29 Februar 2008

Das eigene Selbst

Der Schöpfer im Menschen ist das eigene Selbst, dessen letzte, von seinem eigenen Mittelpunkt entfernteste Manifestation das kleine "Ich", das persönliche "Ichbewusstsein" ist. Das persönliche "Ich" in ihm ist das durch die Materie - im Körper - widergespiegelte Bild Gottes. Wenn der Mensch also aus dem Fernsein in die Identität mit Gott zurückgelangen will, muss er mit seinem Bewusstsein denselben Weg einschlagen: er muss sein Bewusstsein, von seinem persönlichen "Ich" ausgehend, immer tiefer und tiefer in sich zurückziehen, und sich zu seinem wahren Selbst, zu seinem Schöpfer, hinwenden, bis er sich in Ihm bewusst erkennt.

Elisabeth Haich (1897-1994)

28 Februar 2008

Ein Geist

Alle Wesen und alle Erleuchteten sind an sich nichts als der Eine Geist, und alles andere ist nichts. Dieser Geist ist ohne Anfang, ungeboren und unzerstörbar, ohne Form, ohne Erscheinung. Er gehört nicht zu den Dingen, die existieren oder nicht existieren. Er ist weder lang noch kurz, weder groß noch klein, denn er ist jenseits aller Beschränkungen, aller Maßeinheiten, Namen, Spuren und Vergleiche. Es ist das, was immer gegenwärtig ist - aber sobald du Begriffe davon bildest, bist du sofort im Irrtum. Dieser Geist ist unermesslich und unergründlich wie die grenzenlose Leere.

Huang Po (um 850)

27 Februar 2008

26 Februar 2008

Größer als der Raum und älter als die Zeit

Die Seele weiß alles.
Nichts Neues kann sie überraschen.
Nichts ist größer als sie.
Lass andere furchtsam sein,
die Seele aber fürchtet nichts.
Sie lebt ihren eigenen Gesetzen zufolge.
Sie ist größer als der Raum und älter als die Zeit.

Ralph Waldo Emerson (1803-1882)

25 Februar 2008

Schau genau hin, genau jetzt!

Ich will dich nichts lehren, im Gegenteil, ich will dich der Lehren berauben. Ich sage dir keine Methode, sondern möchte dir alle Methoden nehmen. Ich entwerfe kein System, ich will dir auch alle Systeme wegnehmen. Bitte, bitte glaube mir nichts, denn auch Glauben will ich dir entreißen. Denn du musst am Ende selbst sehen, du musst selbst entdecken! Also, schau, schau selbst was übrig bleibt. Schau, was da ohne Lehre, ohne System, ohne Methode, ohne Zukunft, ohne Vergangenheit ist - schau, schau genau hin, genau jetzt!

Pyar Troll (*1960)

Übrigens: Dies ist Post 750

24 Februar 2008

Unterstützung und Ermutigung

Es gibt niemanden auf der Welt, weder unter denjenigen, die wir als die Unterdrückten sehen, noch unter denjenigen, die wir für die Unterdrücker halten, der nicht alles hätte, was zum Erwachen nötig ist. Wir alle brauchen Unterstützung und Ermutigung, um uns bewusst zu werden, was wir denken, was wir sagen und was wir tun.

Pema Chödrön (*1936)

23 Februar 2008

Äste des gleichen Baumes

Alle Religionen, Künste und Wissenschaften sind Äste des gleichen Baumes. Alle diese Bestrebungen sind darauf gerichtet, das menschliche Leben zu veredeln, es aus der Sphäre eines bloß vitalen Daseins herauszuheben und das Individuum zur inneren Befreiung zu führen.

Albert Einstein (1879 – 1955)

22 Februar 2008

Halber Marxist, halber Buddhist

Ich betrachte mich oft
als halber Marxist
und halber Buddhist.

Tenzin Gyatso (*1935), der Dalai Lama, auf der Pressekonferenz beim Waldzell Meeting im Stift Melk, Mittwoch, 19. September 2007; Quelle: standard.at

21 Februar 2008

Wahres Geheimnis

Was ist ein wahres Geheimnis ?

Etwas, das für jeden offen da liegt -
und der eine erkennt es,
der andere jedoch nicht.

Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. u.Z.)

20 Februar 2008

Nicht anhäufen

Der Heilige Mensch häuft nicht an.

Je mehr er für die Menschen tut,
desto mehr hat er selbst.

Je mehr er den Menschen gibt,
desto mehr wird ihm selbst zuteil.

Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. u.Z.)

19 Februar 2008

Liebe

Liebe enthält meine ganze Botschaft.
Liebe dich selbst - das ist der Anfang;
liebe dann die, die dir nahe sind,
dann liebe die Welt,
dann liebe den ganzen Kosmos.
Nur dann wirst du fähig sein, Gott zu lieben.

Osho (1931 - 1990)

18 Februar 2008

Der Geist aller Lebewesen

Der Geist aller Lebewesen ist im tiefsten Grund licht, lauter und leer. Dieser Geist wird Urgrund der Erleuchtung genannt. Unter dem Einfluss der Trübungen des Geistes irren die Wesen, da es ihnen an Selbsterkenntnis mangelt, im Samsara umher. Wer Selbsterkenntnis und Einsicht in den Urgrund des eigenen Geistes gewonnen hat, der ist ein Weiser, ein Geläuterter, ein Erwachter.

Milarepa (1052-1135)

17 Februar 2008

Ebenbild

Es heißt,
Gott habe die Menschen
nach seinem Ebenbild erschaffen.

Vielleicht haben die Menschen
Gott
nach ihrem Ebenbild erschaffen.

Vipassanâ-Meister Satya Narayan Goenka

16 Februar 2008

Entwickle die Meditation

Entwickle die Meditation
der Liebenden Güte,
um alles Übelwollen aufzulösen.

Entwickle die Meditation
des Mitgefühls,
um alle Gleichgültigkeit aufzulösen.

Entwickle die Meditation
der Mitfreude,
um alle Unzufriedenheit aufzulösen.

Entwickle die Meditation
des Gleichmuts,
um alle Aufgeregtheit aufzulösen.

Buddha
(5.-4. Jh. v. u.Z.)

Gefunden auf der empfehlenswerten Seite von Hans Gruber:
http://www.buddha-heute.de

15 Februar 2008

Rein und aufrichtig

Meine Aufgabe ist es nicht,
anderen das objektiv Beste zu geben,
sondern das Meine
so rein und aufrichtig wie möglich.

Hermann Hesse (1877-1962)

14 Februar 2008

Magie der Liebe

Je weniger ich an unsere Zeit glauben kann,
je mehr ich das Menschtum verkommen und verdorren zu sehen meine,
desto weniger stelle ich diesem Verfall die Revolution entgegen,
und um so mehr glaube ich an die Magie der Liebe.

Hermann Hesse (1877 - 1962)

13 Februar 2008

Nur vom Schnee gehört

Wie viele vom Schnee gehört, aber ihn nicht gesehen haben, so sind da viele religiöse Prediger, die nur in Büchern von Gottes Attributen gelesen, sie aber nicht in ihrem Leben erfahren haben. ... Wer den Schnee gekostet hat, kann sagen, wie er schmeckt.

Ramakrishna (1833 - 1886)

12 Februar 2008

Wie ein Stummer, der Süßes schmeckt

Es kann nicht gesagt werden durch Worte des Mundes,
es kann nicht beschrieben werden auf Papier.
Es ist wie ein Stummer, der etwas Süßes schmeckt -
wie könnte man das erklären?

Kabir (1440-1518)

11 Februar 2008

Einheit von Innen und Außen

Das Innen und Außen des Menschen, der Welt und der Meditation bilden eine Einheit. Daher wirkt natürlich das Außen auf das Innen ein und umgekehrt. Für die Meditation selbst bedeutet dies, dass sich im Wachsen der Meditation in uns auch die Methodik der Praxis verfeinert und dass gute und gut angeleitete Methoden das Wachsen der Meditation in uns unterstützt.
Meditation selbst ist jenseits der Methode und bedarf ihrer doch – zumindest unterwegs.

Pyar (*1960)


10 Februar 2008

Gefühle

In dem Moment wo du zu allen Gefühlen "ja" sagst, verliert der Verstand seine Macht über dich.

Samarpan (*1941)

09 Februar 2008

Gefühl und Verstand

Was auch immer für ein Gefühl der Verstand einsetzt,
um dich unter Kontrolle zu halten –
solange du bereit bist,
das Gefühl zu fühlen,
hat der Verstand keine Chance.

Samarpan alias Sam Golden (*1941)

08 Februar 2008

Erleuchtetes Leben

Es geht nicht darum, nach irgendeiner Erfahrung von Erleuchtung Ausschau zu halten. Es gibt da viele schöne und viele schreckliche Erfahrungen. Es ist die Bereitschaft, alles zu akzeptieren. Das bedeutet es, ein erleuchtetes Leben zu führen. Das ist alles.

Samarpan alias Sam Golden (*1941)

07 Februar 2008

In die Mitte des Gefühls gehen

Nimm jedes Gefühl vollkommen an, so wie es ist, ohne es ändern und ohne es beenden zu wollen. Gehe in die Mitte des Gefühls und sieh, was da ist!

Samarpan alias Sam Golden (*1941)

05 Februar 2008

Licht

Zeit und Raum sind nichts als physiologische Farben,
die das Auge wahrnimmt,
aber die Seele besteht aus Licht.

Ralph Waldo Emerson (1803-1882)

04 Februar 2008

Vollendung

Und wenn Siddhartha aufmerksam diesem Fluss, diesem tausendstimmigen Lied lauschte, wenn er nicht auf das Leid noch auf das Lachen hörte, wenn er seine Seele nicht an irgendeine Stimme band und mit seinem Ich in sie einging, sondern alle hörte, das Ganze, die Einheit vernahm, dann bestand das große Lied der tausend Stimmen aus einem einzigen Wort, das hieß OM - die Vollendung.

Hermann Hesse (1877-1962)

03 Februar 2008

Uns selbst nicht blind machen

In der nichtmanifesten Wirklichkeit durchdringt sich alles gegenseitig, hängt alles miteinander zusammen. Deshalb sagen wir auch, das Bewusstsein der Menschheit ganz in der Tiefe ist eins. Das ist, sagen wir, eine Gewissheit, weil selbst die Materie im leeren Raum eins ist. Wir sehen das deshalb nicht, weil wir uns selbst dafür blind machen.

David Bohm (1917-1992)

02 Februar 2008

Letztlich unmöglich

Alle Dinge der Welt haben ihren Ursprung in der Liebe, und wenn die Liebe nicht überall erkennbar ist, so deshalb, weil wir die Liebe nicht sehen wollen.
Um es noch einmal mit allem Nachdruck zu sagen:
Liebe ist die einzige Möglichkeit.
Alles, was nicht Liebe ist, ist letztlich unmöglich.

Thomas Merton (1915–1968)

01 Februar 2008

Ich Bin

Wenn ich zu den Tiefen meiner eigenen Existenz und meiner eigenen derzeitigen Realität vordringe, dem undefinierbaren "Bin", das mein Selbst in seinen tiefsten Verwurzelungen darstellt und dann durch diese tiefe Mitte dringe, dann befinde ich mich im unendlichen "Ich Bin", welches der Name Gottes ist.

Thomas Merton (1915–1968)