31 Dezember 2008

Erinnere dich...

Alles entfaltet sich wie es soll
Sei ehrlich mit dir selbst
und die richtigen Dinge
werden in deinem Leben geschehen.

Erinnere dich daran,
Dich selbst zu lieben
Dich selbst zu verehren
Zu dir selbst zu beten
Dich vor dir selbst zu verneigen
Denn Gott lebt in dir als DU.

Robert Adams (1928-1997)

30 Dezember 2008

Wahrheit

Wahrheit zu hören oder zu lesen oder im Zusammensein mit einem erwachten Wesen zu erleben ist hilfreich, aber nicht ausreichend. Es bleibt Stückwerk, allein schon deshalb, weil Wahrheit in Wirklichkeit nicht sprechbar, nicht denkbar, nicht ausdrückbar, nicht vermittelbar ist. Niemand kann sie dir schenken oder geben. Alles kann nur auf sie hinweisen, hindeuten. Du musst sie wollen, mehr als alles andere, mehr als Glück.

Pyar Rauch (*1960)

P.S. Dies ist übrigens das 1.ooote Posting

29 Dezember 2008

Wahrheit finden

Wenn du die Wahrheit nicht findest,
wo du gerade bist,
wo sonst willst du sie finden?

Dogen (1199-1253)

28 Dezember 2008

Alles akzeptieren

Es geht nicht darum, nach irgendeiner Erfahrung von Erleuchtung Ausschau zu halten. Es gibt da viele schöne und viele schreckliche Erfahrungen. Es ist die Bereitschaft, alles zu akzeptieren. Das bedeutet es, ein erleuchtetes Leben zu führen. Das ist alles.

Samarpan alias Sam Golden (*1941)

27 Dezember 2008

Denken

Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken machen wir die Welt.


Gautama Buddha (ca. 563-483 v.u.Z.)

26 Dezember 2008

Liebe

Liebe mischt sich weder in das Leben anderer ein, noch gestattet sie anderen, sich ins eigene Leben einzumischen. Liebe gibt anderen ihre Individualität, ohne die eigene Individualität zu verlieren.

Osho (1931-1990)

25 Dezember 2008

Gott in uns geboren

"In der Zeit ward der Engel Gabriel gesandt von Gott." In welcher Zeit? Im sechsten Monat, als Johannes im Mutterleib zappelte. Wenn mich nun einer fragte: Warum beten wir oder warum fasten wir oder wirken wir all unser Werk? so antworte ich: Darum, dass Gott in unserer Seele geboren werde. Warum ist alle Schrift geschrieben und warum hat Gott die Engelsnatur und alle Welt geschaffen? Darum allein, dass Gott in der Seele geboren werde. Alles Kornes Natur meint Weizen, alles Schatzes Natur Gold, alle Gebarung meint Mensch. Wie ein Meister spricht, gibt es kein Tier, das nicht etwas mit dem Menschen in der Zeit gemein hat.

Sankt Paulus spricht: "In der Vollendung der Zeit sandte Gott seinen Sohn." Sankt Augustin ward gefragt, was das sei, die Vollendung der Zeit? Vollendung der Zeit ist, wenn der Tag nicht mehr ist: dann ist der Tag vollendet. Es ist eine sichere Wahrheit, wo diese Geburt geschehen soll, da muss alle Zeit hinab sein, denn es gibt nichts, was diese Geburt so sehr hindert, als Zeit und Kreatur. Es ist eine notwendige Wahrheit, dass die Zeit an Gott und die Seele nicht rühren kann. Könnte Zeit an die Seele rühren, so wäre sie nicht Seele. Könnte Gott von der Zeit berührt wer den, so wäre er nicht Gott.

Eine andere Vollendung der Zeit! Wer die Kunst und die Macht hätte, dass er die Zeit und alles, was in sechstausend Jahren je geschah oder noch geschehen wird bis an das Ende der Welt: wenn einer das heranziehen könnte in ein gegenwärtiges Nu, das wäre Vollendung der Zeit. Das ist das Nu der Ewigkeit, wo die Seele alle Dinge in Gott erkennt, so neu und so frisch und in derselben Lust, wie ich sie jetzt gegenwärtig habe. Die mindeste Kraft in meiner Seele ist weiter als der weite Himmel. Ich sehe ab von der Vernunft, in der ist Weite über Weite, in der bin ich so nahe dem Ort, der tausend Meilen weg ist, als dem Ort, worin ich jetzt stehe. Die Meister sagen, die Menge der Engel sei ohne Zahl, ihre Zahl könne nicht begriffen werden. Wer aber ohne Zahl und ohne Menge unterscheiden könnte, dem wäre hundert wie eins. Wären gleich hundert Personen in der Gottheit, so erkennte er doch, dass nur ein Gott ist. Dass Gott in uns geboren werde, das walte Gott. Amen.

Meister Eckhart (1260-1327)

24 Dezember 2008

Selig sind...

Selig sind, die da geistlich arm sind;
denn ihrer ist das Himmelreich.

Selig sind, die da Leid tragen;
denn sie sollen getröstet werden.

Selig sind die Sanftmütigen;
denn sie werden das Erdreich besitzen.

Selig sind, die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie sollen satt werden.

Selig sind die Barmherzigen;
denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Selig sind, die reinen Herzens sind;
denn sie werden Gott schauen.

Selig sind die Friedfertigen;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihrer ist das Himmelreich.

Jesus Christus (ca. 4 v.-29 u.Z.)


In diesem Sinne: Allen ein gutes Weihnachtsfest!

23 Dezember 2008

Nie aus Gott herausgefallen

Das alte Paradigma lautete: Wir sind Wesen, die Geist entwickelt haben, durch Verfehlung aber von Gott abgekommen sind.
Das neue Paradigma lautet: Wir sind nie aus Gott herausgefallen. Was wir Gott nennen, entfaltet sich wie ein Fächer in der Evolution. Wir sind eine Epiphanie Gottes. Wir können unsere wahre Natur nur nicht erkennen. Wir sind nicht abgefallen von dieser ersten Wirklichkeit, wie die "Ursünde" uns das deuten will. Wir haben nur vergessen, dass wir aus dieser Wirklichkeit kommen und nie herausfallen können. Wir halten uns für den Strand, der nach dem Meer lechzt. Wir sind das Meer, das mit dem Strand spielt. In dieser Erkenntnis liegt die Zukunft unserer Spezies.

Die Trendwende in den Religionen hat begonnen.

Willigis Jäger (* 1925)

22 Dezember 2008

Explosion eigener Bewusstheit

Weisheit ist die Explosion deiner eigenen Bewusstheit. Weisheit ist innewohnend, sie kommt nicht von außen; sie explodiert in dir und verbreitet sich dann über die äußere Welt. Sie ist wie Licht: du strahlst es aus, aber du sammelst es nicht.

Osho (1931-1990)

21 Dezember 2008

Der Countdown läuft


Die längste Zeit
hat es gedauert.

Drei Tage noch,
dann erinnern wir uns:
ER ist DA.

20 Dezember 2008

Spiritualität

Kümmert euch nicht um Lehren, Dogmen, Sekten, Kirchen oder Tempel; sie zählen wenig, wenn wir sie mit der Essenz der Existenz in jedem Menschen - der Spiritualität - vergleichen; und je mehr diese im Menschen entwickelt ist, desto stärker wird er. Eignet euch dies an und kritisiert niemanden, denn alle Lehren und Glaubensüberzeugungen haben auch etwas Gutes...

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

19 Dezember 2008

Hartnäckige Illusion

Menschen, die wie wir an die Physik glauben, wissen, dass die Unterscheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur eine besonders hartnäckige Illusion ist.

Albert Einstein (1879 – 1955)

18 Dezember 2008

Wahrheit

Was immer du weißt,
es ist nicht die Wahrheit.

Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

17 Dezember 2008

Menschen

Die Menschen reisen umher und bewundern die hohen Berge, die riesigen Wellen der Meere, die ausgedehnten Flüsse, die immensen Ausmaße der Ozeane, die Kreisbewegungen der Sterne, doch an sich selbst ziehen sie völlig unberührt vorüber.

Aurelius Augustinus (354 - 430)

16 Dezember 2008

Gedanken und ihre Folgen

Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken machen wir die Welt.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

15 Dezember 2008

Diese Version...

Einmal kündigte der Physiker Leo Szilard seinem Freund Hans Bethe an, er wolle eventuell ein Tagebuch führen:
"Ich habe nicht vor, etwas zu veröffentlichen. Ich möchte die Tatsachen nur festhalten, damit Gott Bescheid weiß."
Daraufhin sagte Bethe:
"Glauben Sie nicht, dass Gott die Tatsache schon kennt?
"Ja", erwiderte Szilard, "die Tatsachen kennt er. Aber diese Version der Tatsachen kennt er noch nicht".

Hans Christian von Baeyer, Das Atom in der Falle.

Einleitendes Zitat des Buches von Bill Bryson, Eine kurze Geschichte von fast allem. Goldmann-Verlag, München 11.Auflage 2005

14 Dezember 2008

Wie lange noch?


Wer mit Kindern unterwegs ist, der kennt diese Frage; Kaum hat man die Haustür verlassen und ist nur kurz auf dem Weg, kommt sie: Wie lange noch?

Verkündet ist, dass der Messias kommen würde, der Erlöser, der Befreier - um nur ein paar der namenlosen Namen zu nennen, die das unbeschreibliche ankündigen.

Wie lange noch?

13 Dezember 2008

Wert

Dreißig Speichen treffen die Nabe;
Die Leere dazwischen
macht das Rad.

Lehm formt der Töpfer zu Gefäßen;
Die Leere darinnen
macht das Gefäß.

Fenstern und Türen bricht man in Mauern;
die Leere damitten macht die Behausung.

Das Sichtbare bildet die Form eines Werkes,
Das Nicht-Sichtbare macht seinen Wert aus.

Lao Tse (zwischen 600 und 300 v.u.Z.)

12 Dezember 2008

Erleuchtet

Derjenige der andere kennt,
ist weise;

derjenige, der sich selbst kennt,
ist erleuchtet.


Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. u.Z.)

11 Dezember 2008

Höchste Tugend

Das obsessive menschliche Bewusstsein des Selbst und das Bestehen auf einem getrennten Selbst ist das endgültige und gewaltigste Hindernis vor der Erkenntnis Gottes. Ein Selbst zu sein... ist die Erbsünde, und zum Selbst zu sterben... ist die höchste Tugend.

Aldous Huxley (1894-1963)

10 Dezember 2008

Was gerade "dran" ist

Die wichtigste Stunde
ist immer die Gegenwart,
der bedeutendste Mensch
ist der, der dir gerade gegenüber sitzt,
das notwendigste Werk
ist stets die Liebe.

Meister Eckhart (1260-1327)

09 Dezember 2008

Zeit und Raum

Die Zeit ist das, was das Licht hindert, zu uns zu dringen. Es gibt kein größeres Hindernis für Gott als die Zeit, und nicht nur die Zeit, sondern Zeitliches, nicht nur zeitliche Bestrebungen, sondern gerade der Makel und der Geruch der Zeit. Nichts hindert die Seele so sehr an der Erkenntnis Gottes wie Zeit und Raum. Zeit und Raum sind Stücke, Gott aber ist eins.

Meister Eckhart (1260-1327)

08 Dezember 2008

Verstand - so oder so

Es gibt zwei gleichermaßen gefährliche Extreme:

Den Verstand abzuschalten
und
ausschließlich den Verstand zu benutzen.

Blaise Pascal (1623-1662)

07 Dezember 2008

06 Dezember 2008

Liebendes Universum

Die wichtigste Erkenntnis meines Lebens ist die,
dass wir in einem liebenden Universum leben.

Albert Einstein (1879 – 1955)

05 Dezember 2008

Wie hat Gott diese Welt erschaffen?

Ich möchte wissen, wie Gott diese Welt erschaffen hat. Ich bin nicht an dem einen oder anderen Phänomen interessiert, an dem Spektrum des einen oder anderen Elementes. Ich möchte Seine Gedanken kennen, alles übrige sind nur Einzelheiten.

Albert Einstein (1879 – 1955)

04 Dezember 2008

Verwirklichung

Verwirklichung bedeutet: etwas zu sein. Denn solange man über etwas denkt oder spricht, ist man es nicht. Du kannst über eine Katze oder über einen Löwen nachdenken, das bedeutet bei weitem noch nicht, dass du sie verwirklicht hast: dass du eine Katze oder ein Löwe geworden bist. Du kannst ebenfalls über dich selbst nachdenken, ohne dass du selbst, dein göttliches, schöpferisches Selbst bist! Etwas denken ist Getrenntsein davon. Denn wenn du nur einen einzigen Gedanken aussendest, so bist du - der Denker - und der Gegenstand deines Denkens - das Gedachte - nur durch das Denken verbunden, aber nicht identisch mit ihm. Was in deinem Verstand ist, bist du noch nicht. Der Verstand gehört dir, es ist ein wunderbares Werkzeug, ein Spiegel, in welchen du alles projizieren und alles darin erkennen kannst, aber der Verstand ist nicht du! Der Verstand ist außerhalb deines Selbst, folglich, was du durch deinen Verstand vermagst, ist nicht du, ist keine Verwirklichung.

Elisabeth Haich (1897-1994)

03 Dezember 2008

Von Moment zu Moment

Es gibt niemanden auf der Welt, weder unter denjenigen, die wir als die Unterdrückten sehen, noch unter denjenigen, die wir für die Unterdrücker halten, der nicht alles hätte, was zum Erwachen nötig ist. Wir alle brauchen Unterstützung und Ermutigung, um uns bewusst zu werden, was wir denken, was wir sagen und was wir tun. Werden Sie sich Ihrer Meinungen bewusst. Wenn Sie feststellen, dass Sie Ihren Meinungen gegenüber aggressiv reagieren, bemerken Sie es einfach. Wenn Sie Ihren Meinungen gegenüber nicht aggressiv sind, bemerken Sie auch das. Indem Sie ein Bewusstsein entwickeln, das sich nicht an richtig oder falsch klammert, finden sie einen neuen Seinszustand. Daraus entwickelt sich schließlich das endgültige Aufhören des Leidens. Zu guter Letzt, wenn Sie nicht mehr an sich verzweifeln. Tun Sie von ganzem Herzen alles, um Ihre klarsichtige Intelligenz zu wecken, aber tun Sie es immer nur von Tag zu Tag, von Moment zu Moment.

Pema Chödrön (*1936)

02 Dezember 2008

All-eins-sein

Eines Tages muss man sich mit seiner Einsamkeit anfreunden. Wenn du ihr einmal in die Augen geschaut hast, verändert die Einsamkeit ihre Farbe, ihre Qualität; sie schmeckt dann völlig anders. Sie wird zur All-Einheit. Dann ist sie nicht mehr Isolation; sie ist All-eins-sein mit dir selbst.
Isolation birgt Unglück; All-Einheit weitet sich zu Glückseligkeit aus.

Osho (1931-1990)

01 Dezember 2008

Er- und durchleuchtet


Als ich diese drei Fotos gesehen habe, war ich fasziniert. Das erste Bild stellt dar eine thailändische Messing-Buddha-Figur aus dem 15. Jahrhundert. Das zweite Bild zeigt die gleiche Figur im Röntgenbild. Ihr "Geheimnis" gibt sie jedoch erst durch eine neue Technologie preis: Richtig ins Schwärmen kommt das Schweizer Paul Scherrer-Institut: "Das Neutronenbild zeigt, dass in der Statue Holzgegenstände und trockene Blumen verborgen sind. Die Statue blieb bei der Untersuchung völlig unbeschädigt; Röntgenstrahlen hätten keinen Blick ins Innere der Staute ermöglicht."

So sehen wir Buddha nicht nur als den Er- sondern auch als den Durchleuchteten.

(In hoher Auflösung gibt es die drei Bilder in der Pressemeldung "Das Lächeln des Buddha durchschauen" auf der Seite des Institutes: www.psi.ch)

30 November 2008

O Heiland, reiß die Himmel auf





O Heiland, reiß die Himmel auf,
Herab, herab, vom Himmel lauf !
Reiß ab vom Himmel Tor uns Tür,
Reiß ab, wo Schloß und Riegel für !

O Gott, ein' Tau vom Himmel gieß;
Im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
Den König über Jakobs Haus.

O Erd', schlag aus, schlag aus, o Erd',
Daß Berg und Tal grün alles werd'
O Erd', herfür dies Blümlein bring,
O Heiland, aus der Erden spring.

Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
Darauf sie all' ihr' Hoffnung stellt ?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
Komm tröst uns hie im Jammertal.

O klare Sonn', du schöner Stern,
Dich wollten wir anschauen gern.
O Sonn', geh auf, ohn' deinen Schein
In Finsternis wir alle sein.

Hie leiden wir die größte Not,
Vor Augen steht der ewig' Tod;
Ach komm, führ uns mit starker Hand
Vom Elend zu dem Vaterland.

Friedrich Spee von Langenfeld S.J. (1591-1635) Köln, 1623

29 November 2008

licht, lauter und leer

Der Geist aller Lebewesen ist im tiefsten Grund licht, lauter und leer. Dieser Geist wird Urgrund der Erleuchtung genannt. Unter dem Einfluss der Trübungen des Geistes irren die Wesen, da es ihnen an Selbsterkenntnis mangelt, im Samsara umher. Wer Selbsterkenntnis und Einsicht in den Urgrund des eigenen Geistes gewonnen hat, der ist ein Weiser, ein Geläuterter, ein Erwachter.

Milarepa (1052-1135)

28 November 2008

Verwirrung vermeiden

Wenn du eine Verwirrung vermeiden willst, erschaffst du dadurch eine neue, und, um diese zu vermeiden, die nächste. Vermeide die erste nicht: Geh in sie hinein, beobachte sie, lass sie deine Meditation sein. Wenn sie da ist, muss es seine Bedeutung haben, denn nichts existiert ohne irgendeine Bedeutung.
Mit der Zeit wirst du Dankbarkeit für sie empfinden, denn wenn du es dir anschaust, wirst du klar werden, meditativer, wacher, bewusster. Und am Ende wirst du deiner Verwirrung danken, dass sie dir geholfen hat, dass sie dir die Möglichkeit gegeben hat, an Bewusstsein zu wachsen. Es war einfach eine Gelegenheit, die an deine Tür geklopft hat, um dir zu helfen, bewusster zu werden.

Osho (1931-1990)

27 November 2008

Die Lehrer

Ein junger Mann sucht Arbeit. Um herauszubekommen, was er tun soll, entschließt er sich zu meditieren, bis er seine innere Stimme hört. Er setzt sich hin und meditiert so lange, bis er innen eine Stimme hört, die sagt: "Werde Schreiner!” Also geht er zu einem Schreiner und wird tatsächlich eingestellt. Am ersten Tag zerbricht er eine Säge. Am zweiten schneidet er sich in die Hand, und am dritten bekommt er Sägemehl in die Augen und muss nach Hause gehen. In der Nacht sinniert er: "Da steckt eine Lehre drin, weil alles, was uns zustößt, zum Lernen da ist. Wenn ich nur hören könnte, was mir meine innere Stimme sagen will! Ich will weiter meditieren, dann werde ich es wissen.”

Und beim Meditieren sagt ihm eine neue Stimme: "Die Lehre ist: Du musst an Deinen Vorsätzen festhalten! Führe durch, was Du Dir vorgenommen hast!” Also geht der junge Mann am nächsten Tag wieder in die Werkstatt und ruiniert einen frisch gebeizten Schrank. Am Tag darauf bohrt er in einer Wand eine Wasserleitung an und verursacht eine Überschwemmung. Er bleibt aber guter Dinge und sagt zu sich selber: "Das ist alles zu meinem Besten, das ist eine Lehre, die mich wachsen lässt. Ich versuche es noch einmal, zuzuhören und zu verstehen.”

Beim Meditieren spricht eine andere Stimme zu ihm und sagt: "Die Lektion, die Du lernen sollst, ist: Du sollst Dich nicht gegen die Natur wenden. Wenn Deine Arbeit Dir nichts bringt, dann arbeite überhaupt nicht, weil die Natur Dich immer versorgen wird, wenn nur Dein Herz offen ist.” Also spaziert der junge Mann am nächsten Tag durch den Wald und wartet, dass ihm die Vorsehung einen Tipp gibt.
Als er unter einem großen Baum geht, bricht plötzlich ein dicker Ast ab und trifft ihn so, dass er umfällt. Ein paar Minuten reibt er sich seine Beule, dann schaut er nach oben und spricht zum Himmel: "Ich verstehe das nicht. Ich bin dem Rat all meiner inneren Stimmen gefolgt und trotzdem ist alles schiefgegangen.” Aber der Himmel gibt ihm keine Antwort. Da seufzt der junge Mann tief und denkt bei sich: "Ich gebe auf! Es kümmert mich nicht, was die Lehre ist. Von jetzt an werde ich genau das tun, was ich will und bestimmt nicht mehr auf irgendwelche Stimmen hören.”

Da sagt eine Stimme in ihm: "So! Das ist die Lehre!”

Osho (1931-1990)

26 November 2008

Ignoranz des Verstandes

Die ganze Ignoranz des sogenannten Verstandes besteht darin, nicht in der Gegenwart sein zu können. Der Verstand bewegt sich dauernd: in die Zukunft oder in die Vergangenheit. Der Verstand, das Denken ist niemals im Hier und Jetzt! Die Bauweise des Verstandes macht es unmöglich, dass er in der Gegenwart sein kann. Weil der Verstand denken muss und es im gegenwärtigen Moment keine Möglichkeit zum Denken gibt! Man muss sehen, man muss hören, man muss gegenwärtig, anwesend sein, aber man kann da nicht denken.

Osho (1931-1990)

25 November 2008

Gott erfahren

Ein bloßer Gelehrter ohne Unterscheidungsgabe und Entsagung, der behält Sinnenfreude und Besitzgier im Blick. Ein Geier steigt hoch hinauf, doch sein Blick bleibt auf den Aasplatz gerichtet. Einzig das ist Wissen, wodurch wir Gott erfahren können, alles andere ist Lüge.

Ramakrishna Paramahamsa (1836 -1886)

24 November 2008

Immer noch besser...

"Was macht eigentlich Ihr Sohn?",
fragte Frau A Frau B.

"Der meditiert",
antwortete Frau B.

"Na, ja. Das ist immer noch besser als wenn er in der Ecke sitzen und gar nichts tun würde",
meinte darauf Frau A. antworten zu müssen.

20 November 2008

Die gesamte Schöpfung existiert in dir

Die gesamte Schöpfung existiert in dir, und alles, was in dir ist, existiert auch in der Schöpfung. Es gibt keine Grenze zwischen dir und einem Gegenstand, der dir ganz nahe ist, genauso wie es keine Entfernung zwischen dir und sehr weit entfernten Gegenständen gibt. Alle Dinge, die kleinsten und größten, die niedrigsten und höchsten sind in dir vorhanden als ebenbürtig. Ein einziges Atom enthält alle Elemente der Erde. Eine einzige Bewegung des Geistes beinhaltet alle Gesetze des Lebens. In einem einzigen Tropfen Wasser findet man das Geheimnis des endlosen Ozeans. Eine einzige Erscheinungsform deiner selbst enthält alle Erscheinungsformen des Lebens überhaupt.

Khalil Gibran (1883-1931)

19 November 2008

Es gibt kein besseres Leben

Hole dir deine Kraft zurück: Entblöße dich, das wirkliche Ich, und vergiss all den Unsinn über den Verstand und den Körper und die Gedanken und die Welt und Gott und alles andere, was real zu sein scheint. Vergleiche dich mit niemandem. Sei ehrlich mit dir selbst. Es ist egal, wie weit fortgeschritten jemand anders sein mag. Vergiss alle Heiligen und Weisen und andere Leute. Du bist der Einzige, der je existiert hat, und es gibt niemanden außer dir. Du bist alle Heiligen und alle Weisen und alle Seher. Du bist alles. Alles ist das Selbst und du bist Das. Warum nicht dazu aufwachen? Warum willst du so lange Spiele mit dir selbst spielen? Indem du an Reinkarnation glaubst, kommst du immer und immer wieder, immer in der Hoffnung auf ein besseres nächstes Leben. Es gibt kein besseres Leben.

Robert Adams (1928-1997)

18 November 2008

Ich bin da

Ich bin da, wo ich war, ehe ich geschaffen wurde, da ist bloß Gott in Gott. Da sind weder Engel noch Heilige noch Chöre im Himmel. Manche Leute sagen von acht Himmeln und neun Chören; das ist nicht da, wo ich bin.
Ihr sollt wissen, alles, was man so zu Worte bringt und den Leuten mit Bildern vorlegt, das ist nichts als ein Anreiz zu Gott. Wisset, dass in Gott nichts ist als Gott. Wisset, dass keine Seele in Gott kommen kann, sie werde denn zuvor so Gott, wie sie Gott war, ehe sie geschaffen wurde.

Meister Eckhart (1260-1327)

17 November 2008

Von Wissen und Weisheit

Es gibt zwei miteinander verbündete Kräfte im Menschen, das Wissen und die Weisheit.

Wissen ist gerade so viel von der Wahrheit, wie der Intellekt durch sein Herumtasten in einem verzerrten Medium zu sehen vermag.

Weisheit ist das, was das Auge der göttlichen Schau im Geist sieht.

Sri Aurobindo (1872 - 1950)

16 November 2008

Betriebsausflug auf höherer Ebene

Im Himmel wird der Betriebsausflug für das kommende Jahr geplant. Man weiß aber noch nicht ganz so, wohin man denn eigentlich fahren soll.

Die erste Idee ist Bethlehem. Maria ist allerdings dagegen, weil sie in Bethlehem schlechte Erfahrungen gemacht hat: Kein Hotelzimmer und so. Bethlehem kommt also nicht in Frage.

Der nächste Vorschlag ist Jerusalem. Das lehnt dann allerdings Jesus ab. Er hatte in Jerusalem ganz schlechte Erfahrungen gemacht.

Als nächster Vorschlag kommt Rom. Die allgemeine Zustimmung hält sich zwar in Grenzen, der Heilige Geist ist jedoch sofort begeistert: „Oh toll, Rom! Da war ich noch nie!"

15 November 2008

Eins Zwei Drei

Der Sinn erzeugt die Eins.
Die Eins erzeugt die Zwei.
Die Zwei erzeugt die Drei.
Die Drei erzeugt alle Dinge.

Alle Dinge haben im Rücken das Dunkle
und streben nach dem Licht,
und die strömende Kraft gibt ihnen Harmonie.

Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. u.Z.)

14 November 2008

Herz hat seine Gründe

Das Herz hat seine Gründe,
welche der Verstand nicht erkennt

Blaise Pascal (1623-1662)

13 November 2008

Nie sterben weil nie geboren

Das Erste, was du dir vergegenwärtigen solltest, ist: Du wirst nie verschwinden oder sterben, weil du nie geboren wurdest. Du hast immer als Bewusstsein existiert und wirst immer als Bewusstsein existieren.
Nachdem du erwacht bist, was passiert mit dir, wenn du stirbst? Wohin gehst du? Wenn du aufwachst, bleibst du einfach, wo du bist. Du gehst nirgendwohin und kommst von nirgendwo zurück. Du bist einfach. Du bist das Selbst, du bist allgegenwärtig.

Robert Adams (1928-1997)

12 November 2008

Unbekanntes Fahrziel

Auf der Autobahn
im Stau stehend
kann ich auf die
gegenüberliegende Fahrbahn sehen.

Ein Linienbus
kommt mir entgegen.
Seine digitale Anzeige
hat als Fahrziel:
INSEL DES GLÜCKS.

Wer weiß, wohin der fuhr...

10 November 2008

Vom Unsichtbaren

Ein jeder sieht vom Unsichtbaren soviel,
wie sein Herz Klarheit hat,
und Klarheit hat er soviel,
wie es poliert wurde.

Wer sein Herz mehr poliert hat,
der sieht auch mehr -
mehr unsichtbare Formen
zeigen sich ihm.

Dschelal ed-Din Rumi, auch Dschelaluddin Rumi (1207-1273)

09 November 2008

Die Pogromnacht und ihre Folgen

Nicht so sehr die wirtschaftlichen Ausschaltungsmaßnahmen, die die jüdische Bevölkerung auf den Status von Parias herabdrückte, als das Ritual ihrer öffentlichen Degradierung und ihrer Demütigung hatte die Funktion, allen klarzumachen, daß die deutschen Juden nicht mehr zum eigenen Volk gehörten und daß es nicht nur sinnlos, sondern gemeinschädlich war, ihnen zu helfen. Zweifellos trugen die Ereignisse des Pogroms und seine Folgen entscheidend zu der „Entpersönlichung“ der jüdischen Mitbürger bei, die eine wichtige psychologische Voraussetzung des Genozids war.


Der Novemberpogrom vermittelte zugleich ein Vorgefühl des Grauens, das sich später einstellte, aber er war keine Vorstufe der „Endlösung“. Was das moralische Problem anging, lag es auf derselben Ebene. Die Masse der Deutschen, die von Auschwitz nichts oder nur wenig erfuhren, konnte an den ungesühnten Morden und Brandstiftungen des Novemberpogroms ermessen, zu welcher Gewaltanwendung das NS-System fähig war. Ein systematisches Nicht-Hinsehen, eine eingeübte Verdrängung, eine tiefgreifende moralische Indifferenz insbesondere gegenüber dem Schicksal der Juden vermischten sich mit ideologischer Verblendung und terroristischem Druck. Alles dies wirkte zusammen, so daß dort, wo Erschrecken und Protest notwendig gewesen wäre, Verstummen und Verschweigen Platz griffen.


Hans Mommsen (*1930)

Aufsatzes aus dem Katalog „Die Architektur der Synagoge“ (Verlag Klett-Cotta, Stuttgart), der zur gleichnamigen Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt/M. vom
11.11. 88 bis 12.2. 89 erschienen ist.

Der Beitrag erschien auch in den "Gewerkschaftlichen Monatsheften", herausgegeben vom Bundesvorstand des DGB, die von 1950 bis 2004 das theoretische Diskussionsorgan des DGB waren.

Der vollständige Text "Die Pogromnacht und ihre Folgen" hier:

http://www.gmh.dgb.de/main/pdf-files/gmh/1988/1988-10-a-591.pdf

08 November 2008

Übersehen statt betrachten

Normalerweise neigen wir eher dazu,
Dinge zu übersehen,
als sie genau zu betrachten.

Alan W.Watts (1915 - 1973)

07 November 2008

Das Leben ändern

Die größte Entscheidung Deines Lebens liegt darin, dass Du Dein Leben ändern kannst, indem Du Deine Geisteshaltung änderst.

Albert Schweitzer (1875 – 1965)

06 November 2008

Anreiz zu Gott

Ich bin da, wo ich war, ehe ich geschaffen wurde, da ist bloß Gott in Gott. Da sind weder Engel noch Heilige noch Chöre im Himmel. Manche Leute sagen von acht Himmeln und neun Chören; das ist nicht da, wo ich bin.
Ihr sollt wissen, alles, was man so zu Worte bringt und den Leuten mit Bildern vorlegt, das ist nichts als ein Anreiz zu Gott. Wisset, dass in Gott nichts ist als Gott. Wisset, dass keine Seele in Gott kommen kann, sie werde denn zuvor so Gott, wie sie Gott war, ehe sie geschaffen wurde.

Meister Eckhart (1260-1327)

05 November 2008

Gott und sich selbst erkennen

Denn, wer kommen will in Gottes Grund, in dessen Innerstes, der muss zuvor in seinen eigenen Grund, in sein Innerstes kommen;
denn niemand kann Gott erkennen, der nicht zuvor sich selbst erkennen müsste.

Meister Eckhart (1260-1327)

04 November 2008

Unbegrenztes Sein

Je genauer du verstehst, dass du auf der Ebene des Verstandes nur in negativen Begriffen beschrieben werden kannst, um so rascher wirst du zum Ende deiner Suche kommen und erkennen, dass du das unbegrenzte Sein bist.

Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

03 November 2008

Kämpfe nicht

Meine Empfehlung ist: Kämpfe nicht. Prüfe es nach, wieder und wieder und wieder. Ja, wenn du vor den Zweifeln keine Angst hast - lasse sie kommen, kein Problem! Wenn du vor nichts Angst hast, was kommt, selbst nicht vor der Wüste, dann ist es kein Problem, nur eine weitere Erfahrung. Und es gibt keine Erfahrung, die nicht okay ist.

Samarpan alias Sam Golden (*1941)

02 November 2008

Wahre Freiheit

Bewusste Evolution ist wahre Freiheit. Indem wir die Angst vor der Zukunft verlieren und die wahre Natur in uns erwacht, öffnen wir uns der Großartigkeit unseres Herzens.

Tony Samara (*1965)

01 November 2008

Der Weg zur Selbsterkenntnis

Man sagt, dass der Geist Dinge klarstellt und die Wahrheit offenbart. Tatsache ist jedoch, dass er Verwirrung im Herzen schafft. Die reine Wahrheit wohnt im natürlichen Zentrum, dem Herzen. Das Herz ist der Weg zur Selbsterkenntnis.

Tony Samara (*1965)

31 Oktober 2008

Wie ein Augenblick

Manche schreiben, wie unendlich das All, wie weit der Himmel sei. Nun: das geringste Vermögen in meiner Seele ist weiter als der weite Himmel. Mit dem Fünklein in meinem Seelengrund bin ich einer Stelle tausend Meilen jenseits des Meeres genauso nah wie der Stelle, auf der ich hier stehe. Da ist nicht Zeit noch Raum, kein Vor und Nach. Alles ist gegenwärtig umschlossen in einem Jetzt, in dem tausend Jahre so kurz wie ein Augenblick sind.

Meister Eckhart (1260-1327)

30 Oktober 2008

Entweder - Oder?

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft.

Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist.

Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott.

Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?


Diese Argumentationskette wurde durch Laktanz (ca. 250 bis nach 317) überliefert. Er schrieb sie dem Philosophen Epikur (ca 341 - 270/71 v. u.Z.) zu, obwohl sie wahrscheinlich von einem unbekannten skeptischen Philosophen stammt.

21 Oktober 2008

Jetzt

Es gibt nur eine Zeit,
in der es wesentlich ist aufzuwachen.

Diese Zeit ist jetzt.


Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

20 Oktober 2008

Herausforderung

Herausforderung ist das Wesen des Lebens. Manchmal ist es süß und manchmal bitter. Manchmal verspannt sich unser Körper, und manchmal ist er entspannt und offen. Manchmal haben wir Kopfschmerzen, ein andermal fühlen wir uns ganz und gar gesund. Alle losen Enden zu verknüpfen und schließlich alles im Griff zu haben, ist vom Blickpunkt des Erwachens tödlich, denn es erfordert das Leugnen vieler Grunderfahrungen. Eine derartige Einstellung, der Versuch, alle scharfen Kanten und Unvollkommenheiten zu glätten und das Leben zu einem netten angenehmen Ausflug zu machen, hat etwas Aggressives.

Pema Chödrön (*1936)

19 Oktober 2008

Ständig im Niemandsland

Ganz und gar lebendig zu sein, ganz und gar Mensch und wirklich wach zu sein, bedeutet, unaufhörlich aus dem Nest geworfen zu werden.
Voll und ganz zu leben bedeutet, sich ständig im Niemandsland zu befinden, jeden Augenblick völlig neu und frisch zu erleben.
Wahres Leben ist die Bereitschaft, immer wieder aufs neue zu sterben.
Das ist Leben vom Standpunkt des Erwachens.
Tod hingegen ist der Wunsch, an dem, was man hat, festzuhalten und sich von jeder Erfahrung bestätigen und auf die Schulter klopfen zu lassen, weil man alles so schön im Griff hat.

Pema Chödrön (*1936)

18 Oktober 2008

Anreiz zu Gott

Ich bin da, wo ich war, ehe ich geschaffen wurde, da ist bloß Gott in Gott. Da sind weder Engel noch Heilige noch Chöre im Himmel. Manche Leute sagen von acht Himmeln und neun Chören; das ist nicht da, wo ich bin.
Ihr sollt wissen, alles, was man so zu Worte bringt und den Leuten mit Bildern vorlegt, das ist nichts als ein Anreiz zu Gott. Wisset, dass in Gott nichts ist als Gott. Wisset, dass keine Seele in Gott kommen kann, sie werde denn zuvor so Gott, wie sie Gott war, ehe sie geschaffen wurde.

Meister Eckhart (1260-1327)

17 Oktober 2008

Sage nicht, es gebe keinen Gott

Du siehst viele Sterne bei Nacht am Himmel, aber findest sie nicht, wenn die Sonne aufgeht. Kannst du darum sagen, dass es keine Sterne am Tageshimmel gibt? Darum, o Mensch, wenn du in den Taten deiner Unwissenheit den Allmächtigen nicht schauest, sage nicht, es gebe keinen Gott.

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

16 Oktober 2008

Reines Bewusstsein

Von Zeit zu Zeit verliert sich das "reine Bewusstsein", "Gott", "Brahman/Atman" wie zum Spaß - einfach damit sich etwas tut. Und zwar immer dann, wenn es - das reine Bewusstsein - lange genug ohne Spiel ist. Also nachdem es das Ziel der Evolution lange genug erlebt hat.

Ken Wilber (*1949)

15 Oktober 2008

Der Weg der Wahrheit

Der Weg der Wahrheit ist ebenso eng wie geradlinig. Es ist als balancierte man auf der Schneide eines Degens. Ein Akrobat kann auf einem straff gespannten Seil gehen, indem er sich konzentriert. Doch ist die für das Vorankommen auf dem Weg der Wahrheit erforderliche Konzentration noch viel größer. Die kleinste Unaufmerksamkeit kann den Sturz bewirken. Die Wahrheit erkennt man nur durch ständiges Bemühen.

Mahatma Gandhi (1869 - 1948)

14 Oktober 2008

Leben des gewöhnlichen Menschen

Schwer ist es, in der Welt zu sein, frei und doch das Leben des gewöhnlichen Menschen zu leben. Aber gerade weil es schwer ist, muss es versucht und verwirklicht werden.

Sri Aurobindo(1872 - 1950)

13 Oktober 2008

Angst

Angst ist ein unablöslicher Teil des Kapitalismus. Es gibt kein Privateigentum, kein Konkurrenzdenken und kein Leistungsprinzip ohne Angst. Die Angst beseitigen hieße also den Kapitalismus beseitigen.
Durch Liberalisierungen im Erziehungs- und Ausbildungssystem könnten sicher einige angstauslösende Momente beseitigt werden, gemessen aber an dem, was an Angstursachen noch übrigbliebe, spielt eine solche Angstverringerung durch Reform keine große Rolle. Alle Reform kann nichts daran ändern, dass der Profit gemacht werden muss, dass die Herrschaftsverhältnisse gesichert bleiben müssen, dass die Untertanen spuren müssen, ohne viel zu überlegen. Die dazu notwendigen Druckmittel mögen noch so fein sein, sie stehen im Widerspruch zur Vorstellung einer wirklich freien Gesellschaft.

Dieter Duhm, Angst im Kapitalismus, 1972, S. 133

12 Oktober 2008

Liebe geschieht

Liebe geschieht einfach. Niemand denkt darüber nach, wie wann und wo er lieben soll. Niemand ist bei der Liebe rational. Rationales Denken verhindert die Liebe. Liebe ist ein plötzliches Aufsteigen im Herzen. Liebe ist unausweichliches, unzerstörbares Sehnen nach Einheit.

Amma oder Mata Amritanandamayi (*1953)

11 Oktober 2008

Den Weg weisen

Haltet mich von dem fern, der sagt: "Ich bin das Licht, das den Menschen den Weg weist." Doch führt mich zu dem, der seinen Weg durch das Licht der Menschen hindurch sucht.

Khalil Gibran (1883-1931)

10 Oktober 2008

Hexenmeister

Die moderne bürgerliche Gesellschaft, die so gewaltige Produktions- und Verkehrsmittel hervorgezaubert hat, gleicht dem Hexenmeister, der die unterirdischen Gewalten nicht mehr zu beherrschen vermag, die er heraufbeschwor.

Karl Marx / Friedrich Engels:
Manifest der Kommunistischen Partei, 1848

09 Oktober 2008

Vom Suchenden

Will der Suchende rasch vorwärts kommen und aus der Hilfe des Meisters großen Nutzen ziehen, so muss er ein festes, unerschütterliches Vertrauen in sich selst und in den Meister entwickeln ... Der Suchende muss in der Tat bereit sein, die Möglichkeit ins Auge zu fassen, dass er von keinem seiner Freunde oder Angehörigen ganz verstanden wird, weil sie in Bezug auf die Ursachen seines Denkens und Handelns im Dunkeln tappen.

Meher Baba (1894 - 1969)

08 Oktober 2008

Keine Erfahrung, die nicht o.k. ist.

Meine Empfehlung ist: Kämpfe nicht. Prüfe es nach, wieder und wieder und wieder. Ja, wenn du vor den Zweifeln keine Angst hast - lasse sie kommen, kein Problem! Wenn du vor nichts Angst hast, was kommt, selbst nicht vor der Wüste, dann ist es kein Problem, nur eine weitere Erfahrung. Und es gibt keine Erfahrung, die nicht okay ist.

Samarpan alias Sam Golden (*1941)

Mehr zu und von Samarpan hier:
http://jetzt-tv.net/index.php?id=samarpan

07 Oktober 2008

Zur Wahrheit finden

Wenn wir den Geist nach innen wenden,
erlangen wir Unterscheidungsvermögen.

Durch Unterscheidungsvermögen
finden wir zur Wahrheit.

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

06 Oktober 2008

Gelächter Gottes

Der Urknall war in Wirklichkeit das dröhnende Gelächter Gottes,
der sich freiwillig zum millionsten Mal verlor.

Ken Wilber (*1949)

05 Oktober 2008

In der Wahrheit verankert

Bist Du in der Wahrheit fest verankert, so wirst du selbst im Traum nie die Unwahrheit sagen. Du wirst in Gedanken, Wort und Tat, wahrhaftig sein.

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

04 Oktober 2008

Erfahrung statt Erklärung

Wenn zwei Menschen Kopfschmerzen gehabt haben, können sie diese Erfahrung gemeinsam untersuchen und sich mit Hilfe des Intellekts darüber verständigen. Doch wenn jemand nie im Leben Kopfschmerzen gehabt hat, reicht keine noch so weitgehende intellektuelle Erklärung aus, ihm verständlich zu machen, was Kopfschmerz ist.
Intellektuelle Erklärungen können niemals Ersatz sein für unmittelbare Erfahrung. Sie vermögen allenfals den Boden dafür zu bereiten.

Meher Baba (1894 - 1969)

03 Oktober 2008

Ein einzig Volk von Brüdern

Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern*,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.

(2. Aufzug, am Schluss der 2. Szene von Friedrich Schillers "Wilhelm Tell")

In einem Interview hat Peter Sodann dem Frager Frank A. Meyer bei "vis-a-vis" vor ein paar Wochen mit schelmisch anmutendem Lächeln davon berichtet, dass dieser Passus während der DDR-Zeit nicht gern gesehen war.

* und Schwestern, versteht sich ;-)

02 Oktober 2008

Weltprozess

Nicht bei den Göttern und ihrem unerforschlichen Willen liegt unser Schicksal; wir sind Teil des Weltprozesses, der sich nach dem Logos vollzieht, welches erkennbar ist.

Heraklit (544 bis 483 v.u.Z.)

01 Oktober 2008

Die ganze Wahrheit über Sheng Fui


Solche und weitere Hinweise zur Bewältigung des Alltags sind in der Seite "Sheng Fui" zu finden, die sich der alten Tradition verpflichtet weiß. Denn was lange als verschüttet galt, wird von Sybille Hofmeister und Lorenz Meyer wieder hervorgehoben. In einem Text "Über uns" weisen sie darauf hin:

"Kaum jemand weiß es und die, die es wissen, streiten es zumeist vehement ab: lange vor der westlichen Kommerzbewegung Feng Shui gab es in China (zunächst nur im Südteil und dort an den Küstenabschnitten) die Lebensbewegung Sheng Fui.

Das Philosophiesystem wie es erstmals vom Weisen Chen Hsien Yu aufgebaut wurde, ist nach den Symbolen Sheng für die Kraft des Verstandes und die Weisheit und Fui, für Liebesmacht und Wollust bezeichnet.

Als es um die Verwestlichung und damit auch kommerzielle Ausbeutung dieses wohl ältesten bekannten Philosophiesystems ging, hat man - reichlich plump und einfallslos - lediglich die Anfangsbuchstaben vertauscht: so wurde aus Sheng Fui das neue Feng Shui…

Auf diesen Seiten finden Sie wissenswerte Informationen über das echte und einzig wahre Sheng-Fui, das nachweislich vor allen Weltreligionen bestand. ..."

Kaum ein Lebensbereich bleibt in dem umfangreichen Angebot ausgespart:
Arbeit und Karriere, Essen und Trinken, Gesundes Leben, Haus und Garten, Körperertüchtigung und Yoga, Liebe und Partnerschaft, Tagesweisheit, Technik und Wissenschaft.

Wer mehr von dieser wirklich wirklich lebenswerten Weise der Gestaltung unseres Alltags finden will, hier mehr:

http://www.sheng-fui.de/

Und nie vergessen zu lächeln ;-)

30 September 2008

3 Jahre "sinndeuter"















3 Jahre sind es heute, dass ich mit dem "sinndeuter" begonnen habe.
Versammelt sind dort nun Texte, Gedanken, Überlegungen, Forderungen, Wünsche, Hoffnungen etc., die mich auf meinem spirituellen Weg begleitet haben.

Ein Ende ist nicht abzusehen.

29 September 2008

Falsches Denken

Das Denken wird falsch durch die störende Wirkung der Sanskaras (Gestaltungen, karmische Formationskräfte), die sich im Laufe der Bewusstseinsentwicklungen angehäuft haben. Diese Sanskaras oder Prägungen äußern sich als Begierden und verzerren das Bewusstsein. Über viele Existenzen hinweg bürden sich dem Bewusstsein fortwährend die Nachwirkungen der Erfahrung auf und trüben die Wahrnehmung der Seele. Das Denken vermag den Wall de Sanskaras nicht zu durchbrechen und so wird das Bewusstsein zum hilflosen Gefangenen der Illusionen, die sein eigenes falsches Denken hervorbringt. Solch falsches Denken herrscht nicht nur dort, wo das Bewusstsein erst teilweise entwickelt ist, sondern auch im Menschen, wo es voll entwickelt ist.

Meher Baba geb. Merwan Sheriar Irani (1894 -1969)

28 September 2008

Bewusstsein und Problem

Ein Problem kann nicht
mit Hilfe des Bewusstseins,
durch welches es herbeigeführt wurde,
gelöst werden.

Albert Einstein (1879 – 1955)

27 September 2008

Besonders hartnäckige Illusion

Menschen,
die wie wir an die Physik glauben,
wissen,
dass die Unterscheidung
zwischen
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
nur eine
besonders hartnäckige Illusion
ist.

Albert Einstein (1879 – 1955)

26 September 2008

Am richtigen Platz

Alles ist euer Leben. Tag und Nacht, was immer euch begegnet, ist euer Leben; daher sollt ihr euer Leben der Situation anpassen, die euch im Augenblick begegnet. Verwendet eure Lebenskraft dazu, aus den Umständen, die auf euch zukommen, eine Einheit mit eurem Leben zu gestalten und die Dinge an ihren richtigen Platz zu setzen.

Dogen (1199-1253)

25 September 2008

Dein eigener Palast

Wenn du nicht
dein eigener Palast bist,
wird die Welt für dich
zum Gefängnis.

John Donne (1572 - 1631)

24 September 2008

Menschliche und Göttliche Liebe

Göttliche Liebe
ist von ganz anderer Qualität
als menschliche Liebe:

Menschliche Liebe gilt den Vielen im Einen.
Göttliche Liebe gilt dem Einen in den Vielen.

Meher Baba geb. Merwan Sheriar Irani (1894 -1969)

23 September 2008

Verlangen nach ihm

Ein Schüler fragte: "Herr, wie kann ich Gott erlangen ?" Da nahm ihn der Meister zum Meer und tauchte ihn unter Wasser. Nach kurzer Zeit ließ er ihn wieder los und fragte: "Wie hast du dich gefühlt?" Der Schüler antwortete: "Ich glaubte, mein letzter Augenblick sei gekommen. So verzweifelt war ich." Da antwortete der Meister: "Du wirst Gott schauen, wenn dein Verlangen nach ihm so groß ist, wie deine Sehnsucht nach Luft in diesem Augenblick."

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

22 September 2008

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.


Rainer Maria Rilke ( 1875 - 1926)
aus: Das Buch der Bilder

21 September 2008

Peace One Day - 21. September 2008

Peace One Day (deutsch: Ein Tag Weltfrieden) ist eine Bewegung, die von dem britischen Regisseur Jeremy Gilley 1999 als ein Filmprojekt initiiert wurde. Ziel des Projekts war es zu erreichen, dass der 21. September zu einem Tag wird, an dem weltweit ein Waffenstillstand herrschen sollte. 2001 war durch die UNO der 21. September zum Weltfriedenstag ernannt worden. Jeremy setzt sich aktuell dafür, dass an dem Tag wirklich weltweit "Feuerpause" herrscht. Seine Bestrebungen hat er im Film "Peace One Day" dokumentiert.



Der Tag gilt nicht nur als ein utopischer Wunsch sondern stellt auch einen praktischen Wert dar. So könnten sich etwa Hilfsorganisationen an dem Tag gefahrlos in Kriegsgebieten bewegen. Der Film zeigt auch, dass es möglich ist als einzelner Mensch mit einer Idee etwas zu erreichen und etwas zu verändern.

Mehr dazu hier:

http://www.peaceoneday.org/film.aspx

20 September 2008

Verborgen

Alles, was gebraucht wird, ist schon im menschlichen Bewusstsein verborgen. Der Mensch muss nicht in den Himmel schauen, sondern in sich selber. Er braucht nicht von irgendwoher um Gnade bitten, sondern er muss sich selbst ein Licht werden.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

19 September 2008

In Gott ist nichts als Gott

Ich bin da, wo ich war, ehe ich geschaffen wurde, da ist bloß Gott in Gott. Da sind weder Engel noch Heilige noch Chöre im Himmel. Manche Leute sagen von acht Himmeln und neun Chören; das ist nicht da, wo ich bin.
Ihr sollt wissen, alles, was man so zu Worte bringt und den Leuten mit Bildern vorlegt, das ist nichts als ein Anreiz zu Gott. Wisset, dass in Gott nichts ist als Gott. Wisset, dass keine Seele in Gott kommen kann, sie werde denn zuvor so Gott, wie sie Gott war, ehe sie geschaffen wurde.

Meister Eckhart (1260-1327)

18 September 2008

Im Herzen heiter

Im Herzen heiter hat erkannt
Erwachter hier ein Wesen wohl
und dieses hat er offenbart
in Gegenwart der Mönche Schar.

Und sollte sterben die Person
genau in diesem Augenblick,
im Himmel würd sie auferstehen,
weil ja gar heiter ist ihr Herz.

Gleichwie man etwas erst ergreift
und es dann wieder von sich wirft,
so gehen heitren Herzens wohl
die Wesen hier den guten Gang.

http://www.palikanon.com/khuddaka/it/it020t029.html

17 September 2008

Gesehen

„Alles,
was ich geschrieben habe,
kommt mir vor wie Stroh
im Vergleich zu dem,
was ich gesehen habe.“

Thomas v. Aquin (um 1225 - 1274)

16 September 2008

Öffne die Augen

Öffne die Augen
und sieh,
was die Welt wirklich ist
und was Gott;

gib dich nicht mehr
mit müßigen und angenehmen
Fantasien ab.

Sri Aurobindo (1872 - 1950)

15 September 2008

Eins mit dem Atom

"Die Naturwissenschaften sind in stärkerem Maße auf Theorie gegründet als wahre Religion", sagte der Meister. "Die Wissenschaft kann zum Beispiel die äußere Beschaffenheit und das Verhalten des Atoms erforschen. Das Üben der Meditation dagegen führt zum Zustand der Allgegenwart: Der Yogi kann eins mit dem Atom werden".

Paramahansa Yogananda (1893 - 1952)

14 September 2008

Durst trotz Wasser

Wie traurig,
dass die Menschen
das Nahe nicht sehen
und die Wahrheit
in der Ferne vermuten -

Wie jemand,
der umgeben von Wasser
laut aufschreit vor Durst.

Hakuin Zenji (+1769)

13 September 2008

Zur Wirklichkeit erwachen

Was die meisten Menschen sagen, ist mehr oder weniger bedeutungslos, da sie es aus irgendwelchen Büchern oder anderen Menschen übernommen haben. Um Zugang zum Eigentlichen zu gewinnen, muss man sich von leeren Worten lösen. Um zur Wirklichkeit zu erwachen, darf man sich nicht mehr auf Bücher verlassen, denn der Dharma ist jenseits von Worten, Schriften und Predigten, und man kann ihn nicht in einer Fülle von Erklärungen finden. Darum halten die, die auf dem Wege zur Erleuchtung sind, sich nicht mehr an bloße Worte, sondern an den Sinn, und indem sie zur Wirklichkeit erwacht sind, haben sie die Lehre hinter sich gelassen.

Hui Hai (720-814)


P.S. Dies ist übrigens Post 900

12 September 2008

Bist und hast alles

Dies zu sein oder das,
bedeutet nicht alles zu sein.
Denn solange ich dies und das bin
oder dies und das habe,
so bin ich nicht alles
noch habe ich alles.

Scheide ab,
dass du weder dies noch das bist,
oder dies und das hast,
so bist du alles
und hast alles.

Meister Eckhart (1260-1327)

11 September 2008

Erfahrung des Mystischen

Das schönste und tiefste Gefühl,
das wir erfahren können,
ist die Erfahrung des Mystischen.
Sie ist die Quelle
aller wahren Wissenschaft.

Albert Einstein (1879 – 1955)

10 September 2008

Völlig unberührt

Die Menschen reisen umher und bewundern die hohen Berge, die riesigen Wellen der Meere, die ausgedehnten Flüsse, die immensen Ausmaße der Ozeane, die Kreisbewegungen der Sterne, doch an sich selbst ziehen sie völlig unberührt vorüber.

Aurelius Augustinus (354 - 430)

09 September 2008

Begriffliches Denken

Vermeidet es,
euch über irgendetwas
Gedanken zu machen,
und reinigt euren Körper
dadurch
von begrifflichem Denken.

Huang Po (um 850)

08 September 2008

Der Kern des Universums

Das ganze Universum ist im Körper enthalten,
der ganze Körper im Herzen.
So ist das Herz
der Kern des ganzen Universums.

Und wiederum:
Die Welt ist nichts anderes als der Geist,
der Geist nichts anderes als das Herz.
Das Herz umschließt also alles.

Ramana Maharshi (1879-1950)

07 September 2008

Das Göttliche selber

Es wohnt eine tiefe Sehnsucht im Menschen, die das Göttliche selber ist. Gott drängt in uns zur Entfaltung und zum Erwachen. In uns Menschen stellt sich das Erwachen des Göttlichen dar als Verlangen nach Geborgenheit, Sicherheit und Heimat. Es ist die Sehnsucht, heim zu kommen, den Platz zu finden, wo alles gut ist, wo man geliebt und angenommen ist. Der Mensch erfährt aber sehr bald im Leben, dass kein Mensch dem Menschen diese letzte Sicherheit geben kann, auch nicht der liebste. Es bleibt diese unüberbrückbare Trennung, diese Heimatlosigkeit, bis er sein wahres Selbst gefunden hat, besser, bis sein wahres Selbst durch alle Verkrustungen und Fehlentwicklungen hindurchbrechen kann. Menschen machen sich also auf den Weg zu Gott, weil sie diese tiefste Sehnsucht in sich tragen, die letztlich die Sehnsucht Gottes nach sich selber ist.

Willigis Jäger (* 1925)

06 September 2008

Gesundwerden

Ich habe gelernt, mit einer meditationsähnlichen Konzentration auf meinen Körper zu achten und herauszufinden, wann er Bewegung und wann Ruhe braucht.
Ich habe gelernt, dass Gesundwerden ein aktiver Prozess ist, an dem ich mich selbst beteiligen muss.

Rollo May (1909 - 1994)
US-amerikanischer Psychologe und Philosoph

05 September 2008

Universum erfinden

Wenn du eine Apfeltorte
wirklich ganz von Anfang an
machen willst,
musst du erst
das Universum erfinden.

Carl Sagan (1934 - 1996)

Sagan war Astronom, Astrophysiker, Exobiologe, Fernsehmoderator, Sachbuchautor, Schriftsteller und Visionär

04 September 2008

Chancen und Misserfolge

Klar, dass die Zukunft beides bringt: Chancen und Misserfolge. Unser Trick sollte darin bestehen, die Chancen wahrzunehmen, die Niederlagen zu vermeiden und pünktlich um sechs Uhr Feierabend zu machen.

Woody Allen (*1935)

03 September 2008

Utopie

Keine Tat bleibt ohne Ergebnisse im Leben, und der Glaube an die eine statt an die andere Theorie hat seine besonderen Einflüsse auf das Handeln: Auch der Irrtum hinterläßt Spuren; wenn er weit verbreitet ist und akzeptiert wird, kann er das Erreichen eines Zieles verlangsamen (wenn auch nicht verhindern).

Antonio Gramsci in: " Utopie" (25. Juli 1918)

02 September 2008

Zum Thema Sorgen...

... fand ich diese "Statistik" in einem Blog:

40 % treffen nie ein.
30 % sind bereits vorbei.
12 % betreffen die Gesundheit
und sind unbegründet.
10 % betreffen alles Mögliche und führen zu nichts.

Wenn's der Wahrheitsfindung dient ;)

01 September 2008

Im Dienst der Wahrheit

Tausche nicht die Wahrheit für eine irgendgeartete Erfahrung ein und lehne sie nicht wegen einer irgendgearteten Erfahrung ab! Gib dich nicht zufrieden mit einer Vorstellung von Wahrheit und Freiheit, gib dich nicht mit dem Land der Glückseligen zufrieden. Und gib dich auch nicht mit mentalem Verstehen zufrieden, denn was man intellektuell verstehen kann, kann zwar sehr weit gehen - es kann genau bis an die Grenze der Transzendenz führen, kann uns sogar an diese Grenze treiben, kann uns bis an den Rand des Erkennens von Unendlichkeit leiten, aber dann muss sich das mentale Denken selbst ad absurdum führen, es muss erkennen, dass die eigentliche Realisation über Logik hinausgeht. Nun muss der Verstand seine Unfähigkeit weiterzugeben einsehen und sich der Erkenntnis der Wahrheit, die weit hinausgeht über alles Denkbare, beugen, er muss demütig werden und kann dann wissend, dass er nichts weiß, wissend, dass er nicht verstehen kann, im Dienst der Wahrheit stehen.

Pyar Troll (*1960)

Dies ist übrigens Post 888...

31 August 2008

Klare Stille

Das Beste für mich ist klare Stille.

Eine Stille,
in der ich kein Wort formuliere,
weder für Menschen noch für das Papier.

Es wird noch reichlich genug zu sagen sein,
wenn die Zeit zum Schreiben kommt.

Thomas Merton (1915–1968)

30 August 2008

Uns blind machen

In der nichtmanifesten Wirklichkeit durchdringt sich alles gegenseitig, hängt alles miteinander zusammen. Deshalb sagen wir auch, das Bewusstsein der Menschheit ganz in der Tiefe ist eins. Das ist, sagen wir, eine Gewissheit, weil selbst die Materie im leeren Raum eins ist. Wir sehen das deshalb nicht, weil wir uns selbst dafür blind machen.

David Bohm (1917-1992)

29 August 2008

28 August 2008

Viel hilft viel



Gesehen in einer süddeutschen Gebetsstätte. Ansonsten "Ohne Worte".

27 August 2008

So weit, wie wir gehen wollen

Es ist sehr wichtig, dass wir lernen, gut zu uns zu sein und uns selbst zu respektieren. Es ist aus einem ganz bestimmten Grund wichtig: Wenn wir in unser Herz blicken und entdecken, was dort verwirrt und was klar ist, was bitter ist und was süß, dann finden wir nicht nur uns selbst. Wir begegnen dem Universum. Wenn wir den Buddha entdecken, der wir eigentlich sind, erkennen wir, dass alles im Universum ebenfalls Buddha ist. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass alles und jedes erwacht ist. Alles ist gleichermaßen kostbar, heil und gut, und ebenso ist jedes einzelne Lebewesen kostbar, heil und gut. Wenn wir humorvoll und offen mit unseren eigenen Gedanken und Emotionen umgehen, dann ist das auch die Art und Weise, wie wir das Universum wahrnehmen. Dann geht es uns nicht mehr nur um unsere eigene Befreiung, sondern auch darum, wie wir die Gemeinschaft unterstützen können, in der wir leben, was wir für unsere Familie, unser Land und den ganzen Kontinent tun können, nicht zu reden von der ganzen Welt, der Galaxis, dem Universum - so weit, wie wir gehen wollen.

Pema Chödrön (*1936)

26 August 2008

25 August 2008

Letzte Tage


Die letzten Tage
des Sommers
zeigen noch einmal
strahlendes Licht.

Am Morgen
dämmert's schon -
der Herbst
ist nah

(Sonnenblume aus dem
Botanischen Garten in Bochum)

18 Juli 2008

Olympiade Peking 2008

http://www.reporter-ohne-grenzen.de/kampagne-peking-2008.html

>>Am 8. August 2008 beginnen in Peking die Olympischen Spiele. Bei der Vergabe 2001 hat China zugesichert, die Menschenrechtslage entscheidend zu verbessern. Doch dies ist bis heute nicht geschehen. Es herrscht weiterhin Zensur im Reich der Mitte und rund 100 Journalisten, Internet-Dissidenten und Verteidiger der Meinungsfreiheit sind hinter Gittern. ...<<

Bis zum Ende der Olympiade am 24. August wird es keinen neuen Post geben.

Bis dahin.


17 Juli 2008

Wahrheit

Was nach eigener Erfahrung und Untersuchung mit deiner Vernunft übereinstimmt und zu deinem eigenen Wohle und Heile wie zu dem aller anderen Wesen dient, das nimm als Wahrheit an und lebe danach.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

16 Juli 2008

Uns selbst blind machen

In der nichtmanifesten Wirklichkeit durchdringt sich alles gegenseitig, hängt alles miteinander zusammen. Deshalb sagen wir auch, das Bewusstsein der Menschheit ganz in der Tiefe ist eins. Das ist, sagen wir, eine Gewissheit, weil selbst die Materie im leeren Raum eins ist. Wir sehen das deshalb nicht, weil wir uns selbst dafür blind machen.

David Bohm (1917-1992)

15 Juli 2008

Wahrheit

Wahrheit zu hören oder zu lesen oder im Zusammensein mit einem erwachten Wesen zu erleben ist hilfreich, aber nicht ausreichend. Es bleibt Stückwerk, allein schon deshalb, weil Wahrheit in Wirklichkeit nicht sprechbar, nicht denkbar, nicht ausdrückbar, nicht vermittelbar ist. Niemand kann sie dir schenken oder geben. Alles kann nur auf sie hinweisen, hindeuten. Du musst sie wollen, mehr als alles andere, mehr als Glück.

Pyar Troll (*1960)

14 Juli 2008

Ins Innerste

Denn, wer kommen will in Gottes Grund, in dessen Innerstes, der muss zuvor in seinen eigenen Grund, in sein Innerstes kommen; denn niemand kann Gott erkennen, der nicht zuvor sich selbst erkennen müsste.

Meister Eckhart (1260-1327)

13 Juli 2008

Karawane

Komm,
komm wer du auch bist,
Vagant, Anbeter, Flüchtling.
Es hat keine Wichtigkeit.

Unsere Karawane ist nicht eine der Verzweiflung.
Unsere Karawane ist eine des unendlichen Glücks.

Komm, auch wenn du deine Vorsätze tausend mal gebrochen hast.
Komm, komm wieder. Komm.

Dschelaluddin Rumi (1207-1273)

12 Juli 2008

Nur ein Gespinst

Alle Dinge sind stets nur ein Gespinst aus Zeit, Raum und Energie. Und alles andere ist das müßige Reden von Menschen, die sich nicht der Mühe spiritueller Praxis, die sie zum Selbst führen würde, unterziehen wollen.

Ribhu Gita

11 Juli 2008

Aufgabe eines jeden Menschen

Es ist die Aufgabe eines jeden Menschen,
sich selbst zu kennen
und das rechte Maß zu wissen.
Das rechte Maß zu wissen, ist die höchste Kunst.

Heraklit (544 bis 483 v.u.Z.)

10 Juli 2008

Miteinander verbunden

Alle Dinge nah und fern sind durch eine unvergängliche Kraft heimlich miteinander verbunden, so dass du keine Blume berühren kannst, ohne dass dadurch ein Stern bewegt wird.

Francis Thompson (1859-1907)

09 Juli 2008

Ich Bin

Wenn ich zu den Tiefen meiner eigenen Existenz und meiner eigenen derzeitigen Realität vordringe, dem undefinierbaren "Bin", das mein Selbst in seinen tiefsten Verwurzelungen darstellt und dann durch diese tiefe Mitte dringe, dann befinde ich mich im unendlichen "Ich Bin", welches der Name Gottes ist.

Thomas Merton (1915–1968)

08 Juli 2008

DA

Rastend ist es und doch rastlos,
Ferne ist es und doch so nah
In allem ist es inwendig,
Und doch außerhalb allem da.

Aus den Upanishaden

07 Juli 2008

Kampf mit der Welt

Ich verlor den irrsinnigen Glauben,
dass mir der Kampf mit der Welt
Frieden bringen würde.

Byron Katie (*1942)

06 Juli 2008

Unsterblichkeit

Aus dem Nichtseienden
führe mich zum Seienden,
aus der Finsternis
führe mich zum Lichte,
aus dem Tode
führe mich zur Unsterblichkeit!

Aus den Upanishaden

05 Juli 2008

Erfahrung der Einheit

Wer kann die Ruhe und den Seelenfrieden dessen ermessen, der in der Einheit lebt? Er hat keine Sorgen. Das Wohl aller ist auch sein Wohl. Auch eine Mutter empfindet das Wohlergehen ihrer Kinder als ihr eigenes Wohlergehen, und trotzdem ist ihre Liebe nicht vollkommen, denn sie glaubt, dass sie und ihre Kinder getrennt voneinander sind. Die Liebe eines Weisen, der in Einheit mit allem lebt, übertrifft daher bei weitem die Liebe einer Mutter. Es gibt keinen anderen Weg, eine solche Liebe zu verwirklichen, als die Erfahrung der Einheit. Daher ist alles EINS.

Aus: Ellam Ondre (Alles ist Eins)

04 Juli 2008

Alles ist Eins

Das Wissen um die Einheit von allem ist gut für dich und ist auch gut für die anderen.
Daher: Alles ist Eins.

Aus: Ellam Ondre - Anleitung zur Befreiung.

03 Juli 2008

Mit allem vernetzt

Wir stehen nicht isoliert in diesem Kosmos. Wir wind wirklich Kinder des Kosmos. Wir sind von unserem Wesen her mit allem vernetzt. Das Vernetzende nennt die Mystik "Liebe".

Willigis Jäger (* 1925)

02 Juli 2008

Gesucht gefunden

Erzählt wird von einem Sufi-Heiligen, der Nacht um Nacht zu Gott betete. Er flehteihn um Antwort an. Doch dieser blieb lange lange stumm. Eines Nachts geschah es, dass der Heilige einschlief. Da ist Gott ihm im Traum erschienen und hat zu ihm gesprochen.
Als der Heilige am anderen Morgen wach wurde, klagte er: "Warum bist du genau dann gekommen, als ich schlief, aber nicht, als ich dich gesucht habee?" Gott antwortete ihm darauf: "Wenn du mich dort nicht gesucht hättest, hättest du mich hier nicht gefunden."

01 Juli 2008

Geh' voran...

Nimm immer das Beste aus der Vergangenheit,
lass das Schlimmste liegen
und geh' voran in die Zukunft.

Bob Dylan (*1941)

30 Juni 2008

Dalai Lama singt für kranken Freund

Es hört sich schön an. Der Dalai Lama, so ist in einer Information zu lesen, singt für einen Freund, der an Krebs erkrankt ist. Das "Maha Mrityunjaya Mantra". Dieser Freund, so heißt es, sei Vaclav Havel. Im weiteren Verlauf von umherstreunenden Informationen ist zu lesen, dass der Dalai Lama zunächst die Weitergabe verweigerte, später aber zugestimmt hätte, wenn das Mantra, dass da gesungen ist, nicht verkauft würde. Aber: es ist zu schön, um wahr zu sein.
(Oben: Screenshot)

Fast wütend spricht Gertrud Hirschi auf ihrer Homepage über dieses Gerücht:

"Seit einiger Zeit macht ein Mantra die Runde, welches angeblich von Dalai Lama gesprochen wird und das frei weiter kopiert und verschenkt werden kann. Leider ist dies eine Fehl-Info!!! Das Mantra wurde von einer CD von Hein Braat geklaut. Hier die genauen Angaben:

MANTRAS VON HEIN BRAAT
Der Holländer Hein Braat arbeitet seit über dreissig Jahren als professioneller Musiker. Er hat eine Reihe von indischen Mantras aufgenommen. Seine wunderschöne Stimme in Verbindung mit den heiligen Lauten kreieren eine spezielle Atmosphäre und helfen, das Herz zu öffnen. Die Kassetten eignen sich zur Einstimmung auf heilende Gedanken, für Meditationen und Heilbehandlungen.

...

01 GAYATHRI MANTRA / MAHA MRITYEONJAYA
02 KALI MANTRA / NARAYANA / OM NAMAHA SHIVAYA
03 OM MANI PADME HUM / OM
04 SURYA MANTRAS
05 OM NAMAHA SHIVAYA / BRAHMA MURARI"

http://www.gertrudhirschi.ch/mantras/mantras.html
http://www.heinbraat.com/





29 Juni 2008

Gefangenschaft

Wenn das ganze Universum unser Körper sein kann, warum sollen wir auf den kleinen Körper beschränkt bleiben? Das ist Gefangenschaft.

Osho (1931-1990)

28 Juni 2008

Das Weltliche

Das Weltliche ist uns zu nah:
im Erhalten und Ausgeben
verschwenden wir all unsere Kräfte.

William Wordsworth (1770 - 1850)

27 Juni 2008

Erleuchtung kann nicht erlangt werden...

Dass Erleuchtung
nicht erlangt werden kann,
ist kein leeres Gerede.

Es ist die Wahrheit.
Schwer zu erfassen
ist die Bedeutung des Gesagten!


Huang Po (um 850)

26 Juni 2008

Glanz des Ursprungs aller Substanz

Dieser reine Geist, aller Dinge Ursprung, strahlt in Ewigkeit und auf alle mit dem Glanz seiner eigenen Vollkommenheit.
Aber die Menschen der Welt sind dessen nicht gewahr, sie betrachten nur das, was sie sehen, hören, fühlen und als Geist kennen. Erblindet an ihrem Sehen, Hören, Fühlen und Kennen sehen sie nicht den unermesslichen Glanz des Ursprungs aller Substanz.

Huang Po (um 850)

25 Juni 2008

Nichts als der Eine Geist

Alle Wesen und alle Erleuchteten sind an sich nichts als der Eine Geist, und alles andere ist nichts. Dieser Geist ist ohne Anfang, ungeboren und unzerstörbar, ohne Form, ohne Erscheinung. Er gehört nicht zu den Dingen, die existieren oder nicht existieren. Er ist weder lang noch kurz, weder groß noch klein, denn er ist jenseits aller Beschränkungen, aller Maßeinheiten, Namen, Spuren und Vergleiche. Es ist das, was immer gegenwärtig ist - aber sobald du Begriffe davon bildest, bist du sofort im Irrtum. Dieser Geist ist unermesslich und unergründlich wie die grenzenlose Leere.

Huang Po (um 850)

24 Juni 2008

Der Ursprung des Ichs

Finde den Ursprung des Ichs. Dann werden alle Schwierigkeiten verschwinden und das reine Selbst alleine wird bleiben.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)

23 Juni 2008

Du sahst mich an

Ich lösche das Licht, um den Schnee zu sehen. Und sah den Schnee durch das Fenster und sah den Mond. Doch dann sah ich, dass Schnee und Mond nur wieder Fenster sind. Und durch diese Fenster sahst du mich an.

Ernesto Cardenal (*1926)

20 Juni 2008

Unser Ich

Was wir unser Ich nennen, ist nicht anderes als der Schnittpunkt unserer Gedanken, Gefühle, Begierden und Emotionen. Der Weg der Kontemplation lehrt uns, die Identifikation mit diesen Äußerungen unserer Psyche zurückzunehmen. Eine Kränkung ist dann z.B. noch da, die Aggression plagt uns noch, aber wir nehmen Abstand von diesen Regungen. Der Übungsweg hilft uns, auf eine Ebene zu gelangen, auf der die Fixierung an Gedanken oder Gefühle aufgehoben wird.

Willigis Jäger (* 1925)

19 Juni 2008

Glaube

Der Ungläubige glaubt mehr als er meint,
Der Gläubge weniger als ihm scheint.

Franz Grillparzer (1791 - 1872)

18 Juni 2008

Das Gesicht der Nachwelt

Soll einen Meister* das Gesicht
der Nachwelt kümmern? - Nein!
Sie war noch nicht, und ist noch nicht,
Und wird vielleicht nicht sein.

Johann Christoph Friedrich Haug (1761 - 1829)

* Im Original "Autor"

17 Juni 2008

Ego III

Dieses Greifen ist von Anfang an sinnlos, zum Scheitern verurteilt und muss zu Frustration führen, denn das, wonach wir greifen, ist von seinem Wesen her ungreifbar, entbehrt es doch jeglicher Basis oder wahren Identität.
Die Tatsache, dass wir überhaupt zwanghaft greifen müssen und nicht damit aufhören können, zeigt, dass wir in unserem tiefsten Innern sehr wohl um die eigentliche Nicht-Existenz dieses Selbst wissen. Aus diesem insgeheimen, nervenaufreibenden Wissen resultieren all unsere grundlegenden Unsicherheiten und Ängste.

Sogyal Rinpoche

16 Juni 2008

Ego II

Das tibetische Wort für Ego, dakdzin, bedeutet "Greifen nach einem Selbst". Damit wird da Ego definiert als unaufhörliche Bewegung des Breifens nach der trügerischen Wahrnehmung eines "Ich" und "mein", "Selbst" und "anderen", und esbeinhaltet alle Konzepte, Ideen, Begierden und Aktivitäten, die diese falsche Konstruktion aufrechterhalten.

Sogyal Rinpoche

15 Juni 2008

Ego

Das Ego ist die Abwesenheit des wahren Wissens um unser eigentliches Selbst, zusammen mit den entsprechenden Konsequenzen: ein verhängnisvolles Klammern um jeden Preis an ein zusammengestückeltes, behelfsmäßiges Selbstbild, ein unvermeidlich trügerisches Scharlatan-Selbst, das sich wie ein Chamäleon andauernd verändern muss, um die Fiktion seiner Existenz am Leben zu erhalten.

Sogyal Rinpoche

14 Juni 2008

Die Weisheit der Einsicht

Wenn Sie gelernt haben, Ihr Leben durch Disziplin einfacher zu gestalten, und damit die Möglichkeiten des Ich, Sie zu verführen, eingeschränkt haben, und wenn Sie durch Üben achtsamer Meditation den Zugriff von Aggression, Festhalten und Negativität auf Ihr ganzes Wesen gelockert haben, kann langsam die Weisheit der Einsicht aufscheinen. Und diese Einsicht zeigt Ihnen im Lichte ihrer alles erhellenden Klarheit direkt und deutlich sowohl die feinsten Funktionsweisen Ihres eigenen Geistes als auch die tiefste Natur der Wirklichkeit selbst.

Sogyal Rinpoche

13 Juni 2008

Vier Verlässlichkeiten

Verlasse Dich nicht auf die Person,
sondern auf die Worte der Lehre.

Verlasse Dich nicht auf die Worte,
sondern auf die Bedeutung, die ihnen zugrunde liegt.

Verlasse Dich nicht nur auf die vorläufige Bedeutung,
sondern auf die endgültige Bedeutung.

Verlasse Dich nicht nur auf ein intellektuelles Verständnis,
sondern auf die direkte und unmittelbare Erfahrung und Einsicht.

Die aktualisierte Formulierung der Vier Verlässlichkeiten Buddhas. Gefunden bei:
http://www.tibethaus.com/01-11-2007.html

12 Juni 2008

Vorbereiten

Die Menschen verbringen ihre ganze Zeit mit Vorbereiten, Vorbereiten, Vorbereiten...
Nur um dem nächsten Leben dann gänzlich unvorbereitet zu begegnen.

Drakpa Gyaltsen

11 Juni 2008

Gott im Menschen

Nur weil Gott auch im Menschen ist, kann der Mensch nach Gott fragen und kann Gottes Antwort vom Menschen vernommen werden. Die Begriffe innen und außen verlieren ihren Gegensatz in der Beziehung von Gott und Mensch.

Paul Tillich (1886 - 1965)

10 Juni 2008

Frisch, natürlich, lebendig und unverdorben

Was für Wahrnehmungen dir auch begegnen, du solltest wie ein kleines Kind sein, das in einen wunderschönen Tempel kommt: Es schaut, aber keinerlei Greifen mischt sich in seine Wahrnehmung. So bleibt alles frisch, natürlich, lebendig und unverdorben. Wenn du alles in seinem eigenen Zustand belässt, verändert sich seine Form nicht, seine Farben verblassen nicht und sein Glanz verschwindet nicht. Was immer auch erscheint, bleibt unbefleckt von jeglichem Greifen, und so ersteht alles, was du wahrnimmst als die nackte Weisheit von Rigpa, der Untrennbarkeit von Lichtheit und Leerheit.

Dudjom Rinpoche

09 Juni 2008

Pro Sekunde 11 Millionen Bits

Die Informationskapazität des Bewusstseins kann in Bits gemessen werden, jenen Basiseinheiten der Information, die von "binary digit"abgeleitet ist. Binär heißt: "aus zwei Einheiten bestehend". Bas Kast berichtet von dem dänischen Wissenschaftsautoren Tor Norretranders, der in seinem Buch "Spüre die Welt"astronomisch anmutende Zahlen zusammengefasst hat:

"Die Augen schicken pro Sekunde mindestens 10 Millionen Bits an das Gehirn, die Haut etwa eine Million, die Ohren 100.000, der Geruchssinn weitere 100.000 und der Geschmackssinn nochmal 1.000 Bits - alles in allem mehr als 11 Millionen Bits, die Sekunde für Sekunde in unserem Hirn eintreffen, und das ist noch eine sehr vorsichtige Schätzung."

Mehr dazu in Bas Kast: Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hilft. Die Kraft der Intuition. S. Fischer Verlag, Frankfurt/M., S. 74ff.

08 Juni 2008

Eigener Lehrer und Schüler

Wir müssen unser eigener Lehrer und Schüler sein. Es gibt außerhalb keinen Lehrer, keinen Heiland und keinen Meister. Wir müssen uns selbst ändern, und daher müssen wir lernen uns zu beobachten und zu kennen. ... Im wirklichen Lernen ist Freude. Man ist nicht verzweifelt über das, was man sieht, weil man e mit keinem Ideal vergleicht, mit etwas, das sein sollte. Nur das ist da, was ist.

Jiddu Krishnamurti (1895 - 1986)

07 Juni 2008

Kein Entrinnen vor uns selbst

Wir sind hier, weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt.
Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen seiner Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht.
Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es für ihn keine Geborgenhelt.
Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden, kann er weder sich noch andere erkennen - er wird allein sein.

Wo können wir solch einen Spiegel finden, wenn nicht in unseren Nächsten. Hier in der Gemeinschaft kann ein Mensch erst richtig klar über sich werden und sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume oder den Zwerg seiner Ängste sehen, sondern als Mensch, der - Teil eines Ganzen - zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet. In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen
und wachsen; nicht mehr allein - wie im Tod - sondern lebendig als Mensch unter Menschen.

(Richard Beauvais, 1964; Leitmotiv in Zwölf-Schritte-Kliniken)

06 Juni 2008

Höhere Erkenntnis

So wertvoll auch alle höhere Erkenntnis ist; man darf sie nicht verlangen, wenn sie zu uns kommen soll. Wer sie haben will um seiner selbst willen, der erlangt sie nie. Und das erfordert vor allem, dass man in tiefster Seele wahr gegen sich selbst sei.

Rudolf Steiner (1861 - 1925)

05 Juni 2008

Zu schlau

Wenn du
zu schlau
sein willst,
liegst du
schnell
total
daneben.

Tibetisches Sprichwort

04 Juni 2008

Mitgefühl

Mitgefühl ist niemals wahres Mitgefühl, wenn es nicht aktiv wird. Avalokiteshvara, der Buddha des Mitgefühls, wird in der tibetischen Ikonographie häufig mit tausend Augen abgebildet, die das Leid in allen Winkeln des Universums erkennen, und mit tausend Armen, die seine Hilfe überallhin bringen.

Sogyal Rinpoche

03 Juni 2008

Jede Religion ist asiatischen Ursprungs

Jede Religion ist asiatischen Ursprungs und entstammt jenem Teil der Welt. Verkündigen war stehts Sache der Asiaten. Der Westen ist groß im Organisieren - in Sozialeinrichtungen, Armeen, Verwaltungen und so weiter.
Wenn es aber darum geht, Religion zu verkünden, dann kann er mit den Asiaten nicht mithalten, die sich zu allen Zeiten damit befasst haben.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

02 Juni 2008

Konzentration

Wenn das Denken konzentriert und auf sich selbst gerichtet ist, wird alles in uns zu unserem Diener, statt unser Herr zu sein.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

01 Juni 2008

Das Gemüt klärt sich

Das Gemüt klärt sich von seinen Unreinigkeiten und wird klar genug, die Wahrheit zu spiegeln: das wahre Selbst. Das ist unmöglich, solange das ICH tätig ist und auf Selbstbehauptung drängt.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)

31 Mai 2008

Ungewissheit

Für die Zukunft zu planen, gleicht dem Fischen in einem trockenen Loch. Nie läuft etwas so, wie du es dir wünschst. Gib dein ehrgeiziges Planen also auf.
Wenn du unbedingt an etwas denken musst: Denk an die Ungewissheit deiner Todesstunde.

Gyalse Rinpoche

30 Mai 2008

Guruji Mohan in Essen

Von Dienstag 24. bis Samstag 28. Juni wird Guruji Mohan in Essen in der fu-om sein. Guruji Mohan ist in Indien seit vielen Jahren ein anerkannter und weithin bekannter spiritueller Lehrer. In seinen Ashrams in Pushar und Uaipur, Rajasthan, kommen täglich viele Kranke und Heilsuchende, die von ihm Erleichterung, Rat und Trost erhalten. Auch in Europa wächst die Zahl derjenigen, die mit Guruji Mohan in Kontakt treten, um seine wohltuende Energie zu empfangen.

Die Besuchertage bei Guruji Mohan sind kostenlos. Anke Rebetje von der fu-om macht jedoch darauf aufmerksam, dass darum gebeten wird, eine schöne Frucht als Gabe mitzubringen – wie es auch in Indien Brauch ist.

fu-om
Brigittastr. 8
45130 Essen- Rüttenscheid
fon 0201 - 615 33 93
www.fu-om-yoga.de
info@fu-om.de

29 Mai 2008

Mitgefühl

Mitgefühl ist der höchste und bedeutsamste Ausdruck emotionaler Reife. Auf seiner Suche nach Erfüllung und Selbstverwirklichung erfährt der Mensch seine höchsten Höhen und tiefsten Tiefen durch Mitgefühl.

Arthur Jersild

28 Mai 2008

Vom Sagen der Wahrheit

Schweigen ist besser als Reden.
Die Wahrheit sagen, ist besser als Schweigen.
Die Wahrheit zu sagen,
die mit Rechtschaffenheit verbunden ist,
ist besser als nur die Wahrheit zu sagen.
Das zu sagen, was nicht nur wahr und rechtschaffen ist,
sondern zudem auch angenehm,
ist besser als die nur mit Rechtschaffenheit verbundene Wahrheit zu sagen.

Aus dem indischen Epos "Mahabharata" (ca. 400 v.u.Z. - 400 u.Z.)

27 Mai 2008

Vom Tänzer getanzt

Wir sind ein einmaliger,
unverwechselbarer Tanzschritt.
Nicht wir tanzen,
sondern wir werden getanzt vom Tänzer,
den wir Gott nennen.

Willigis Jäger (* 1925)

26 Mai 2008

Schönheit und Gnade

Nach meinem Dafürhalten vollzieht sich das Erwachen Gottes in der Seele so, dass er - da sie sich wie alle Kreatur wesenhaft in ihm befindet - ihr einige der vielen Schleier und Vorhänge entfernt, die den Blick auf ihn verwehrten, so dass nun im Halbdunkel sein Antlitz voller Schönheit und Gnade durch die verbleibenden zarten Schleier schimmert.

Johannes vom Kreuz (1542 - 1591)

25 Mai 2008

Von den Weisen gepriesen

Ein Mensch,
der in seinem Herzen
nicht grausam ist,
der dankbar ist,
Getanes wahrnimmt
und es nicht unbeachtet lässt,
der wird von den Weisen
sehr gepriesen.

Nagarjuna (2. Jh. u. Z.)

24 Mai 2008

Nichts will und nichts weiß und nichts hat

Das ist ein armer Mensch, der nichts will und nichts weiß und nichts hat. Wenn einer mich nun fragte, was denn aber das sei: ein armer Mensch, der nichts will, so antworte ich darauf und sage so: Solange der Mensch dies noch an sich hat, daß es sein Wille ist, den allerliebsten Willen Gottes erfüllen zu wollen, so hat ein solcher Mensch nicht die Armut, von der wir sprechen wollen; denn dieser Mensch hat noch einen Willen, mit dem er dem Willen Gottes genügen will, und das ist nicht rechte Armut. Denn, soll der Mensch wahrhaft Armut haben, so muß er seines geschaffenen Willens so ledig sein, wie er's war, als er noch nicht war. Denn ich sage euch bei der ewigen Wahrheit: Solange ihr den Willen habt, den Willen Gottes zu erfüllen, und Verlangen habt nach der Ewigkeit und nach Gott, solange seid ihr nicht richtig arm. Denn nur das ist ein armer Mensch, der nichts will und nichts begehrt.

Meister Eckhart (1260-1327) in seiner Predigt 32 "Beati pauperes spiritu, quia ipsorum est regnum coelorum" (Matth. 5,3)

23 Mai 2008

Liebe und Wahrheit

Achtet,
liebe Freunde,
auf die Eingebungen
der Liebe
und der Wahrheit
in euren Herzen.

Aus der Tradition der Quäker

22 Mai 2008

"Ich bin das lebendige Brot"

"Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt." (Joh 6, 51) Das ist der Text aus dem Johannes-Evangelium der in der Liturgie des Fronleichnamsfestes zentraler Punkt ist.

Der entscheidende Anstoß zur Schaffung des Festes war eine Vision der Begine Juliana von Lüttich (Juliana von Cornillon), die später die Regel der Augustinerinnen übernahm. Beim Beten, so heißt es, habe sie 1209 den an einer Stelle verdunkelten Mond gesehen. Daraufhin habe Christus ihr erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Eucharistie-Sakraments. Ist dies ein eher positiver Aspekt, geht aus der Einführungsbulle „Transiturus de hoc mundo“ aber auch hervor, dass Papst Urban IV. als primären Einführungsgrund des Festes den siegreichen Triumph über die Ketzerei favorisierte, welche die Transsubstantiation geleugnet hatte. (Transsubstantion bedeutet nach katholischer Lehre, dass in der Messe Brot und Wein substanziell in den Leib und das Blut Christi verwandelt werden und Gott darin gegenwärtig ist, auch wenn äußerlich die Brotgestalt und der Wein noch erhalten bleiben.)

1264 fanden in Rom, Münster und Orvieto die ersten Fronleichnamsfeiern statt, 1273 in Benediktbeuern, 1274 in Köln, 1276 in Osnabrück.

Der Reformator Martin Luther war ein Gegner des Fronleichnamsfestes; er nannte es 1527 sogar das "schädlichste aller Feste" und betrachtete darüber hinaus die Prozessionen als unbiblisch und als Gotteslästerung. Das Trienter Konzil (1545-1563) bestätigte das Fronleichnamsfest nicht nur, sondern wertete es zugleich gegenreformatorisch auf.

21 Mai 2008

Wach und entspannt

Auf wache Weise wach;
auf entspannte Weise entspannt.

Das ist der entscheidende Punkt
bei der Sicht in der Meditation

Machig Labdrön (1055–1149)

20 Mai 2008

Offenes Auge

Wenn alle Dinge mit dem gleichen offenen Auge betrachtet werden,
wird die zeitlose Essenz des Selbst erreicht.

Keine Vergleiche oder Analogien sind hier möglich -
in diesem Sein ohne Ursache, Grund und Beziehung.

Sosan (+ 606)

19 Mai 2008

Vertrauen

Ich werde denen,
die Vertrauen haben,
stets nahe sein,
und sogar denen,
die nicht vertrauen,
obwohl sie mich nicht sehen.
Meine Kinder werden immer,
immer durch mein Mitgefühl geschützt sein.

Padmasambhava (8./9. Jahrhundert)

18 Mai 2008

Vater, Sohn und Heiliger Geist

In der Evangelischen Kirche wird heute der Dreifaltigkeits- bzw. Dreieinigkeitssonntag gefeiert. In einer Information der Evangelischen Bethlehemgemeinde in Frankfurt heißt es dazu:

"Der Trinitatissonntag gehört zur Gruppe der Ideenfest, d.h. er ist von seiner Entstehung her keinem heilsgeschichtlichen Ereignis zuzuordnen, sondern erhielt seinen Namen aus einem theologischen Anliegen heraus. Mit diesem Festtag soll die Dreieinigkeit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist bewusstgemacht und gefeiert werden."

Künstlerisch umgesetzt wird dieser theologische Gedanke, der in der Katholischen Kirche ähnlich gesehen wird, durch den sogenannten Gnadenstuhl. Hier die Darstellung eines österreischen Meisters von Beginn des 15. Jahrhunderts.

17 Mai 2008

Spiegelbilder des Unaussprechlichen

Du musst deine persönliche Einstellung, deine persönlichen Neigungen und Gefühle vollkommen aufgeben: so lieben können, wie Gott selbst liebt, alles lieben, ohne Unterschied lieben! Mit allem in der Einheit des ewigen Seins verbunden lieben. So wie die Sonne mit vollkommener Gleichgültigkeit auf das Schöne und das Hässliche, auf das Gute und das Böse, auf das Wahre und das Falsche scheint - sie liebt - , so musst du das Schöne und das Hässliche, das Gute und das Böse, das Wahre und das Falsche ohne Unterschied, mit vollkommener Gleichgültigkeit lieben. Die allerhöchste, göttliche Liebe ist die vollkommen gleich-gültige Liebe! Es muss dir vollkommen gleich-gültig sein, ob etwas oder jemand schön oder hässlich, gut oder böse, wahr oder falsch ist, du musst alle mit der gleichen Liebe lieben. Du musst lernen, dass das Schöne ohne das Hässliche auch nicht da wäre. Du musst lernen, dass das Gute ohne das Böse auch nicht da wäre. Und so musst du alle gleich lieben. Du musst erkennen, dass das Schöne und das Hässliche, das Gute und das Böse, das Wahre und das Falsche nur einander ergänzende Spiegelbilder des Unaussprechlichen sind, das wir - nur um ein Wort zu haben - "Gott" nennen.

Elisabeth Haich (1897-1994)

16 Mai 2008

Leben

Leben wie ein Baum, einzeln und frei
doch brüderlich wie ein Wald,
das ist unsere Sehnsucht.

Nazim Hikmet (1902-1963)
Aus dem Gedicht "Davet" (Die Sendung)

15 Mai 2008

Wer sich nach Licht sehnt

Wer sich nach Licht sehnt,
ist nicht lichtlos.
Denn die Sehnsucht ist schon Licht!

Bettina von Arnim (1785-1859)

14 Mai 2008

Güte, Liebe, Mitgefühl, Sanfheit

Güte, Liebe, Mitgefühl, Sanfheit
sind nicht nur Dinge für Weichlinge.
Sie sind Dinge,
nach denen die Welt sich letztlich sehnt.

Der südafrikanische Befreiungstheologe Desmond Tutu (*1931) in einem Interview während des Weltwirtschaftsforums in Davos, 1998

13 Mai 2008

Erkennen

Einfältige meinen, sie könnten Gott in der Erleuchtung ansehen, als stünde Er dort und sie hier. So ist es nicht. Gott und Ich sind im Erkennen eins. Gottes Wesen ist sein Erkennen, und Gottes Erkennen macht, dass ich ihn erkenne. Darum ist mein Erkennen sein Erkennen.

Meister Eckhart (1260-1327)

12 Mai 2008

Nichts damit zu tun

Alles beginnt, eine Projektion vor dir zu sein. Und da du zu entdecken anfängst, dass du Reines Bewusstsein bist, fängt die Welt gleichfalls an, Reines Bewusstsein zu werden. Es ist wie ins Kino gehen, die Leinwand ist Reines Bewusstsein, die Bilder sind die Welt. Vor deinem Erwachen hast du dich mit den Bildern identifiziert und hattest keine Ahnung, das da eine Leinwand ist. Natürlich weißt du es irgendwo in deinem Verstand. Du hast ein vages Bild von der Leinwand, aber du erinnerst dich nicht daran, weil die Bilder so unterhaltsam sind. Du siehst einen Liebesfilm oder einen Kriegsfilm oder diese oder jene Art von Film und du lässt dich total in die Objekte verwickeln. Allerdings, wenn du versuchst, die Objekte auf der Leinwand anzufassen, wirst du nur die Leinwand in der Hand haben. Das ist es, was passiert, wenn du aufwachst. Du erkennst, dass du die Leinwand bist, du bist Bewusstsein. Und du erkennst, dass alles in der Welt, alles, das gesamte Universum mitsamt Gott, eine Erscheinung in dir ist. Es ist nicht die Realität. Es ist eine Überlagerung. Aber du identifizierst dich mit der Leinwand, die eigentlich Bewusstsein ist, und tolerierst die Überlagerung. Doch du weißt, das bist nicht du. Du hast nichts damit zu tun und du identifizierst dich nicht damit.

Robert Adams (1928-1997)

11 Mai 2008

Veni Creator Spiritus

Dem Gelehrten Hrabanus Maurus, um 780 in Mainz geboren und am 4.2. 856 in Winkel (Rheingau) gestorben, wird der Text des Pfingsthymnus Veni, creator Spiritus zugeschrieben.

Angelus Silesius, bekannt durch den "Cherubinischen Wandersmann", hat ihn 1668 so übersetzt:

Komm, Heilger Geist, o Schöpfer du,
sprich den bedrängten Seelen zu:
erfüll mit Gnaden, süßer Gast,
das Herz, das du geschaffen hast.

Der du der Tröster bist genannt,
des allerhöchsten Gottes Pfand,
du Liebesglut, du Lebensbronn,
du Herzenslabung, Gnadensonn.

Du siebenfaches Gnadengut,
du Hand des Herrn, die Wunder tut;
du lösest aller Zungen Band,
gibst frei das Wort in alle Land.

Zünd unsern Sinnen an dein Licht,
erfüll uns mit der Liebe Pflicht,
stärk unser schwaches Fleisch und Blut
mit deiner Gottheit Kraft und Glut.

Den Feind aus unsrer Mitte treib,
mit deinem Frieden bei uns bleib,
führ’ uns auf deiner lichten Bahn,
wo uns kein Unheil schaden kann.

Lehr uns den Vater kennen wohl
und wie den Sohn man ehren soll;
im Glauben mache uns bekannt,
wie du von beiden bist gesandt.

Ehr sei dem Vater, unserm Herrn,
und seinem Sohn, dem Lebensstern,
dem Heilgen Geiste gleicherweis,
sei jetzt und ewig Lob und Preis.


Und so hört er sich an:

http://www.archive.org/details/VeniCreatorSpiritus

04 Mai 2008

Von Fehlern

Wenn du einen Fehler in deinem Bruder siehst,
so liegt der Fehler, den du in ihm siehst, in dir selbst

Reinige dich von diesem Fehler in dir;
denn was dich in ihm stört, stört dich in dir selbst.

Dschelaluddin Rumi (1207-1273)

03 Mai 2008

Das Leben ist hier und jetzt

Laufe nicht der Vergangenheit nach,
Verliere dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen.
Das Leben ist hier und jetzt.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

02 Mai 2008

Glänzen lassen, was verborgen ist

Wenn ein Meister ein Bild macht aus einem Stück Holz oder einem Stein, so trägt er das Bild nicht in das Holz hinein; vielmehr schneidet er die Späne ab, die das Bild verborgen und verdeckt hatten. Er gibt dem Holz nichts, sondern er nimmt und gräbt ihm die Decke ab und nimmt den Rost weg, - und dann erglänzt, was darunter verborgen lag.

Meister Eckhart (1260-1327)

01 Mai 2008

Eigenes Bild

Wenn die Seele
etwas erfahren möchte,
dann wirft sie ein Bild der Erfahrung
vor sich nach außen
und tritt in ihr eigenes Bild ein.

Meister Eckhart (1260-1327)

30 April 2008

Wonach leben?

Was nach eigener Erfahrung und Untersuchung mit deiner Vernunft übereinstimmt und zu deinem eigenen Wohle und Heile wie zu dem aller anderen Wesen dient, das nimm als Wahrheit an und lebe danach.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

29 April 2008

Jedes Lebewesen ist kostbar

Wenn wir in unser Herz blicken und entdecken, was dort verwirrt und was klar ist, was bitter ist und was süß, dann finden wir nicht nur uns selbst. Wir begegnen dem Universum. Wenn wir den Buddha entdecken, der wir eigentlich sind, erkennen wir, dass alles im Universum ebenfalls Buddha ist. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass alles und jedes erwacht ist. Alles ist gleichermaßen kostbar, heil und gut, und ebenso ist jedes einzelne Lebewesen kostbar, heil und gut.

Pema Chödrön (*1936)

28 April 2008

Schau

Willst Du wissen, wer Du warst,
so schau, wer Du bist.

Willst Du wissen, wer Du sein wirst,
so schau, was Du tust.


Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

26 April 2008

Aus-Zeit

Bin zum Meditations-Wochenende.

Nächstes Posting am 28. April.

25 April 2008

Wie könnte man es erklären?

Es kann nicht gesagt werden durch Worte des Mundes,
es kann nicht beschrieben werden auf Papier.
Es ist wie ein Stummer, der etwas Süßes schmeckt -
wie könnte man das erklären?

Kabir (1440-1518)

24 April 2008

Den Ort finden

Hätte sich aber ein Fisch vorgenommen, zuerst über die Grenzen des Wassers hinauszugelangen und dann ins Wasser zu gehen, und ein Vogel erst dann in den Himmel zu fliegen, wenn er über die Grenzen des Himmels hinausgelangt wäre, dann könnten der Fisch und der Vogel niemals ihren Weg und ihren Ort im Wasser oder im Himmel finden.

Dogen (1199-1253)