen ist der Weg, den du gegangen bist und der vor dir liegt. Bald wird er hinter dir liegen."
Die höchsten Dinge liegen unter euren Füßen, weil ihr göttliche Sterne seid. Alle Dinge liegen unter euren Füßen, und ihr könnt die Sterne zu Haufen verschlingen, wenn ihr wollt - das ist euer wahres Wesen. Seid stark, überwindet jeden Aberglauben, und seid frei!
Swami Vivekananda(1863 - 1902)
25 Oktober 2005
Einzigartig und unmittelbar
Von nun an ist die elementare geistige Energie der Menschen endgültig reif, sich mit der Totalenergie der Noosphäre zu vereinen. Aber vergessen wir nicht auf einen wichtigen Punkt hinzuweisen: die Vollkommenheit und Nützlichkeit jedes menschlichen Energiezentrums für die Gesamtheit hängen schliesslich von dem Grad der Vollendung ab, den jedes einzelne Zentrum an Einzigartigem und Unmittelbarem erreicht hat.
Darauf muss der Techniker des Geistes in der Behandlung der Menscheneinheiten Rücksicht nehmen. Im Lauf der von ihm vorgesehenen Umwandlungen wird er ihnen die Möglichkeiten geben müssen, sich selbst zu finden und die Freiheit, sich immer mehr und mehr zu differenzieren.
Pierre Teilhard de Chardin (1881 - 1955)
Mehr Informationen über Teilhard gibt es hier:
http://home.tiscali.nl/~sttdc/indexdui.htm
24 Oktober 2005
Gott lebt in dir
Sei ehrlich mit dir selbst
und die richtigen Dinge
werden in deinem Leben geschehen.
Erinnere dich daran,
Dich selbst zu lieben,
Dich selbst zu verehren,
Zu dir selbst zu beten,
Dich vor dir selbst zu verneigen.
Denn Gott lebt in dir als DU.
Robert Adams (1928-1997)
23 Oktober 2005
so weit - so nah
suchen die Menschen sie weit weg - wie schade!
Sie gleichen dem, der inmitten des Wassers
so flehend seinen Durst hinausschreit.
Hakuin (1686-1769)
22 Oktober 2005
Außen-Welt
Wir träumen von Reisen durch das Weltall - Ist denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht - Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten - die Vergangenheit und Zukunft. Die Außenwelt ist die Schattenwelt - Sie wirft ihren Schatten in das Lichtreich. Jetzt scheint's uns freilich innerlich so dunkel, einsam, gestaltlos - Aber wie ganz anders wird es uns dünken - wenn diese Verfinsterung vorbei, und der Schattenkörper hinweggerückt ist - Wir werden mehr genießen denn je, denn unser Geist hat entbehrt.
Novalis (1772-1801)
21 Oktober 2005
Zu uns selbst gut sein
Wenn wir in unser Herz blicken und entdecken, was dort verwirrt und was klar ist, was bitter ist und was süß, dann finden wir nicht nur uns selbst. Wir begegnen dem Universum.
Wenn wir den Buddha entdecken, der wir eigentlich sind, erkennen wir, dass alles im Universum ebenfalls Buddha ist. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass alles und jedes erwacht ist. Alles ist gleichermaßen kostbar, heil und gut, und ebenso ist jedes einzelne Lebewesen kostbar, heil und gut.
Wenn wir humorvoll und offen mit unseren eigenen Gedanken und Emotionen umgehen, dann ist das auch die Art und Weise, wie wir das Universum wahrnehmen.
Dann geht es uns nicht mehr nur um unsere eigene Befreiung, sondern auch darum, wie wir die Gemeinschaft unterstützen können, in der wir leben, was wir für unsere Familie, unser Land und den ganzen Kontinent tun können, nicht zu reden von der ganzen Welt, der Galaxis, dem Universum - so weit, wie wir gehen wollen.
Pema Chödrön (*1936)
20 Oktober 2005
Du bist alles
Entblöße dich, das wirkliche Ich, und vergiss all den Unsinn über den Verstand und den Körper und die Gedanken und die Welt und Gott und alles andere, was real zu sein scheint.
Vergleiche dich mit niemandem.
Sei ehrlich mit dir selbst.
Es ist egal, wie weit fortgeschritten jemand anders sein mag. Vergiss alle Heiligen und Weisen und andere Leute.
Du bist der Einzige, der je existiert hat, und es gibt niemanden außer dir. Du bist alle Heiligen und alle Weisen und alle Seher. Du bist alles. Alles ist das Selbst und du bist Das.
Warum nicht dazu aufwachen? Warum willst du so lange Spiele mit dir selbst spielen? Indem du an Reinkarnation glaubst, kommst du immer und immer wieder, immer in der Hoffnung auf ein besseres nächstes Leben. Es gibt kein besseres Leben.
Robert Adams (1928-1997)
18 Oktober 2005
Tonglen: 24-7
>>Tonglen dreht manche modernen esoterischen Wunschmärchen einfach um. Es ist eine Methode, die vor ungefähr 900 Jahren - vielleicht schon früher - entwickelt und durch Atisha, einen tibetischen Meister, bekannt wurde. Das Wort bedeutet einfach "austauschen". In manchen New-Age- oder Esoterik-Kursen oder auch Psychologie-Seminaren lernt man: Wie schütze ich mich vor schlechter Energie oder schlechten Gefühlen oder wie lasse ich Licht in mich rein und blase das Dunkle raus und solche Dinge. Tonglen ist das glatte Gegenteil. Ich nehme, was auch immer mir begegnet an unangenehmem Gefühl oder Erfahrung in mich rein, und was in mir ist an Freude und Stille und schönen Dingen, atme ich aus. Wobei ganz wichtig ist: "Beginne die Übung mit dir selbst!" Das heisst, dass ich zunächst einmal, wenn in mir irgendein unangenehmes, dunkles Gefühl ist, nicht versuche, dieses loszuwerden, sondern es reinzulassen und zu mir selber hin Freude und Friedlichkeit auszuatmen. Wenn's mit mir geht in einer Situation, dann kann ich als Nächstes die Leute um mich rum mitnehmen, und dann mehr und mehr und mehr … Das ist Tonglen, ein schönes Werkzeug.<<
Pyar Troll in einem Interview mit Charlotte van Stuijvenberg (Lichtwelle, Hinterkappelen CH). Das vollständige Interview ist hier nachzulesen:
http://www.lichtwelle.ch/archiv/texte/aug05-interview-pyar-troll.html
Klarheit des Herzens
wie sein Herz Klarheit hat,
und Klarheit hat er soviel,
wie es poliert wurde.
Wer sein Herz mehr poliert hat,
der sieht auch mehr -
mehr unsichtbare Formen
zeigen sich ihm.
Dschelaluddin Rumi (1207-1273)
17 Oktober 2005
Vollkommenes Buddha-Wesen
Es ist leer, allgegenwärtig, still und rein. Es ist herrliche und geheimnisvolle Freude – nichts anderes.
Dringe tief in es ein, indem du selbst erwachst.
Das, was du in jedem Augenblick vor dir hast, ist dieses Buddha-Wesen in all seiner Vollkommenheit – es gibt nichts außer ihm.
Auch wenn du alle Stufen der Bodhisattva-Entwicklung, eine nach der anderen, zur Buddhaschaft hin durchschreitest – wenn du endlich in einem einzigen Augenblick die vollkommene Verwirklichung erreichst, wirst du nur das Buddha-Wesen erfahren, das alle Zeit bei dir war.
Huang Po (um 850)
07 Oktober 2005
06 Oktober 2005
Einheit durchdringt die Welt
Es muss eine Zeit kommen, wo jeder Mensch wissenschaftlich und spirituell gleich praktisch sein wird, und dann wird diese Einheit, die Harmonier der Einheit, die ganze Welt durchdringen.
Swami Vivekananda (1863 - 1902)
05 Oktober 2005
Verlangen nach Selbstverwirklichung
Swami Vivekananda (1863 - 1902)
04 Oktober 2005
Mit der Welt eins
Mel Ash
03 Oktober 2005
Eins und doppelt?
Dieses Baum's Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut.
Ist es Ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwey, die sich erlesen,
Dasz man sie als Eines kennt?
Solche Frage zu erwiedern,
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dasz ich Eins und doppelt bin?
Im "West-oestlichen Divan" veröffentlichte Johann Wolfgang von Goethe dieses Gedicht, das er 1815 schrieb .
02 Oktober 2005
Unmittelbar Erwachen
Bist du dir aber deiner Gedanken und Vorstellungen bewusst, dann kann es sein, dass dich ein einziger Ausspruch, vielleicht sogar nur ein einziges Wort, unmittelbar zum Erwachen bringt.
Aus dem Bardo Thödol, der buddhistischen Textsammlung, die im Westen unter dem Namen "Tibetisches Totenbuch” bekannt wurde.
01 Oktober 2005
Alle Menschen sind Buddhas
gleich wie Wasser und Eis:
Es gibt kein Eis getrennt vom Wasser,
gesondert von den Geschöpfen keine Buddhas.
Nicht wissend wie nahe ihnen die Wahrheit,
suchen die Geschöpfe sie in der Ferne
- welch Jammer!
Sie gleichen denen,
die im Wasser nach Wasser schrei'n vor Durst.
Hakuin Zenji (1686-1769)
30 September 2005
Unsere tiefste Angst
Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind.
Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit.
Wir fragen uns: "Wer bin ich denn eigentlich,
dass ich leuchtend, hinreißend,
begnadet und phantastisch sein darf?"
Wer bist du denn es nicht zu sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Wenn du dich klein machst, dient das der Welt nicht.
Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du dich klein machst,
damit andere um dich herum sich nicht verunsichert fühlen.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes zu verwirklichen, die in uns ist. Sie ist nicht nur in einigen von uns; sie ist in jedem Menschen.
Wenn wir unser eigenes Licht erstrahlen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit haben, wird unsere Gegenwart automatisch auch andere befreien.
Marianne Williamson (*1952)
Übrigens: fälschlicherweise wird dieser Text häufig Nelson Mandela zugeschrieben, weil er ihn 1994 in seiner Antrittsrede zum Amt des südafrikanischen Staatspräsidenten verwendet haben soll.
29 September 2005
Das lautere Herz erwecken
Chögyam Trungpa (1939-1987)
28 September 2005
Im Niemandsland
Pema Chödrön (*1936)
27 September 2005
Unendliches "Ich Bin"
und meiner eigenen derzeitigen Realität vordringe,
dem undefinierbaren "Bin", das mein Selbst
in seinen tiefsten Verwurzelungen darstellt
und dann durch diese tiefe Mitte dringe,
dann befinde ich mich im unendlichen "Ich Bin",
welches der Name Gottes ist.
Thomas Merton (1915–1968)
26 September 2005
Ganz Hier und Jetzt
„Wunderbares,
und manchmal gelingt es mir jetzt schon,
mit meinem Geist da zu sein,
wo mein Hintern sitzt.“
25 September 2005
Was Gott ist
Was ist Gott? Ein Meister spricht: Wenn das notwendig sein muss, dass ich von Gott rede, so sage ich, dass Gott etwas ist, was kein Sinn begreifen oder erlangen kann: sonst weiß ich nichts von ihm.
Ein anderer Meister sagt: Wer das von Gott erkennt, dass er unbekannt ist, der erkennt Gott.
Wenn ich in Paris predige, so sage ich und darf es wohl sagen: Alle hier in Paris können mit all ihrer Wissenschaft nicht begreifen, was Gott in der geringsten Kreatur, auch nur in einer Mücke, ist. Aber ich sage jetzt: Die ganze Welt kann es nicht begreifen. Alles was man von Gott denken kann, das ist Gott ganz und gar nicht. Was Gott an sich selbst ist, dazu kann niemand kommen, der nicht in ein Licht entrückt wird, das Gott selbst ist. Was Gott den Engeln ist, das ist gar fern, und niemand weiß es. Was Gott in einer Gott liebenden Seele ist, das weiß niemand als die Seele, in der er ist. Was Gott in diesen niederen Dingen ist, das weiß ich ein wenig, aber sehr schwach.
Meister Eckhart (1260-1327)
24 September 2005
Wesen und Erkenntnis
In Gott ist keine Kreatur von anderem Rang als die andere. Die Meister sagen: Wesen und Erkenntnis sind ein und dasselbe.
Meister Eckhart (1260-1327)
23 September 2005
Welt ist geistiges Ding
Die Welt erobern und behandeln wollen,
ich habe erlebt, daß das mißlingt.
Die Welt ist ein geistiges Ding,
das man nicht behandeln darf.
Wer sie behandelt, verdirbt sie,
wer sie festhalten will, verliert sie.
Die Dinge gehen bald voran, bald folgen sie,
bald hauchen sie warm, bald blasen sie kalt,
bald sind sie stark, bald sind sie dünn,
bald schwimmen sie oben, bald stürzen sie.
Darum meidet der Berufene
das Zusehr, das Zuviel, das Zugroß.
22 September 2005
Wir sind, was wir denken
Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht mit unserem Denken.
Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
Sprich und handle mit unreinem Geist,
Und Ungemach wird dir folgen
Wie das Rad dem Ochsen folgt,
der den Karren zieht.
Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind,
entsteht mit unserem Denken.
Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
Sprich oder handle mit reinem Geist,
Und Beglücktheit wird dir folgen,
Wie dein Schatten, unerschütterlich.
20 September 2005
Stille
und nicht nur auf das, was in ihr erscheint,
wenn wir uns des unendlichen Raums bewusst bleiben
und nicht nur die Phänomene des Innen und Außenwahrnehmen,
die allesamt vergänglich,
allesamt leer an eigener Substanz sind,
dann stehen wir in Staunen und Ehrfurcht da
und erkennen uns als das,
was immer ungetrennt war von der Unendlichkeit,
von der Liebe,
vom reinen Bewusst-Sein,
von der wahren Natur des Geistes.
Pyar (*1960)
Gelassenheit, Mut, Weisheit
Oft wird es zitiert mit dem Namen des protestantischen schwäbischen Theologen Friedrich Christoph Oetinger. Das jedoch nur deshalb weil der Text von Niebuhr 1951 in einem Buch des Kieler Religionspädagogen Theodor Wilhelm erschien, der es unter dem Pseudonym Friedrich Oetinger publizierte.
Gott gebe mir
die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
19 September 2005
Vom Wissen der Seele
"Es sagt ein Meister, die Seele könne von sich kein Bild schöpfen oder abziehen. Darum kann sie sich selbst ganz und gar nicht kennen lernen.
Denn Bilder kommen alle durch die Sinne herein: daher kann sie kein Bild von sich selbst haben. Daher kennt sie alle andern Dinge, nur sich selber nicht. Von keinem Ding weiss sie so wenig, wie von sich selbst, um des Mittels willen.
Und das müsset ich auch wissen, dass sie innen frei ist, und ohne alle Mittel und Bilder auskommt, und das ist auch die Ursache, dass sich Gott frei mit ihr vereinigen kann ohne Bilder oder Gleichnisse."
18 September 2005
Zuckererbsen für jedermann
In seinem Gedichtzyklus Deutschland - ein Wintermärchen schreibt Heinrich Heine (1797 - 1856) nicht nur von jenen, die heimlich Wein trinken und öffentlich Wasser predigen. Er formuliert ironisch seine konkrete Utopie:
Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.
Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.
17 September 2005
Georg Weerth: Das Hungerlied
Weerth gehörte zur "Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln, die Karl Marx 1848/49 leitete. Er war auch einer der Autoren des deutschen "Vormärz", die radikaler und theoretischer als das "Junge Deutschland" formulierte, zu dem beispielsweise Heinrich Heine gehörte.
Verehrter Herr und König,
Weißt du die schlimme Geschicht?
Am Montag aßen wir wenig,
Und am Dienstag aßen wir nicht.
Und am Mittwoch mußten wir darben,
Und am Donnerstag litten wir Not;
Und ach, am Freitag starben
Wir fast den Hungertod!
Drum laß am Samstag backen
Das Brot, fein säuberlich -
Sonst werden wir sonntags packen
Und fressen, o König, dich!
16 September 2005
Vier simple Tatsachen
"Viel Blödsinn würde auf diesem Planeten nicht passieren, wenn wir uns dieser vier simplen Tatsachen bewusst wären:
Die Kostbarkeit der Existenz und der menschlichen Geburt,
die Vergänglichkeit,
das Gesetz von Ursache und Wirkung
und die Leidhaftigkeit des Lebens in Samsara."
15 September 2005
Urstand des Ich
"Wie ein Taucher, der finden will, was ins Wasser fiel,
musst du gesammelten Gemütes einwärts tauchen,
musst Atem, Rede und jede Regung hemmen,
um die Stätte zu finden,
aus der das Ich,
das aufsteigt,
seinen Urstand nimmt."
14 September 2005
Achtsamkeit und Bewußtheit
"Aus dem blühenden Lotos der Hingabe inmitten meines Herzens, erhebe dich,
Meister voller Mitgefühl, meine einzige Zuflucht!
Vergangene Taten und stürmische Gefühle verfolgen und plagen mich:
Um mir in meinem Unglück beizustehen,
verweile als Juwelenschmuck auf dem Scheitel meines Kopfes, dem Mandala großer Glückseligkeit,
und erwecke meine ganze Achtsamkeit und Bewußtheit.
Darum bitte ich."
13 September 2005
Letzte Wahrheit ist schweigenden Leere
"Unsere 'letzte Wahrheit' ist die(se) schweigende Leere, wir können auch sagen: das Urschweigen. Aus diesem Urschweigen erwachsen uns alle Klänge, Gedanken, Bilder und Träume; mit anderen Worten: aus dem völligen Ausgeleertsein; vorher nicht.
Was folgt daraus? Uns in jedem Augenblick leer zu machen (und uns auch nicht gleich wieder an dieses 'Leere' zu binden). Das heißt: sich völlig zu entspannen und sich dabei immer wieder der Tatsache bewusst zu werden, dass die stille Leere unsere Wirklichkeit ist, so dass im Blick etwa auf unseren Atemrhytmus sowohl dem Ein-atmen als auch dem Aus-atmen jeweils die schweigende Leere, die Pause, folgt."
12 September 2005
Den Schleier des Nichtwissens auflösen
Kraft langanhaltender ständiger Übung der Meditation über das Selbst: "ich bin das Höchste Wesen" löst sich der Schleier des Nichtwissens im Herz auf und mit ihm alle Hemmnisse in seinem Gefolge, und vollkommene Weisheit stellt sich ein.
Erkennst du so, dass das Wirkliche dir in der Höhle des Herzens wohnt, im Altarschrein des Leibes, so erlebst du wahrhaftig die Wirklichkeit des Unbedingten, das allem innewohnt, denn Leib und Herz umschließen alles was ist.
11 September 2005
Vom Spiel der Energie
In einem Vortrag hat Guruji 1998 gesagt:
"Jeder, der sich über das Spiel der Energie bewußt ist, kann sich dieser Quelle bedienen. Ich bin nicht mit dieser Gabe geboren worden, ich habe diese Fähigkeit durch einen Lehrer erreicht und sie danach lange weiterentwickelt. Und ich habe mich selber erkannt und diese Arbeit für viele viele Menschen getan...
Aber ich möchte keine große Show daraus machen, ich möchte meine Arbeit nicht kommerzialisieren, nicht auf den 'esoterischen Markt' bringen.
Es ist Energie, die ich für das Wohlergehen der Menschheit nutzen kann, aber ich mache mich nicht zu jemand besonderem, der verkündet, er könne diese Dinge lehren usw.
Mein Weg ist es, den Menschen zu helfen - mehr nicht."
10 September 2005
Kraft der bloßen Gottheit
Im Text "Die Seele auf der Suche nach Gott" heißt es weiter: "So soll auch die Seele tun. Sie soll mit dem Menschtum die Person des Sohns begreifen, und mit der Person des Sohns den Vater, und den heiligen Geist in ihnen beiden, und sie beide in dem heiligen Geist, und soll mit der Person des Vaters das einfache Wesen begreifen und mit dem Wesen den Abgrund und soll in den Abgrund versinken ohne Materie und Form.
Materie, Form, Verstand und Wesen hat sie in der Einheit verloren, denn sie ist an sich selbst zunichte geworden: Gott wirkt alle ihre Werke, er hält sie in seinem Wesen und führt sie in seiner Kraft in die bloße Gottheit. Da fließt sie mit der Gottheit in all das, worin Gott fließt. "
09 September 2005
Tauler: In die Einheit geführt
Da wird dann der Geist über alle Kräfte in eine wüste Wildnis gezogen, von der niemand sprechen kann, in die verborgene Finsternis des weiselosen Gutes.
Da wird der Geist nahe hineingeführt in die Einheit, in die einfache, weiselose Einheit, wo er allen Unterschied verliert und frei wird vom Gegenständlichen und Empfindlichen, denn in der Einheit verliert man alle Mannigfaltigkeit und die Einheit eint alle Mannigfaltigkeiten.
Wenn so die Menschen zu sich selber kommen, so haben sie schöne, wonnige Unterscheidung, wie sie nur jemand haben kann, von allen Dingen, eine Unterscheidung, die in der Einfaltigkeit und Einheit entstanden ist, eine klare wahre Unterscheidung...
Niemand versteht besser die wahre Unterscheidung als die, die in die Einheit geraten sind. Das ist und heißt eine unbegreiflich wilde Wüste, in der niemand Weg und Weise findet, denn es ist über alle Weise.
08 September 2005
Jeder ist Erbe der ganzen Welt
"Niemals wirst du dich der Welt recht erfreuen, ehe nicht die See selbst in deinen Adern fließt, dich der Himmel umhüllt und die Sterne dich krönen.
Und betrachte dich als den einzigen Erben der ganzen Welt - und mehr als das, denn Menschen sind in ihr, von denen jeder einzelne einziger Erbe ist, genau wie du."
07 September 2005
Das Herz ist immer offen
Und er erzählte ihnen von einer Schrift über die "Quintessenz der achtgliedrigen Wissenschaft", die er gefunden hat. Darin heißt es, dass die "Stätte der Lebenskraft" auf der rechten Seite der Brust liegt. Dort sei die "Stätte des Bewusstseins, des Sichselbergewahrseins".
Auf die Frage eines Schülers, ob es sicher sei, dass "die Alten diese Stätte als 'Herz' bezeichneten" antwortete Ramana:
"Ja, das taten sie. - Aber du solltest lieber versuchen, diese Erfahrung zu haben, als sie irgendwo mit deiner Vorstellung zu suchen. Niemand braucht zu suchen, wo seine Augen sitzen, wenn er sehen will. Das 'Herz' ist immer offen, wenn du wirklich hinein willst; es trägt alle Regungen und Bewegungen in dir, ohne dass du dessen gewahr wirst. Vielleicht sollte man lieber sagen: das Selbst ist das 'Herz' selber, als dass es 'im Herzen' sei. Fürwahr, das Selbst ist die Stätte und Mitte selber. Es ist immerdar seiner selbst inne als 'Herz', als Selbstgewahrsein."
06 September 2005
Dionysius: Wie IHN preisen?
"Möchten wir doch - auch wir! - in jenes Dunkel eindringen können, das heller ist als alles Licht, möchte es auch uns gelingen, auf jedes Wissen und auf jedes Erkennen zu verzichten, möchten wir doch wenigstens erkennen, daß niemand Den kennen kann, der jenseits von aller Sicht und von aller Erkenntnis bleibt.
Denn dies allein ist eine wahrhafte Sicht und eine echte Erkenntnis:
nur durch die Tatsache selbst, dass man auf alles verzichtet, was ist oder nicht ist, und sich außerhalb des Geschaffenen stellt, feiert man würdig und wahr das Unerschaffene Licht, das erschaffend stets im Unerschaffenen bleibt."
Zur Illustration dieses Gedanken nimmt er den Bildhauer, ein Zitat, das später auch Leonardo da Vinci (1452 - 1519) aufgreift:
"So etwa wie ein Bidhauer, um zu einer Wesensgestaltung zu gelangen, mit Hammer und Händen den Marmor von aller Materie reinigen muss, die dem reinen Anschauen der in ihm noch gänzlich verborgenen Form im Wege stünde: unsere einzige ausführbare Tat ist das Wegräumen solcher materieller Hindernisse! Nur dies negative Aberkennen kann uns erlauben, die verhüllte Schönheit des unbekannten Bildes zu offenbaren."
05 September 2005
Eckhart: Vom Auge, in dem ich Gott sehe
Das Auge, in dem ich Gott sehe,
das ist dasselbe Auge,
darin mich Gott sieht.
Gottes Auge,
das ist ein Auge
und ein Sehen
und ein Erkennen
und ein Lieben.
Meister Eckhart (1260-1327)
04 September 2005
Wirkung und Wirklichkeit
03 September 2005
Exkurs zu Spams
Für zukünftige Posts nutze ich die Möglichkeit, automatische Postings auszufiltern. Das heißt konkret:
Wer jetzt einen Kommentar (anonym oder nicht anonym) posten will, muss lediglich ein paar Zeichen manuell eingeben.
So werden Spammer hoffentlich draußen bleiben.
Vergessenes Denken
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, da wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum herrscht,
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich dein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
O Herr, lass du mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich andere tröste,
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich andere verstehe,
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich andere liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer da stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
Editorial
Mit allen Sinnen: Hören, Riechen, Schmecken, Sehen, Tasten.
Das gilt es immer wieder neu zu deuten, zu fragen: was heißt das JETZT?
Dazu will dieser Blog einen Beitrag leisten.
Darauf freut sich
Janus