31 Dezember 2009

Lies in deiner Seele

Sowohl Menschen wie Nationen müssen sich von Vorurteilen befreien. Spüre, wie du direkt mit Gott sprichst; lies nicht im Buch, lies in deiner Seele; dann wird eine kleine Kapelle so groß wie die Himmelskuppe selbst.

Ralph Waldo Emerson (1803-1882)

30 Dezember 2009

Sich selbst erkennen

Es ist ein Grund zur Freude,
wenn man sich selbst erkennt,
denn nur dann kann man sich ändern.

Solange man sich nicht ändern kann,
bleibt alles beim Alten.

Ayya Khema (1923 - 1997)

29 Dezember 2009

Gefühl des Miteinander

Die Elemente machen es auf eine ziemlich leichte Art und Weise möglich, uns nicht nur einzubetten in die Natur um uns herum, sondern auch ein Gefühl des Miteinander zu bekommen.
Und wenn wir dieses Gefühl des Miteinander bekommen, fällt es uns viel leichter, die Liebe im Herzen zu erwecken.
Denn das Nichtlieben basiert ja immer darauf, dass wir uns getrennt fühlen.

Ayya Khema (1923 - 1997)

28 Dezember 2009

Dieser eine Moment

Dieser eine Moment
ist die Welt.
Ob wir diesen einen Moment
noch viele Jahre haben
oder ob wir diesen einen Moment
nur jetzt,
diesen einen Moment haben,
ist ganz gleichgültig.
Das ist das Leben:
dieser eine Moment.

Ayya Khema (1923 - 1997)

27 Dezember 2009

Aller Kreatur unbegreiflich

Herr, Du bist ein Geist,
der aller Kreatur unbegreiflich ist,
und vergeistigst die Seele, dass sie
von allen eingezogenen, unnützen Bildern
entledigt werde. Denn Du hast
Dir selbst die Seele wesenhaft zu eigen gemacht
und gleich gemacht, darum behüte
sie, dass in ihr nichts eine Stätte finden möge,
als Du allein.

Meister Eckhart (1260-1327)

26 Dezember 2009

Wort.Tat.Denken

Die Gefallen finden der Lehre,
Die der Edle vorgetragen hat,
Und sie dann mit
Wort und Tat und Denken
Praktizieren,
Die sind
Duldsam, freundlich und gesammelt
Und zum Kern des
Lernens und des Wissens
Vorgedrungen.

Aus den Udanavarga

25 Dezember 2009

Schweigen und Gott sprechen lassen

Das Allerbeste und Alleredelste,
wozu man in diesem Leben kommen kann,
das ist,
dass du schweigest
und Gott allda
wirken und sprechen lässest.

Meister Eckhart (1260-1327)

24 Dezember 2009

Fest der ewigen Geburt

Wir begehen das Fest von der ewigen Geburt, die Gott der Vater geboren hat und ohne Unterlass in der Ewigkeit gebiert, während dieselbe Geburt jetzt in der Zeit und in der Menschennatur sich ereignet. ... Wir haben ein Wort des Weisen: „Da alle Dinge mitten in einem Schweigen waren, da kam in mich von oben hernieder von dem königlichen Stuhle ein verborgenes Wort.“ ...


(Die Predigerkirche in Erfurt)

Es ist in dem Lautersten, das die Seele aufweisen kann, in dem Edelsten, in dem Grunde, ja, in dem Wesen der Seele! Das ist das Mittel: Schweigen; denn da hinein kam nie eine Kreatur oder ein Bild, und die Seele hat da nicht Wirken noch Verstehen, und weiß kein Bild davon, weder von sich selbst noch von irgend welcher Kreatur.

Meister Eckhart (1260-1327)

Allen Leserinnen und Lesern des "sinndeuters" ein friedvolles, gutes Weihnachtsfest!

23 Dezember 2009

Wer in Wirklichkeit?

Der wahre Suchende ist der, der auf der Suche nach sich selbst ist. Gib alle Fragen auf - außer der einen: “WER BIN ICH?” Schließlich bist du dir nur einer Tatsache gewiss: DU BIST! Das "ICH BIN” ist sicher, das "ICH BIN DIES (ODER) DAS” ist es nicht. Bemühe dich herauszufinden, wer du in Wirklichkeit bist.

Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

22 Dezember 2009

Gott.Menschen

Gott und Mensch verhalten sich zueinander wie Gold und Ring. Sie sind zwei ganz verschiedene Realitäten. Gold ist nicht Ring und Ring ist nicht Gold. Aber in einem goldenen Ring können sie nur zusammen auftreten. Sie sind koexistent. Das Gold braucht eine Form, um zu erscheinen, und der Ring braucht ein Material, um sichtbar zu werden. Sie sind Nicht-Zwei. Das Gold offenbart sich als Ring. So offenbart sich Gott als Mensch. Sie können nur zusammen erscheinen. Das ist für mich der Sinn der Inkarnation Jesu. Es soll darin sichtbar gemacht werden, dass alles eine Inkarnation Gottes darstellt, von den Quarks und Leptonen bis hin zu den rein geistigen Formen, von denen wir keine Ahnung haben. Wir sind "Gottmenschen". Ich kann auch sagen: Gott hat sich als Mensch manifestiert.

Willigis Jäger (* 1925)

21 Dezember 2009

Wege zu handeln

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch nachdenken,
das ist der edelste;
Zweitens durch nachahmen,
das ist der leichteste;
Drittens durch erfahren;
das ist der bitterste.

Konfuzius (551-479 v.u.Z.)

20 Dezember 2009

Wenn der Geist zur Ruhe gekommen ist

Wenn der Geist
zur Ruhe gekommen
und kristallklar
geworden ist,
reflektiert er
die Wirklichkeit.

Und wenn er das tut,
dann haben wir
eine Bewusstseinsebene erreicht,
auf der uns der Alltag
nichts mehr anhaben kann.
Er bleibt derselbe,
aber er tut
uns nicht mehr weh.

Ayya Khema (1923 - 1997)

19 Dezember 2009

Lebendig

Ganz und gar lebendig zu sein, ganz und gar Mensch und wirklich wach zu sein, bedeutet, unaufhörlich aus dem Nest geworfen zu werden. Voll und ganz zu leben bedeutet, sich ständig im Niemandsland zu befinden, jeden Augenblick völlig neu und frisch zu erleben. Wahres Leben ist die Bereitschaft, immer wieder aufs neue zu sterben. Das ist Leben vom Standpunkt des Erwachens. Tod hingegen ist der Wunsch, an dem, was man hat, festzuhalten und sich von jeder Erfahrung bestätigen und auf die Schulter klopfen zu lassen, weil man alles so schön im Griff hat.

Pema Chödrön (*1936)

18 Dezember 2009

Weg

Haltet mich von dem fern,
der sagt:
"Ich bin das Licht,
das den Menschen den Weg weist."

Doch führt mich zu dem,
der seinen Weg
durch das Licht der Menschen
hindurch sucht.

Khalil Gibran (1883-1931)

17 Dezember 2009

Nicht die Wahrheit

Was immer
du weißt,
es ist nicht
die Wahrheit.

Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

16 Dezember 2009

Gott (er)kennen

Denn, wer kommen will in Gottes Grund, in dessen Innerstes, der muss zuvor in seinen eigenen Grund, in sein Innerstes kommen; denn niemand kann Gott erkennen, der nicht zuvor sich selbst erkennen müsste.

Meister Eckhart (1260-1327)

15 Dezember 2009

Andachtsraum


Sich zurückziehen, Luft holen, durchatmen, beten, meditieren, bitten, danken...
Früher konnte man sich häufiger zurückziehen in Kirchen, die einem lieb geworden waren. Heute sind viele Kirchentüren verschlossen.
Eine Alternative bietet der virtuelle Andachtsraum der Kirche in Frankfurt/M.

http://www.frankfurtevangelisch.de/raum/flash.html

14 Dezember 2009

Heitere Gelassenheit

Die Gelassenheit ermöglicht
das Gewährenlassen
auch des Abgründigen und Widersprüchlichen,
der Angst im Kontrast zur Lust,
des Leids im Kontrast zur Freude,
des Todes im Kontrast zum Leben.

Sich der grundlegenden Tragik
von Leben und Welt
nicht zu entziehen,
darin jedoch auch nicht unterzugehen:
So entsteht die Heiterkeit,
die mit der Gelassenheit zur
"heiteren Gelassenheit"
verschmilzt.

Wilhelm Schmid (*1953)

13 Dezember 2009

Sitzen.Arbeiten.Beten

Der heilige Abbas Antonios sass einmal in der Wüste und verfiel er in melancholische Gedanken. Er sprach zu Gott: “Herr, ich will doch gerettet werden, aber meine Gedanken lassen das nicht zu. Was soll ich tun in dieser Bedrängnis? Wie kann ich Rettung und Heil finden?“ Als er kurz danach aus seiner Höhle trat, sah Antonios einen wie sich selbst. Der sass und arbeitete, stand dann von der Arbeit auf und betete, setzte sich wieder hin um zu arbeiten, stand dann wieder zum Gebet auf. Jener war ein Engel des Herrn, der gesandt war, um Antonios auf den richtigen Weg zu bringen, ihm Sicherheit zu geben. Antonios hörte den Engel sagen: „Mach es so, und du wirst gerettet.“ Nachdem er das gehört hatte, erfüllte es ihn mit grosser Freude und Mut. Als er ebenso tat, fand er Rettung und Heil.

Aus der Tradition der Wüstenväter

12 Dezember 2009

Weltgeheimnis

Weder Anfang hat die Welt noch Ende,
Nicht im Raum noch in der Zeit;
Überall ist Mittelpunkt und Wende,
Und im Nu die Ewigkeit.

Wie du lebst von einem Nu zum andern,
Ewig eines lebest du;
Laß die Welt vorüber ruhlos wandern,
Und sieh aus der Ruh ihr zu.

Nicht mit unzulänglichen Gedanken
Machst du das Geheimnis klar,
Doch in schwanken Schranken, Wortes Ranken,
Stellt es dir sich bildlich dar.


Friedrich Rückert (1788 - 1866)

10 Dezember 2009

Loslassen

Wir sind im Prinzip genau das,
was wir sein wollen.
Wir wissen es nur nicht.
Und sollten wir an dieser Wahrheit
interessiert sein,
dann gibt es nur eine einzige Sache
und das ist:
L o s l a s s e n.

Ayya Khema (1923 - 1997)

09 Dezember 2009

Angst vor dem Tod

Man kann nicht
aus Angst vor dem Tod
auf Zehenspitzen
durchs Leben gehen.

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840 - 1893)


P.S. Von Tschaikowski ist allerdings auch überliefert, dass er so panische Angst vor dem Tod hatte, dass die Worte "Sarg", "Grab" oder "Beerdigung" in seiner Gegenwart nicht ausgesprochen werden durften...

08 Dezember 2009

Die eigene innere Stille erfahren

Erlaube deinem Geist, nach innen zu gehen, immer wieder,
um seine eigene innere Stille zu erfahren.
Wenn du das tust, leuchtet das göttliche Licht auf,
das du als das Licht
deines eigenen Herzens wahrnimmst.

Gurumayi Chidvilasananda (*1955)

07 Dezember 2009

Kontemplation

Kontemplation
ist das Erwachen
zur Gegenwart Gottes
im Herzen des Menschen
und im uns umgebenden Universum.

Kontemplation ist Erkenntnis
im Zustand der Liebe.

Bede Griffiths (1906-1993)

06 Dezember 2009

sinndeuter aktuell: Alfred Hrdlicka +

Das Bild ist mir sehr deutlich vor Augen. Mitten in Wien - am Albertinaplatz - kniet ein Mann, den Oberkörper nach vorne gebeugt und schrubbt die Straße. Eine Plastik von Alfred Hrdlicka zur Erinnerung an die Demütigungen durch die Nazis an jüdischen Bewohnern Wiens. Und diese Demütigungen sollten für sie erst der Anfang unvorstellbaren Schreckens, Elends und Todes sein.

Alfred Hrdlicka ist gestern gestorben.

Mehr zu Leben und Werk und der Plastik hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hrdlicka
http://www.demokratiezentrum.org/themen/europa/europaeisches-bildgedaechtnis/denkmale-des-holocaust/abb4-strassenwaschender-jude.html

05 Dezember 2009

Nicht überraschender

Alles in allem
wäre es auch nicht
überraschender,
zweimal geboren zu werden,
als es das eine Mal schon ist.

Francois-Marie de Voltaire (1694 - 1778)

04 Dezember 2009

Aus dem Teufelskreis aussteigen

Sich um die Zukunft Sorgen zu machen, ist ein heller Wahnsinn, weil die Zukunft sowieso nicht existiert, denn wenn sie eintritt, dann ist es die Gegenwart.

Und derjenige, der sich Sorgen um die Zukunft macht, ist nicht derjenige, der die Zukunft erleben wird. Er ist ein ganz anderer.

Da er ein ganz anderer ist, der die Zukunft erleben wird, wenn sie die Gegenwart wird, so sind die Sorgen, die sich der andere gemacht hat, vollkommen unangebracht, weil der, der sie dann erleben wird, sich wieder ganz andere Sorgen macht.

Also ein interessanter Teufelskreis, aus dem man ohne weiteres aussteigen kann.

Ayya Khema (1923 - 1997)

02 Dezember 2009

Verborgenes glänzt

Wenn ein Meister ein Bild macht aus einem Stück Holz oder einem Stein, so trägt er das Bild nicht in das Holz hinein; vielmehr schneidet er die Späne ab, die das Bild verborgen und verdeckt hatten. Er gibt dem Holz nichts, sondern er nimmt und gräbt ihm die Decke ab und nimmt den Rost weg, - und dann erglänzt, was darunter verborgen lag.

Meister Eckhart (1260-1327)

01 Dezember 2009

In der Seele Grund

In dieser Geburt ergießt sich Gott mit Licht derart in die Seele, dass das Licht im Sein und im Grunde der Seele so reich wird, dass es herausdringt und überfließt in die Kräfte und auch in den äußeren Menschen ...
Der Überfluss des Lichtes, das in der Seele Grund ist, fließt über in den Leib und der wird dadurch voll Klarheit.

Meister Eckhart (1260-1327)

30 November 2009

Wie ein Tautropfen im Ozean

Oh, mein Freund, mein Geliebter,
ich bin auf die Suche nach mir selbst gegangen,
aber etwas Seltsames ist geschehen.
Anstatt mich selbst zu finden,
bin ich verschwunden -
genau wie ein Tautropfen,
der im Ozean verschwindet.

Kabir (1440-1518)

29 November 2009

Es kommt ein Schiff, geladen...

1. Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein’ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewigs Wort.

2. Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.

3. Der Anker haft’ auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Gott's Wort tut uns Fleisch werden,
der Sohn ist uns gesandt.

4. Zu Bethlehem geboren
im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren;
gelobet muss es sein.

5. Und wer dies Kind mit Freuden
umfangen, küssen will,
muss vorher mit ihm leiden
groß Pein und Marter viel,

6. danach mit ihm auch sterben
und geistlich auferstehn,
Ewigs Leben zu erben,
wie an ihm ist geschehn.

Das Lied wird Johannes Tauler zugeschrieben, einem Schüler von Meister Eckhart. Mehr zu dem Lied und seiner Geschichte hier:

http://www.liederlexikon.de/lieder/es_kommt_ein_schiff_geladen

28 November 2009

Problem und Bewusstsein

Ein Problem
kann nicht
mit Hilfe des Bewusstseins,
durch welches es herbeigeführt wurde,
gelöst werden.

Albert Einstein (1879 – 1955)

27 November 2009

Bewusstsein

Die Weisen, die erkennen, dass das Bewusstsein in ihnen dasselbe ist wie das Bewusstsein aller Wesen, werden ewigen Frieden erlangen.

Upanishaden (800-600 v.u.Z.)

26 November 2009

25 November 2009

Die Welt bist du selbst

Die Welt bist du selbst.
Sie ist das Objekt deiner Wahrnehmung,
du bist der Empfänger,
du machst die Welt.
Wenn du deinen Körper betrachtest,
siehst du,
dass er aus den Elementen der Welt gemacht ist,
aus Erziehung, Ökonomie, Luft, Wasser, Hitze,
die Welt ist wirklich in uns,
wir manifestieren die Welt.
Die Welt in dir
ist nicht verschieden
von der Welt außerhalb von dir.
Du kannst nicht sagen,
dass du verschieden von der Welt bist,
du bist die Welt.

Thich Nhat Hanh (*1926)

24 November 2009

Leer werden

Du musst leer werden dessen,
womit du gefüllt bist,
auf dass du gefüllt werden kannst
mit dem,
dessen du leer bist.

Aurelius Augustinus (354 - 430)

23 November 2009

Einheitszustand

Der Schöpfer im Menschen ist das eigene Selbst, dessen letzte, von seinem eigenen Mittelpunkt entfernteste Manifestation das kleine "Ich", das persönliche "Ichbewusstsein" ist. Das persönliche "Ich" in ihm ist das durch die Materie - im Körper - widergespiegelte Bild Gottes. Wenn der Mensch also aus dem Fernsein in die Identität mit Gott zurückgelangen will, muss er mit seinem Bewusstsein denselben Weg einschlagen: er muss sein Bewusstsein, von seinem persönlichen "Ich" ausgehend, immer tiefer und tiefer in sich zurückziehen, und sich zu seinem wahren Selbst, zu seinem Schöpfer, hinwenden, bis er sich in Ihm bewusst erkennt. Das bedeutet aber, dass in diesem Zustand nicht das Geschöpf - die Person - sich selbst erkennt, da es keine wahre Existenz hat und als Scheinwesen kein rückwirkendes Bewusstsein, keine Selbsterkenntnis haben kann, sondern der Schöpfer erkennt sich selbst im Geschöpf, in der Person. Dies ist die einzige Möglichkeit, in welcher das Getrenntsein aufhört, in welcher das Bewusstsein sich im Einheitszustand befindet, wenn das "Sich-selbst-Denken" aufhört und zum "Sich-selbst-Sein" - zur "Selbsterkenntnis" - wird. In diesem Zustand sind der Erkenner, das Erkannte und die Erkenntnis ein und dasselbe Subjekt: das Selbst - der Schöpfer - erkennt sich selbst in sich!

Elisabeth Haich (1897-1994)

21 November 2009

Laufe nicht der Vergangenheit nach

Laufe nicht der Vergangenheit nach,
Verliere dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen.
Das Leben ist hier und jetzt.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v.u.Z.)

20 November 2009

Anders als vorgestellt

Lass dich nicht täuschen und nicht betäuben, nicht einlullen. Die Wahrheit ist ganz anders, als du dir jemals vorgestellt hast. Sie ist auch ganz anders als sie dir irgend jemand mit Worten vermitteln könnte!

Pyar Rauch (*1960)

19 November 2009

Sage nicht...

Du siehst viele Sterne
bei Nacht am Himmel,
aber findest sie nicht,
wenn die Sonne aufgeht.

Kannst du darum sagen,
dass es keine Sterne am Tageshimmel gibt?

Darum, o Mensch,
wenn du in den Taten deiner Unwissenheit
den Allmächtigen nicht schauest,
sage nicht,
es gebe keinen Gott.

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

18 November 2009

Ani Choying singt und spricht


Die buddhistische Nonne Ani Choying ist in Deutschland unterwegs. Sie singt und spricht an folgenden Terminen über ihr Projekt, die 'Arya Tara Schule' für die Bildung buddhistischer Nonnen.

26.11.09 - 20:00 Uhr - Stuttgart

28.11.2009 - 19:00 Uhr - Saarbrücken

04.12.2009 - 18:00 Uhr - München

09.12.2009 - 19:30 Uhr - Köln

Weitere Informationen hier:

http://www.choying.de/

Klares Eines

Darum kommt Gott mit der Liebe zur Seele, auf dass sie die Seele erhebe, damit sie über sich hinaus zu wirken vermöge. Wie aber soll ich ihn lieben? Du sollst ihn lieben, wie ein Nicht-Gott, wie ein Nicht-Geist, eine Nicht-Person, ein Nicht-Bild, mehr noch: wie er ein lauteres, reines, klares Eines ist, abgesondert von aller Zweiheit. Und in diesem Einen sollen wir ewig versinken.

Meister Eckhart (1260-1327)

17 November 2009

Ohne Worte ;-)

Das Ende des Leidens

Wenn du nicht
bei dir selbst beginnst,
kannst du
alles Mögliche versuchen,
du wirst niemals
das Ende des Leidens finden.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

16 November 2009

Autobiographie in 5 Kapiteln



Den Text von Portia Nelson habe ich erstmals in dem Buch von Sogyal Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben. Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod gefunden.

15 November 2009

Können.Wollen.Müssen

Gestern war ich auf einer Trauerfeier. Das Motto der Verstorbenen war:

Ich kann.
Ich will.
Ich muss.

Am Ende ihres Lebens konnte sie dem Motto eine Wendung geben:

Ich kann nicht mehr.
Ich will nicht mehr.
Ich muss nicht mehr.

14 November 2009

Tausende von Sonnen

Wenn deine Liebe ganz aufgeblüht ist,
wird ein helles Licht erscheinen,
plötzlich gehen rings um dich
Tausende von Sonnen auf.

Kabir (1440-1518)

13 November 2009

Gott aber...

Die Zeit ist das, was das Licht hindert, zu uns zu dringen. Es gibt kein größeres Hindernis für Gott als die Zeit, und nicht nur die Zeit, sondern Zeitliches, nicht nur zeitliche Bestrebungen, sondern gerade der Makel und der Geruch der Zeit. Nichts hindert die Seele so sehr an der Erkenntnis Gottes wie Zeit und Raum. Zeit und Raum sind Stücke, Gott aber ist eins.

Meister Eckhart (1260-1327)

12 November 2009

Ein einziges Wort...

Solange du dir Vorstellungen nicht bewusst machst, wirst du Erleuchtung nicht verwirklichen, selbst wenn du dich ein ganzes Weltzeitalter mit der Lehre beschäftigst und alle Lehrreden und Meditationsanweisungen kennst.
Bist du dir aber deiner Gedanken und Vorstellungen bewusst, dann kann es sein, dass dich ein einziger Ausspruch, vielleicht sogar nur ein einziges Wort, unmittelbar zum Erwachen bringt.

Aus dem Bardo Thödol

11 November 2009

Kümmert euch nicht

Kümmert euch nicht um Lehren, Dogmen, Sekten, Kirchen oder Tempel; sie zählen wenig, wenn wir sie mit der Essenz der Existenz in jedem Menschen - der Spiritualität - vergleichen; und je mehr diese im Menschen entwickelt ist, desto stärker wird er. Eignet euch dies an und kritisiert niemanden, denn alle Lehren und Glaubensüberzeugungen haben auch etwas Gutes...

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

10 November 2009

OM-Hauch

Vom OM-Hauch sind alle Dinge erschaffen;
die Liebe ist seine körperliche Erscheinung.
OM ist selbst
ohne Gestalt,
ohne Eigenschaften,
ohne Vergehen:

Suche die Einigung mit ihm!
Aber diese gestaltlose Gottheit
nimmt tausend Gestalten an
in den Augen ihrer Geschöpfe:

rein ist Sie und unzerstörbar,
unendlich und unergründlich,
sie tanzt in Verzückung
und Wellen erheben sich
aus diesem Tanz von Gestalt.
Körper und Geist
können's nicht fassen, wenn sie erfasst
der Gottheit großes Entzücken.
Sie ist enthalten in allem Bewusstsein,
allen Freuden und Sorgen.
Sie hat weder Anfang noch Ende,
Sie hält alles in ihrer Gnade.

Kabir (1440-1518)

09 November 2009

Lasse alles gehen

Lasse alles gehen.
Erkenne dich selbst
als allumfassend,
und du wirst
totale Glückseligkeit sein,
totale Freiheit.

Robert Adams (1928-1997)

08 November 2009

Gott in Gott

Ich bin da, wo ich war, ehe ich geschaffen wurde, da ist bloß Gott in Gott. Da sind weder Engel noch Heilige noch Chöre im Himmel. Manche Leute sagen von acht Himmeln und neun Chören; das ist nicht da, wo ich bin.
Ihr sollt wissen, alles, was man so zu Worte bringt und den Leuten mit Bildern vorlegt, das ist nichts als ein Anreiz zu Gott. Wisset, dass in Gott nichts ist als Gott. Wisset, dass keine Seele in Gott kommen kann, sie werde denn zuvor so Gott, wie sie Gott war, ehe sie geschaffen wurde.

Meister Eckhart (1260-1327)

07 November 2009

Wahrheit und Verrat

Wer die Wahrheit verrät,
verrät sich selbst.
Es ist hier nicht die Rede vom Lügen,
sondern vom Handeln gegen Überzeugung.

Novalis (1772-1801)

06 November 2009

Das eine oder andere Element

Ich möchte wissen, wie Gott diese Welt erschaffen hat. Ich bin nicht an dem einen oder anderen Phänomen interessiert, an dem Spektrum des einen oder anderen Elementes. Ich möchte Seine Gedanken kennen, alles übrige sind nur Einzelheiten.

Albert Einstein (1879 – 1955)

05 November 2009

Illusion

Wem gilt deine Treue? Worauf richtest du deine Energie, deine Aufmerksamkeit? Auf die Stille, die Wahrheit, das NICHTS, oder auf die Illusion von Welt, von Ich?

Samarpan alias Sam Golden (*1941)

04 November 2009

Zur inneren Befreiung führen

Alle Religionen, Künste und Wissenschaften sind Äste des gleichen Baumes. Alle diese Bestrebungen sind darauf gerichtet, das menschliche Leben zu veredeln, es aus der Sphäre eines bloß vitalen Daseins herauszuheben und das Individuum zur inneren Befreiung zu führen.

Albert Einstein (1879 – 1955)

03 November 2009

Immer wieder sterben

Wahres Leben
ist die Bereitschaft,
immer wieder
aufs neue
zu sterben.

Pema Chödrön (*1936)

02 November 2009

Das Vermögen in meiner Seele

Manche schreiben, wie unendlich das All, wie weit der Himmel sei. Nun: das geringste Vermögen in meiner Seele ist weiter als der weite Himmel. Mit dem Fünklein in meinem Seelengrund bin ich einer Stelle tausend Meilen jenseits des Meeres genauso nah wie der Stelle, auf der ich hier stehe. Da ist nicht Zeit noch Raum, kein Vor und Nach. Alles ist gegenwärtig umschlossen in einem Jetzt, in dem tausend Jahre so kurz wie ein Augenblick sind.

Meister Eckhart (1260-1327)

P.S. In der katholischen Kirche wird heute das Fest "Allerseelen" gefeiert.

30 Oktober 2009

Aus-Zeit

Nächstes Posting am 2. November.

Zwei Arten von Menschen

Es gibt nur zwei Arten von Menschen in der Welt:

diejenigen, die versuchen, ihre innere Leere voll zu stopfen,

und diejenigen sehr seltenen wertvollen Wesen,
die versuchen, die innere Leere zu sehen.

Diejenigen, die versuchen, sie voll zu stopfen,
bleiben leer und frustriert.
Sie sammeln immer weiter Müll,
ihr ganzes Leben ist sinnlos und unfruchtbar.

Nur die anderen, die sehr wertvollen Menschen,
die versuchen, in ihre innere Leere zu blicken,
ohne jedes Verlangen, sie voll zu stopfen,
werden Meditierende.

Osho (1931-1990)

29 Oktober 2009

Aufmerksamkeit und Gewahrsein

Denn wenn Aufmerksamkeit da ist, wenn ein Gewahrsein da ist, in dem keine Wahl, kein Urteil ist, nur Beobachtung, dann werden Sie sehen, daß Sie nie wieder verletzt sein werden, und die vergangenen Verletzungen sind weggewischt.

Jiddu Krishnamurti (1895 - 1986)

27 Oktober 2009

Philosophie ist...

Philosophie ist die Verschiebung und Transformation der Denkrahmen, die Modifizierung etablierter Werte und all der Arbeit, die gemacht wird, um anders zu denken, um anderes zu machen und anders zu werden als man ist."

Michel Foucault (1926 - 1984)
In: Der maskierte Philosoph

26 Oktober 2009

Ins Innerste kommen

Denn, wer kommen will in Gottes Grund, in dessen Innerstes, der muss zuvor in seinen eigenen Grund, in sein Innerstes kommen; denn niemand kann Gott erkennen, der nicht zuvor sich selbst erkennen müsste.

Meister Eckhart (1260-1327)

25 Oktober 2009

Wildgänse und Wasser

Wildgänse
haben nicht die Absicht,
sich im Wasser zu spiegeln.

Das Wasser
ist sich ihres Spiegelbildes
nicht bewusst.

Gedicht aus der Zenrin-Tradition

24 Oktober 2009

Alles

Alles ist euer Leben. Tag und Nacht, was immer euch begegnet, ist euer Leben; daher sollt ihr euer Leben der Situation anpassen, die euch im Augenblick begegnet. Verwendet eure Lebenskraft dazu, aus den Umständen, die auf euch zukommen, eine Einheit mit eurem Leben zu gestalten und die Dinge an ihren richtigen Platz zu setzen.

Dogen (1199-1253)

23 Oktober 2009

Quelle aller Wissenschaft

Das schönste und tiefste Gefühl,
das wir erfahren können,
ist die Erfahrung des Mystischen.

Sie ist die Quelle
aller wahren Wissenschaft.


Albert Einstein (1879 – 1955)

22 Oktober 2009

Der Mensch

Empfangen und genähret
vom Weibe wunderbar,
kömmt er und sieht und höret
und nimmt des Trugs nicht wahr;
gelüstet und begehret,
und bringt sein Tränlein dar;
verachtet und verehret,
hat Freude und Gefahr;
glaubt, zweifelt, wähnt und lehret,
hält nichts und alles wahr;
erbauet und zerstöret;
und quält sich immerdar;
schläft, wachet, wächst und zehret;
trägt braun und graues Haar;
und alles dieses währet,
wenn' s hoch kommt, achtzig Jahr.
Dann legt er sich zu seinen Vätern nieder,
und er kömmt nimmer wieder.

Matthias Claudius (1740-1815)

21 Oktober 2009

Das Leben

Laufe nicht der Vergangenheit nach,
Verliere dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen.
Das Leben ist hier und jetzt.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v.u.Z.)

20 Oktober 2009

Nur eine Weisheit

Es ist die Aufgabe eines jeden Menschen,
sich selbst zu kennen
und das rechte Maß zu wissen.
Das rechte Maß zu wissen, ist die höchste Kunst.

Weisheit besteht in nichts als diesem:
Wahr reden, wahr handeln,
der Natur der Dinge folgen.

Wer den Logos nicht hört,
der höre auf mich:
Der Weise sieht ein,
dass alle Dinge eins sind.

Es gibt nur eine Weisheit:
Erkenne die Intelligenz,
die alle Dinge
mit allen Dingen
verwebt.

Heraklit (544 bis 483 v.Chr.)

19 Oktober 2009

Ein einziges Wort

Solange du dir Vorstellungen nicht bewusst machst, wirst du Erleuchtung nicht verwirklichen, selbst wenn du dich ein ganzes Weltzeitalter mit der Lehre beschäftigst und alle Lehrreden und Meditationsanweisungen kennst.
Bist du dir aber deiner Gedanken und Vorstellungen bewusst, dann kann es sein, dass dich ein einziger Ausspruch, vielleicht sogar nur ein einziges Wort, unmittelbar zum Erwachen bringt.

Bardo Thödol

18 Oktober 2009

Ein Besseres

Die Natur zerbricht nie,
ohne dass sie ein Besseres dafür gibt.

Wenn das die Natur tut,
wie viel mehr tut es Gott:

der zerbricht niemals,
dass er nicht ein Besseres gäbe.

Aus: Meister Eckharts Mystische Schriften: Vom Tod

Meister Eckhart (1260-1327)


17 Oktober 2009

sinndeuter aktuell: Herbert Martius +



Heute nachmittag habe ich dieses Video gesehen, das kurz vor dem Tod von Ayya Khema entstand. Heute abend wurde ich darüber informiert, dass unser Freund, der Maler Herbert Martius aus Erlangen, verstorben ist.

Mehr über ihn hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Martius

Pyar: Verbundenheit erleben

Devasetu von Jetzt-TV hat ein Interview mit Pyar geführt zu ihrem neuen Buch: "Wir - Wege zur Verbundenheit".

Das Interview ist auf der Jetzt-TV-Seite zu finden:

Teil Eins des Interviews

http://jetzt-tv.net/fileadmin/video/pyar/interview03/01/pyar_interview03_01.html

Die Themen:
Natur als Körper; Klarheit als Geist; Liebe als Seele; ein großes Wir; Vernetztheit im Gewahrsein erkennen; „Yes we can“; Integration heilt und heiligt; Mind Maps; ein Buch aus dem Leben geschrieben; Berührtheit im Jetzt; Verbundenheit im Spüren erleben, in allen Situationen; Dankbarkeit; Perlennetz der Individuen; Verbundenheit kann nur von Individuen erkannt werden; Raumhaftigkeit und Individualität im Wechselspiel; Zoomen als Hilfsmittel; Aktivität ist erforderlich; Entfremdung trotz Wohlstand und Freiheit von Bedrohung; Entfremdung bei der Nahrung; gezwungen sein, Buchstaben statt Sinnen trauen


Teil Zwei des Interviews

http://jetzt-tv.net/fileadmin/video/pyar/interview03/02/pyar_interview03_02.html


Die Themen

Die verwirrende Informationsflut; Belohnungsmechanismus zum Überschreiten von Grenzen und für das Beschaffen neuer Informationen; Automatismus für „es reicht nicht“, aber kein Automatismus für „es reicht“; bewusst stoppen; sich beheimaten, verbinden; Erfahrung von Mangel im Überfluss; gesunde Wirtschaft ohne Wachstum; Individualität führt in den Glauben an Hilflosigkeit; kleine Schritte zu mehr Bewusstheit lohnen; Realität von Reklame; Einfachheit; Disziplin zum Finden des „Genug-Knopfes“; die Fähigkeit zu delegieren; Dienstleistungen statt Produkte kaufen; gegenseitiges Nähren; die Summe der einfachen Dinge entscheidet; Gewahrsein ist lernbar; in der Diskussion Anreize schaffen und locken, statt mahnend den Zeigefinger zu verheben und zu streiten; glückliche Menschen machen nicht so viel kaputt.

Das Buch kann hier bestellt werden:

http://www.pyar.de/versand.html

16 Oktober 2009

In der Seele Grund

In dieser Geburt ergießt sich Gott mit Licht derart in die Seele, dass das Licht im Sein und im Grunde der Seele so reich wird, dass es herausdringt und überfließt in die Kräfte und auch in den äußeren Menschen ...
Der Überfluss des Lichtes, das in der Seele Grund ist, fließt über in den Leib und der wird dadurch voll Klarheit.

Meister Eckhart (1260-1327)

15 Oktober 2009

Von Moment zu Moment

Es gibt niemanden auf der Welt, weder unter denjenigen, die wir als die Unterdrückten sehen, noch unter denjenigen, die wir für die Unterdrücker halten, der nicht alles hätte, was zum Erwachen nötig ist. Wir alle brauchen Unterstützung und Ermutigung, um uns bewusst zu werden, was wir denken, was wir sagen und was wir tun. Werden Sie sich Ihrer Meinungen bewusst. Wenn Sie feststellen, dass Sie Ihren Meinungen gegenüber aggressiv reagieren, bemerken Sie es einfach. Wenn Sie Ihren Meinungen gegenüber nicht aggressiv sind, bemerken Sie auch das. Indem Sie ein Bewusstsein entwickeln, das sich nicht an richtig oder falsch klammert, finden sie einen neuen Seinszustand. Daraus entwickelt sich schließlich das endgültige Aufhören des Leidens. Zu guter Letzt, wenn Sie nicht mehr an sich verzweifeln. Tun Sie von ganzem Herzen alles, um Ihre klarsichtige Intelligenz zu wecken, aber tun Sie es immer nur von Tag zu Tag, von Moment zu Moment.

Pema Chödrön (*1936)

14 Oktober 2009

Morgen und Abend

Mein Leben
beginnt jeden Morgen neu
und endet jeden Abend.

Pläne und Absichten
darüber hinaus
habe ich keine.

Edith Stein (1891 - 1943)

12 Oktober 2009

Mensch, Erde, Himmel, Sinn

Vier Große gibt es im Raume
und der Mensch ist auch darunter.

Der Mensch
richtet sich nach der Erde.

Die Erde
richtet sich nach dem Himmel.

Der Himmel
richtet sich nach dem Sinn.

Der Sinn
richtet sich nach sich selbst.


Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. u.Z.)

11 Oktober 2009

Ein großes WIR

Wir alle sind Natur als Körper, sind Klarheit als Geist und sind Liebe als Seele.
Wir alle sind verwoben in einem staunenswerten, das All durchwirkenden Netz der Verbundenheit.
Wir sind ein großes WIR, und doch leiden wir oft an Abtrennung, an Unverständnis, erleben Begrenzung und Hilflosigkeit, ökologische, soziale und wirtschaftliche Krisen und Probleme.

Pyar

(Pyar Troll-Rauch: Wir - Wege der Verbundenheit. Aurum-Verlag, Bielefeld 2009, S. 9)

09 Oktober 2009

Weder - noch

Es ist nicht äußere Wahrnehmung,
es ist nicht innere Erfahrung,
es ist nicht gespanntes Gewahrsein,
es ist nicht Wissen,
es ist nicht Nichtwissen,
noch ist es Wissen selbst.

Es kann weder gesehen noch verstanden werden,
in Grenzen kann es nicht gehalten werden,
unbeschreiblich ist es
und außerhalb des Denkens.

Es ist nicht definierbar,
erfahren kann es nur werden durch eigenes Es-Werden.

Aus den Upanishaden (800-600 v.u.Z.)

08 Oktober 2009

Der Frieden, der existiert

Du solltest gar nichts verändern. Du solltest still sein und schauen. Wenn du still wirst und schaust, dann wird, was du anschaust, dich anschauen. Wenn du die Welt anschaust, ohne sie zu interpretieren, ohne festzuhalten, wird die Welt sich dir offenbaren als das, was sie ist. Die Welt wird sich dir als nichts offenbaren, als ein Bild auf der Leinwand des Bewusstseins. Du wirst ohne irgendeinen Grund strahlend glücklich werden. Du wirst einen Frieden finden, von dem du dir nie hättest träumen lassen, dass er existiert.

Robert Adams (1928-1997)

07 Oktober 2009

06 Oktober 2009

Unser Leben erschaffen

Der Verstand stellt die komplexeste Konstruktion dar, die uns bekannt ist. Es hat Jahrmillionen gebraucht, um dieses ungeheuer wertvolle Teil in uns zu entwickeln. Wir sollten uns nur nicht mit diesem Spiegel identifizieren, sondern ihn benutzen, statt uns von ihm benutzen zu lassen.
Wenn wir durch den Verstand auf die Wirklichkeit blicken, sehen wir etwas, was nicht da ist - Maya.
Alles, was wir sehen, ist Projektion, die wir erschaffen. Wie weit geht das? Wir sind der Regisseur im Drama, das wir unser Leben nennen, zugleich aber auch der, welcher die ganze Geschichte geschrieben hat. Und wir sind der Schauspieler. Und wir sind alles, was passiert. Und wir sind der Zuschauer. Es gibt niemanden anderen.

Wir schauen unser Leben an. Wir erschaffen es. Doch sobald wir unsere Identifizierung mit dem Verstand lösen, sehen wir das, was ist.

Henning von der Osten (* 1926)

05 Oktober 2009

Wann immer du "Ich" sagst

Ich ist Bewusstsein. Ich ist Gott. Ich ist reines Gewahrsein. Wenn du willst, stelle dir vor, du könntest wirklich erkennen, was dieses "Ich" für dich bedeutet, jedes Mal wenn du "Ich" sagst. Du redest nicht mehr länger von dem kleinen Ich, dem Körper-Ich, dem Ich, das nicht existiert. Du sprichst von Gott. Wann immer du "Ich" sagst, sprichst du von Gott.

Robert Adams (1928-1997)

04 Oktober 2009

sinndeuter aktuell: Mercedes Sosa +

Sólo le pido a dios

http://www.youtube.com/watch?v=JlVB9erD-Vw

Mercedes Sosa (1935 - 2009)



Mehr hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes_Sosa

Im leeren Raum eins

In der nichtmanifesten Wirklichkeit durchdringt sich alles gegenseitig, hängt alles miteinander zusammen. Deshalb sagen wir auch, das Bewusstsein der Menschheit ganz in der Tiefe ist eins. Das ist, sagen wir, eine Gewissheit, weil selbst die Materie im leeren Raum eins ist. Wir sehen das deshalb nicht, weil wir uns selbst dafür blind machen.

David Bohm (1917-1992)

02 Oktober 2009

In der Wahrheit verankert

Bist Du in der Wahrheit fest verankert, so wirst du selbst im Traum nie die Unwahrheit sagen. Du wirst in Gedanken, Wort und Tat, wahrhaftig sein.

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

27 September 2009

Gegenwart und mehr

Die wichtigste Stunde
ist immer die Gegenwart,
der bedeutendste Mensch
ist der,
der dir gerade gegenüber sitzt,
das notwendigste Werk
ist stets die Liebe.

Meister Eckhart (1260-1327)


P.S. Nächstes Posting am 2. Oktober...

26 September 2009

Hebt die Schätze

Ihr tätet gut daran, Menschen des Nicht-Handelns zu werden. Unablässig seid ihr mit irgend etwas beschäftigt. Ihr gebt vor, die Wahrheit zu suchen, euch in der Meditation zu üben, und legt eure Auffassungen über die Buddhalehre dar. Dieses ganze Treiben ist nur hinter leeren Worten her sein und ist völlig sinnlos.
Unmittelbar nachdem mir mein Lehrer sagte: "In deiner eignen Schatzkammer ist alles in seiner ganzen Vollkommenheit enthalten. Du solltest besser davon Gebrauch machen als vergeblich irgendwo sonst danach zu suchen", habe ich das ganze Suchen eingestellt.

Hebt die Schätze, die in euch verborgen liegen und - was kann es Besseres geben - macht von ihnen Gebrauch!

Hui Hai (720-814)

25 September 2009

Gegenwart

Denke nicht an die Vergangenheit, denn sie ist vorüber. So wird die Vergangenheit abgeschnitten, und man ist frei davon.

Die Zukunft ist noch nicht eingetroffen. Richte nicht deine Erwartungen und Hoffnungen darauf. So wird die Zukunft abgeschnitten und man ist frei davon.

Die Gegenwart ist im Hier und Jetzt zu finden. Achte nur darauf, frei von Vorstellungen zu sein und den Geist von Zuneigung und Abneigung leer zu halten. Durch das Freisein von Vorstellungen wird die Gegenwart abgeschnitten, und man ist frei davon.

Hui Hai (720-814)

24 September 2009

Niemand ist eine Insel

Niemand ist eine Insel,
in sich selbst vollständig;
jeder Mensch ist
ein Stück des Kontinentes,
ein Teil des Festlands.
Wenn ein Lehmkloß in das Meer fortgespült wird,
so ist Europa weniger,
gerade so als ob es ein Vorgebirge wäre,
als ob es das Landgut deines Freundes wäre
oder dein eigenes.
Jedes Menschen Tod
ist mein Verlust,
denn mich betrifft die Menschheit;
und darum verlange nie zu wissen,
wem die Stunde schlägt;
es gilt dir selbst.

John Donne (1572 - 1631)

23 September 2009

Hildegard von Bingen: VISION

VISION - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“ ist das Porträt einer der faszinierendsten Frauengestalten des Mittelalters – der Äbtissin, Visionärin, Naturheilkundlerin und Komponistin Hildegard von Bingen.

Seit ihrem achten Lebensjahr wächst die aus adliger Familie stammende Hildegard im Benediktinerkloster Disibodenberg auf. Im Kloster – ein Ort des Schweigens, des Gebets und des Gehorsams - hält der strenge Abt Kuno das Zepter fest in der Hand und übergibt Hildegard an ihre Mentorin Jutta von Sponheim. Diese fördert nicht nur Hildegards musikalische Begabung, sondern gibt ihr auch über Jahre das eigene Wissen
weiter. Ihre immer wieder in den Alltag einbrechenden religiösen Visionen behält Hildegard lange für sich, aus Sorge, man würde ihr nicht glauben. Nach dem Tod ihrer Mentorin ermutigt der Benediktinermönch Volmar sie zur Veröffentlichung ihrer Visionen und Hildegard erhält dazu schließlich die Erlaubnis der Kirche. In ihrem Kampf um ihren eigenen Weg innerhalb der Glaubensgesellschaft, gründet Hildegard von Bingen allen Widerständen zum Trotz im Jahr 1150 das Frauenkloster Rupertsberg in der Nähe von Bingen am Rhein. Sie wirkt als Äbtissin und Heilkundige, sie komponiert und schreibt ihre bis heute berühmten Bücher nieder. Mit ihrem Erfolg und ihrer Strahlkraft löst Hildegard heftigenWiderstand in der Kirche aus und gerät selbst in eine tiefe, beinahe tödliche Krise, als ihre geliebte Schülerin Richardis von Stade in ein weit entferntes Kloster berufen wird und sie verlässt. Aber Hildegard ist eine Kämpferin, die weiß, dass ihr Werk noch nicht vollendet ist - und längst reicht ihr Ruf weit über die Klostermauern hinaus. (Aus den Informationen des Filmverleihs).

Darsteller: Barbara Sukowa, Heino Ferch, Hannah Herzsprung, Alexander Held,
Lena Stolze, Sunnyi Melles, Paula Kalenberg u.a.

Regie: Margarethe von Trotta


Der Film startet morgen in den Kinos.

Mehr hier:
http://www.vision-derfilm.de/

22 September 2009

Emanuel Geibel: Herbst

Ich sah den Wald sich färben,
Die Luft war grau und stumm;
Mir war betrübt zum Sterben,
Und wußt' es kaum, warum.

Durchs Feld vom Herbstgestäude
Hertrieb das dürre Laub;
Da dacht' ich: deine Freude
Ward so des Windes Raub.

Dein Lenz, der blütenvolle,
Dein reicher Sommer schwand;
An die gefrorne Scholle
Bist du nun festgebannt.

Da plötzlich floß ein klares
Getön in Lüften hoch:
Ein Wandervogel war es,
Der nach dem Süden zog.

Ach, wie der Schlag der Schwingen,
Das Lied ins Ohr mir kam,
Fühlt' ich's wie Trost mir dringen
Zum Herzen wundersam.

Es mahnt' aus heller Kehle
Mich ja der flücht'ge Gast:
Vergiß, o Menschenseele,
Nicht, daß du Flügel hast.

Emanuel Geibel (1815-1884)

21 September 2009

Alles wie es soll

Erinnere dich immer tief in deinem Herzen, dass alles gut ist und es sich so entfaltet, wie es soll. Es gibt keine Fehler, nirgendwo, niemals. Wenn etwas falsch erscheint, dann liegt das nur an deinen eigenen falschen Vorstellungen, das ist alles. Das Universum, in dem wir leben, ist in Wirklichkeit Brahman, absolute Realität, absolutes Bewusstsein. Es ist Ausdruck von Vollkommenheit, von vollkommenem Leben, vollkommener Glückseligkeit, vollkommenen Seins. Diese Vollkommenheit kennt kein Richtig oder Falsch, Gut oder Schlecht, Glücklich oder Traurig. Sie kennt nur sich selbst als Vollkommenheit. Du bist das. Du bist das Selbst, dieses vollkommene, unveränderliche Selbst. Nichts anderes existiert. Nichts anderes hat je existiert. Nichts anderes wird je existieren. Es gibt nur dieses eine Selbst, und du bist das.

Robert Adams (1928-1997)

20 September 2009

Das wirkliche Leben

Lange Zeit sah es so aus, als würde das Leben endlich beginnen, das wirkliche Leben. Aber es gab immer ein Hindernis, etwas, das zunächst bewältigt werden, etwas, das noch erledigt, noch abgeschlossen werden musste, eine Schuld, die noch zu begleichen war. Dann würde das Leben beginnen. Schließlich wurde mir klar, dass diese Hindernisse mein Leben ausmachten. Offenbar gibt es keinen Weg zum Glück, der Weg ist das Glück und das Glück ist der Weg.

Alfred D`Souza

(Dies ist übrigens Post 1.234)

19 September 2009

Nichts außerhalb deines Herzens

Während du diese Blumen nicht siehst, gehen sie mit deinem Herzen zur Ruhe. Sobald du aber kommst und sie anschaust, werden die Farben dieser Blumen plötzlich deutlich. Daraus ersiehst du, dass deine Blumen nichts sind, das sich außerhalb deines Herzens befände.

Wang Yang-ming (1472 - 1528)

18 September 2009

Große Östliche Sonne

D(...)er Geist der Furchtsamkeit sollte in die Wiege liebevoller Zuwendung gelegt und mit der strahlenden unergründlichen Milch ewiger Zweifelsfreiheit gesäugt werden.

Im Kühlen Schatten der Furchtlosigkeit fächle ihm Luft zu
mit dem Fächer von Freude und Glück.

Wenn er etwas älter wird, dann führ ihn auf den Spielplatz,
der aus sich selbst heraus existiert,
zeig ihm dort die unterschiedlichsten Phänomene.

Wenn er noch älter wird, führe ihn auf den Platz,
an dem die Bogenschützen-Krieger üben,
damit er ursprüngliches Vertrauen entwickeln kann.

Wird er noch älter, so lass ihn – um sein ursprüngliches Selbst-Wesen zu erwecken,
die Gesellschaft der Menschen sehen,
die Schönheit und Würde besitzt.

Dann kann der furchtsame Geist sich zum Geist des Kriegers wandeln,
und dieses ewig jugendliche Vertrauen
kann sich ohne Anfang und Ende in den Raum weitern.

An diesem Punkt sieht er die Große Östliche Sonne.

Chögyam Trungpa (1939 - 1987)

17 September 2009

Angst

Angst ist nur eine Vorstellung. Eine Vorstellung, die ein falsches Gefühl des Abgeschnittenseins herbeiführt, ein falsches Gefühl der Isolation, das nur gedanklich existiert.

Jeraldine Saunders zugeschrieben

16 September 2009

Universum

Das Universum ist mein Herz*
und mein Herz ist das Universum

Lu Hsiang-shan (1140 - 1192)

* im Sinne von "Geist"

15 September 2009

Erde, Geister, Götter, Dinge

Wenn der Himmel, die Erde, Geister, Götter und Dinge sich von meiner Intelligenz trennten, dann würde es weder Himmel noch Erde noch Geister noch Götter noch Dinge geben.

Wang Yang-ming (1472 - 1528)

14 September 2009

Der Geist in meinem Herzen

Dies ist der Geist in meinem Herzen,
kleiner als ein Reiskorn,
oder als ein Gerstenkorn,
oder als ein Senfkorn,
oder als ein Hirsekorn,
oder als der Kern eines Hirsekorns;

dies ist der Geist in meinem Herzen;
größer als die Erde,
größer als der Himmel,
größer als die ganze Welt,
größer als all diese Welten.

Dies ist der Geist in meinem Herzen.

Aus: Chandogya Upanishad

07 September 2009

Aus-Zeit

Nächstes Posting nächsten Montag.

Augen-Blick

Manche schreiben, wie unendlich das All, wie weit der Himmel sei. Nun: das geringste Vermögen in meiner Seele ist weiter als der weite Himmel. Mit dem Fünklein in meinem Seelengrund bin ich einer Stelle tausend Meilen jenseits des Meeres genauso nah wie der Stelle, auf der ich hier stehe. Da ist nicht Zeit noch Raum, kein Vor und Nach. Alles ist gegenwärtig umschlossen in einem Jetzt, in dem tausend Jahre so kurz wie ein Augenblick sind.

Meister Eckhart (1260-1327)

06 September 2009

Meditation

Irgendwo ganz innen drin
sitzt ein großes Lächeln in uns,
ein fühlendes,
hörendes
und sehendes Lächeln.

Und Meditation ist,
dass wir uns
in dieses Lächeln setzen.

Pyar Rauch (*1960)

05 September 2009

Wir - Wege zur Verbundenheit


Pyar Troll-Rauch

Wir -
Wege zur Verbundenheit

Preis: 18,00 €

Aurum im J.Kamphausen Verlag
ISBN: 978-3-89901-204-0

Ein engagiertes Manifest für eine Lebenskultur aus dem Wissen um unsere Verbundenheit. Ein Buch, das Mut gibt, neue Wege des Handelns zu entdecken und klar macht:
Es gibt keine Grenzen, es gibt nur Verbindungen.

Wir sind Natur als Körper, wir sind Klarheit als Geist und wir sind Liebe als Seele. Wenn wir uns dessen tiefer und tiefer gewahr werden, dann ändert sich unser Denken, ändert sich unser Fühlen, ändert sich unser Handeln. Wir entdecken und entfalten mit Freude an uns selbst unsere Wirksamkeit und können eine lebendige Zukunft für uns alle und diesen blauen Planeten gestalten.

Das persönliche Erwachen und die kollektive Verantwortlichkeit müssen Hand in Hand gehen – das ist seit Jahren Pyars Überzeugung und gleichzeitig Wurzel dieses engagierten Buches.
Wir sind auf spiritueller, geistiger, emotionaler und körperlicher Ebene miteinander verbunden – wir leben gemeinsam auf einem Planeten und unsere Gedanken, Worte und Taten haben Einfluss auf ein riesiges Netz der Interaktion.

Was bedeutet es, die Verbundenheit des „Wir“ zu erleben und auszudehnen? Wie verändert sich unser Blick auf unsere Umwelt und auf unsere Beziehungen untereinander? Wie können wir heil werden und gleichzeitig die Erde „heiligen“? Diesen und vielen weiteren Fragen geht Pyar in ihrem neuen Buch nach, erzählt anknüpfend an ihren Bestseller „Reise ins Nichts“, ihre eigene Lebensreise weiter, schildert ihre Erlebnisse am Mekong, regt das Staunen des Lesers an und führt von der Illusion zur Klarheit und von der Klarheit zur Verwirklichung.
Sie macht deutlich: Es gibt keine Grenzen, es gibt nur Verbindungen!

Erscheint Mitte September!

Zu bestellen hier:

http://www.pyar.de/versand.html

oder beim Buchhändler ihres Vertrauens

04 September 2009

Spirituelle Konzepte

Wenn wir über spirituelle Konzepte, über GOTT und über zukünftiges Bewußtsein sprechen wollen, ist es notwendig, daß wir uns unsere eigenen Simulationen von uns selbst (die "Nachahmungen und Nachäffungen", die wir uns auferlegen) vor Augen führen.
Wichtig dabei ist zu erkennen, daß diese unsere Projektionen und Simulationen von Gott ein Teil unserer inneren Organisation und Teil unserer Struktur sind, aber daß wir nicht diese Struktur sind, sondern daß wir sie haben.

Rudolf Kapellner

mehr hier:
http://www.focus.at/archiv/rk_spir.htm
und hier:
http://www.focus.at/team/kapellner_rudolf.htm

03 September 2009

Immer bloß "eins"

Bewusstsein gibt es seiner Natur nach nur in der Einzahl. Ich möchte sagen: die Gesamtzahl aller "Bewusstheiten" ist immer bloß "eins".

Erwin Schrödinger (1887-1961)

02 September 2009

Den Sinn verstehen

Gott inkarniert sich im Kosmos. Er und seine Inkarnationen sind unlösbar miteinander verbunden. Er ist nicht in seiner Inkarnation, sondern er manifestiert sich als Inkarnation. Er offenbart sich im Baum als Baum, im Tier als Tier, im Menschen als Mensch und im Engel als Engel. Es sind dies also nicht Wesen, neben denen es dann noch einen Gott gäbe, der gleichsam in sie hineinschlüpfte, sondern er ist jedes einzelne dieser Wesen - und ist es auch wieder nicht, da er sich nie in einem von ihnen erschöpft, sondern immer auch alle anderen ist. Eben diese Erfahrung macht der Mystiker. Er erkennt den Kosmos als sinnvolle Manifestation Gottes, während sich manche Menschen dem Kosmos gegenüber verhalten wie Analphabeten gegenüber einem Gedicht: Sie zählen die einzelnen Zeichen und Worte, aber sie sind nicht imstande den Sinn zu verstehen, der dem ganzen Gedicht seine Gestalt gibt.

Willigis Jäger (* 1925)

01 September 2009

Die Frage, wer ich bin...

Auf die Frage, wer ich bin,
gibt es nur eine Antwort:

Ich bin das Unend­liche, die unendliche Weite,
welche die Substanz aller Dinge ist.

Ich bin niemand und zugleich jedermann,
nichts und alles - genau wie du.

Suzanne Segal

31 August 2009

Das Selbst erkennt sich selbst in sich

Der Schöpfer im Menschen ist das eigene Selbst, dessen letzte, von seinem eigenen Mittelpunkt entfernteste Manifestation das kleine "Ich", das persönliche "Ichbewusstsein" ist. Das persönliche "Ich" in ihm ist das durch die Materie - im Körper - widergespiegelte Bild Gottes. Wenn der Mensch also aus dem Fernsein in die Identität mit Gott zurückgelangen will, muss er mit seinem Bewusstsein denselben Weg einschlagen: er muss sein Bewusstsein, von seinem persönlichen "Ich" ausgehend, immer tiefer und tiefer in sich zurückziehen, und sich zu seinem wahren Selbst, zu seinem Schöpfer, hinwenden, bis er sich in Ihm bewusst erkennt. Das bedeutet aber, dass in diesem Zustand nicht das Geschöpf - die Person - sich selbst erkennt, da es keine wahre Existenz hat und als Scheinwesen kein rückwirkendes Bewusstsein, keine Selbsterkenntnis haben kann, sondern der Schöpfer erkennt sich selbst im Geschöpf, in der Person. Dies ist die einzige Möglichkeit, in welcher das Getrenntsein aufhört, in welcher das Bewusstsein sich im Einheitszustand befindet, wenn das "Sich-selbst-Denken" aufhört und zum "Sich-selbst-Sein" - zur "Selbsterkenntnis" - wird. In diesem Zustand sind der Erkenner, das Erkannte und die Erkenntnis ein und dasselbe Subjekt: das Selbst - der Schöpfer - erkennt sich selbst in sich!

Elisabeth Haich (1897-1994)

30 August 2009

Nu

Würden wir sagen, dass Gott die Welt gestern oder morgen erschüfe, so würden wir uns töricht verhalten. Gott erschafft die Welt und alle Dinge in einem gegenwärtigen Nu.

Meister Eckhart (1260-1327)

29 August 2009

Tausende Sonnen

Wenn deine Liebe ganz aufgeblüht ist,
wird ein helles Licht erscheinen,
plötzlich gehen rings um dich
Tausende von Sonnen auf.

Kabir (1440-1518)

28 August 2009

Wie es erklären?

Es kann nicht gesagt werden durch Worte des Mundes,
es kann nicht beschrieben werden auf Papier.
Es ist wie ein Stummer, der etwas Süßes schmeckt -
wie könnte man das erklären?

Kabir (1440-1518)

27 August 2009

Innerstes Gesetz

Der echte Mensch folgt seinem innersten Gesetz
und keinem äußeren Gebot;

er hält sich an den Quell
und nicht an die Abwässer;

er meidet diese und sucht immer
das Ursprüngliche.

Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. u.Z.)

26 August 2009

Weise, geläutert, erwacht

Der Geist aller Lebewesen ist im tiefsten Grund licht, lauter und leer. Dieser Geist wird Urgrund der Erleuchtung genannt. Unter dem Einfluss der Trübungen des Geistes irren die Wesen, da es ihnen an Selbsterkenntnis mangelt, im Samsara umher. Wer Selbsterkenntnis und Einsicht in den Urgrund des eigenen Geistes gewonnen hat, der ist ein Weiser, ein Geläuterter, ein Erwachter.

Milarepa (1052-1135)

25 August 2009

Morgiger Tag oder nächstes Leben

Der morgige Tag
oder das nächste Leben -
wir wissen nie
was zuerst kommt.

Tibetisches Sprichwort

24 August 2009

Meditation und Religion

Gar zu viele reden Säcke voll Theologie, handeln aber nicht ein Körnchen danach, während der Weise wenig redet und sein Leben und Wirken lebendige Meditation und tätige Religion sein lässt.

Ramakrishna (1836 - 1886)

23 August 2009

Zeit, Raum und Gott

Die Zeit ist das, was das Licht hindert, zu uns zu dringen. Es gibt kein größeres Hindernis für Gott als die Zeit, und nicht nur die Zeit, sondern Zeitliches, nicht nur zeitliche Bestrebungen, sondern gerade der Makel und der Geruch der Zeit. Nichts hindert die Seele so sehr an der Erkenntnis Gottes wie Zeit und Raum. Zeit und Raum sind Stücke, Gott aber ist eins.

Meister Eckhart (1260-1327)

22 August 2009

Ziel der Evolution

Von Zeit zu Zeit verliert sich das "reine Bewusstsein", "Gott", "Brahman/Atman" wie zum Spaß - einfach damit sich etwas tut. Und zwar immer dann, wenn es - das reine Bewusstsein - lange genug ohne Spiel ist. Also nachdem es das Ziel der Evolution lange genug erlebt hat.

Ken Wilber (*1949)

21 August 2009

In der Mitte

Wenn man genau untersucht, aus was dieses "Ich”, dieses Ego besteht, findet man eine Ansammlung von Geschichten, Gedanken, Vorstellungen, Gefühlen und ein paar Milliarden Zellen. Und all das ändert sich ständig. Gedanken kommen und gehen. Vorstellungen wandeln sich, Gefühle sind unbeständig wie Wolken am Himmel, und der Körper ist in ständigem Wandel begriffen, bis er irgendwann stirbt. Das Ganze wird scheinbar zusammengehalten von dem Gedanken "ich”. Dieser Gedanke, diese Vorstellung von "ich” als einer getrennten Person scheint sehr real und stabil zu sein. Diese scheinbare Stabilität besteht jedoch nur an der Oberfläche. Sobald man wirklich tief und rücksichtslos nachforscht, findet man nichts.

Dieses Nichts macht Angst und deshalb sind wir ständig auf der Ego-Baustelle zugange, verstärken hier, verbessern da, um dieses Haus, das in Wahrheit so wenig existiert wie des Kaisers neue Kleider, vor dem Einsturz zu bewahren. Und da es in Wahrheit nur eine Fiktion ist, ist ständige Anstrengung notwendig, es aufrecht zu erhalten.
Das Ego ist weder gut noch schlecht, es ist nur eine Vorstellung. Diese Vorstellung wird genährt von der Angst, dem zu begegnen, was ist und wird genährt vom Kampf. Jeder Wunsch und jede Ablehnung bedeutet zugleich eine Abtrennung und verfestigt die Vorstellung von "ich”, führt somit zu neuem Leiden. Sie ist wie ein dicker Filter, wie eine harte Schale, die die Wahrheit unseres Selbst verhüllt. Auch die Ablehnung des Ego, der Kampf gegen das Ego führt zu nichts anderem. Das Zauberwort heißt "Ja”, heißt Hingabe, heißt Akzeptanz dessen was ist. Und genau hier, genau jetzt ist das größte Wunder möglich: zu entdecken, dass in der Mitte von allem nichts ist als reines Sein, die Wahrheit unseres Selbst - überfließend, niemandem gehörend, das Wesen von allem, jedes Sterns, jedes Lebewesens - nichts ausschließend, alles einschließend - keine Trennung. kein Ich, kein Du. keine Person. Nur an der Oberfläche scheinen Personen, Egos und Identitäten zu existieren. Hier, ganz in der Mitte verschwindet all das.

Pyar Rauch (*1960)

20 August 2009

Feuer der Sehnsucht

Nähre das Feuer deiner Sehnsucht, vergrößere deinen Wunsch nach Freiheit, bis nichts anderes mehr übrig ist. Und sag ja, sag ja zu allem was geschieht, sei es angenehm oder unangenehm!
Du musst dich nicht verändern, sag auch Ja zu dir - du bist genauso gewollt wie du bist! Du bist ein Ausdruck des Göttlichen wie du bist - mit allen deinen Ecken und Kanten! Sag ja zu dir, denn du bist ein Ausdruck der Göttlichkeit - was für eine Blasphemie wäre es, dich nicht anzunehmen! Ich kann nichts anderes als Göttlichkeit in dir sehen. "Du kennst mich ja gar nicht!”, sagst du jetzt. Doch, ich kenne dich, denn du bist dasselbe Selbst, was ich bin, und ich sehe Buddha in jedem Wesen. Warum sollte ich Ihn ausgerechnet in dir nicht sehen können?

Pyar Rauch (*1960)

19 August 2009

Essentielle Geistes-Natur

Worte
können sie nicht beschreiben.

Kein Beispiel
kann sie verdeutlichen.

Samsara
macht sie nicht schlechter.

Nirvana
macht sie nicht besser.

Sie wurde
niemals geboren.

Sie hat
niemals aufgehört.

Sie wurde
niemals befreit.

Sie war
niemals verblendet.

Sie hat
niemals existiert.

Sie war
niemals nicht-existent.

Sie hat
keinerlei Grenzen.

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Dudjom Rinpoche (1904 - 1987)

18 August 2009

Leer

Obwohl verschiedene Formen wahrgenommen werden,
sind sie ihrem Wesen nach leer;
in der Leerheit nimmt man jedoch Formen wahr.

Obwohl verschiedene Klänge gehört werden,
sind sie ihrem Wesen nach leer;
in der Leerheit werden jedoch Klänge gehört.

Auch die verschiedenen Gedanken,
die entstehen, sind leer,
jedoch werden in der Leerheit Gedanken wahrgenommen.

Dudjom Rinpoche (1904 - 1987)

17 August 2009

Tief in die Dinge schauen...

Meditation zu praktizieren, bedeutet, um die Existenz von Leiden zu wissen. Die erste Dharma-Rede, die Buddha hielt, handelte vom Leiden und dem Weg aus dem Leiden heraus. ... Deshalb müssen wir die Wahrheit sehen, wie sie wirklich ist und die Wirklichkeit anschauen. Unser Alltagsleben, was wir essen und trinken, hat mit der politischen Lage zu tun. Meditation bedeutet, tief in die Dinge hineinzuschauen, zu sehen, wie wir unsere Situation ändern und transformieren können. Unsere Situation zu transformieren bedeutet auch, unser Bewußtsein zu transformieren. Unser Bewußtsein zu transformieren bedeutet auch, unsere Situation zu transformieren, denn die Situation ist Bewußtsein und Bewußtsein ist die Situation. Es ist wichtig, daß wir erwachen. Die Natur der Bombe, die Natur des Unrechts, die Natur der Waffen und die Natur unsres eigenen Wesens sind gleich. Das ist die wahre Bedeutung von engagiertem Buddhismus.

Thich Nhat Hanh (*1926)

Mehr hier:

http://www.buddhanetz.org

16 August 2009

Alles zu seiner Zeit

Wir steigen in dieselben Flüsse, und tun es doch nicht.
Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.

Alles fließt, nichts ruht.
Alles vergeht, nichts dauert.
Kaltes wird warm, Warmes wird kalt.
Feuchtes trocknet, und Trockenes wird feucht.
Durch Krankheit wird Gesundheit schön;
durch das Schlechte wird das Gute gut;
durch Hunger: Sättigung;
durch Mühe: Schlaf.

Lebendig oder tot sein,
schlafend oder wach, jung oder alt - alles ist eins.
Das eine schlägt jeweils ins andere um,
und umgekehrt -
mit einer schnellen, unverhofften Wendung.

Erst werden die Dinge auseinandergesprengt,
dann werden sie wieder zusammengefügt.
Alles kommt zu seiner Zeit.

Heraklit (544 bis 483 v.u.Z.)

15 August 2009

Der Tod wird ein Fest sein

Wir können nichts mit Sicherheit über das Jenseits aussagen. Und das ist auch gar nicht notwendig. Ja, du hast recht, die Angst vor dem Tod lässt den Menschen sich unfrei fühlen und hindert am Leben. Doch was sind die Wurzeln dieser Angst? Es ist nicht der Tod oder das, was danach kommen mag, was die Angst verursacht. Es ist der Wunsch nach Sicherheit, der Wunsch zu wissen, dass einem nichts Schlimmes passieren kann. Aber Sicherheit gibt es nicht - nicht im Leben und nicht im Tod. Die Angst vor dem Tod und die Angst zu leben - wirklich und voll zu leben - sind Geschwister. Denn du kannst nur dann voll leben, wenn du in jedem Moment stirbst, wenn du in jedem Moment die Vergangenheit loslässt, genau wie die Zukunft. Dann erkennst du die Ewigkeit des Jetzt.

Sind wir bereit, den Anspruch auf Sicherheit, die Illusion von Sicherheit aufzugeben und jedem Moment des Lebens neu und rückhaltlos zu begegnen, ihn voll zu leben - sei er angenehm oder unangenehm, und zwar mit wachem und stillem Bewusstsein, dann werden wir auch in der Lage sein, dem Tod und was auch immer danach kommen mag mit derselben Wachheit, Bewusstheit und Gelassenheit zu begegnen. Dann wird der Tod ein Fest sein, so wie das Leben ein Fest ist. Dann wird im Tod derselbe Friede herrschen wie im Leben.

Pyar Rauch (*1960)

14 August 2009

Grundlos glücklich

Leben fließt weiter wie es fließen will, wie es fließen muss und soll, genauso wie es richtig ist. Es entwickelt sich gemäß seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Daran hat sich nichts geändert. Umstände sind dieselben. Und dennoch hat sich alles geändert:
Das Leben fließt weiter. Der Film, das was die Hindus Leela, das göttliche Spiel nennen, geht weiter. Aber die Tatsache, dass es nicht wirklich wichtig, nicht wirklich real ist, macht es viel vergnüglicher! Selbst schwierige Szenerien oder Situationen werden vergnüglich. Sie sind spannend und aufregend. Man sieht und erlebt sie von der Quelle, von DEM aus und nicht aus dem Blickwinkel einer Person. Es ist wie eine Verschiebung der Perspektive: Zuerst wurde die Welt vom Standpunkt der Welle aus wahrgenommen, vom Standpunkt der Trennung aus, vom Standpunkt einer ganz bestimmten Welle, einer ganz bestimmten Person. Und diese Welle, diese Person war immer in Gefahr, war Veränderungen unterworfen, wurde von den Winden geformt und gepeitscht, entstand und verging und war dennoch überzeugt, dass es wichtig sei, ihre eigene Existenz zu beweisen und sich zu sichern, sich mit anderen Wellen zu vergleichen und besser zu sein. Und nun erfolgt das Wahrnehmen vom Standpunkt des Ozeans aus. Da gibt es keine Identifikation mit einer Person. Und immer noch blasen die Winde. Windstille und Orkane, Wellen kommen und gehen, aber der Ozean bleibt der Ozean, egal ob mit kleinen oder großen Wellen, egal ob Windstille herrscht oder ein Orkan. Wellen kommen und gehen, sie sind Veränderungen, Geburt und Tod unterworfen, werden von den Winden geformt und gepeitscht - und du bist einfach da, still und unendlich, ewig, bewusst, NICHTS und dennoch von allem ungetrennt. Da ist nichts, was verteidigt oder abgesichert werden müsste, nichts, was bewiesen werden müsste, da ist nur SEIN. Und nichts muss geändert werden. Grundlos glücklich.

Pyar Rauch (*1960)

13 August 2009

Tun / Nicht-Tun

Dein Tun sei Nicht-Tun,
deine Geschäftigkeit Nicht-Geschäftigkeit.
Wer Nicht-Tun praktiziert, für den gibt es nichts,
was er nicht regieren könnte.
Wer Lernen pflegt, nimmt täglich zu.
Wer das Tao pflegt, nimmt täglich ab.
Wer abnimmt und weiter abnimmt,
der gelangt zum Nicht-Tun.
Nichts tut er, und doch wird alles getan.

Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. Chr.)

12 August 2009

Den "Ort" finden

Hätte sich aber ein Fisch vorgenommen, zuerst über die Grenzen des Wassers hinauszugelangen und dann ins Wasser zu gehen, und ein Vogel erst dann in den Himmel zu fliegen, wenn er über die Grenzen des Himmels hinausgelangt wäre, dann könnten der Fisch und der Vogel niemals ihren Weg und ihren Ort im Wasser oder im Himmel finden.

Dogen (1199-1253)

11 August 2009

Weiter als der Himmel

Manche schreiben, wie unendlich das All, wie weit der Himmel sei. Nun: das geringste Vermögen in meiner Seele ist weiter als der weite Himmel. Mit dem Fünklein in meinem Seelengrund bin ich einer Stelle tausend Meilen jenseits des Meeres genauso nah wie der Stelle, auf der ich hier stehe. Da ist nicht Zeit noch Raum, kein Vor und Nach. Alles ist gegenwärtig umschlossen in einem Jetzt, in dem tausend Jahre so kurz wie ein Augenblick sind.

Meister Eckhart (1260-1327)

10 August 2009

Menschen frei machen

Mein Ziel ist, die Menschen bedingungslos frei zu machen, denn ich behaupte, daß die einzige Spiritualität die Unbestechlichkeit des Selbst ist, denn diese ist zeitlos, sie ist die Harmonie zwischen Vernunft und Liebe. Das ist die absolute, unbedingte Wahrheit, sie ist das Leben selbst.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

09 August 2009

Du bist das unbegrenzte Sein

Je genauer du verstehst, dass du auf der Ebene des Verstandes nur in negativen Begriffen beschrieben werden kannst, um so rascher wirst du zum Ende deiner Suche kommen und erkennen, dass du das unbegrenzte Sein bist.

Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

08 August 2009

Kurz wie ein Augenblick

Manche schreiben, wie unendlich das All, wie weit der Himmel sei. Nun: das geringste Vermögen in meiner Seele ist weiter als der weite Himmel. Mit dem Fünklein in meinem Seelengrund bin ich einer Stelle tausend Meilen jenseits des Meeres genauso nah wie der Stelle, auf der ich hier stehe. Da ist nicht Zeit noch Raum, kein Vor und Nach. Alles ist gegenwärtig umschlossen in einem Jetzt, in dem tausend Jahre so kurz wie ein Augenblick sind.

Meister Eckhart (1260-1327)

07 August 2009

Erkenntnis und Vergleichen

Erkenntnis kommt von Vergleichen. Weil also die Seele eine Möglichkeit hat, alle Dinge zu erkennen, darum ruht sie nimmer, bis sie in das erste Bild kommt, wo alle Dinge eins sind, und da ruht sie, das ist in Gott. In Gott ist keine Kreatur von anderm Rang als die andre. Die Meister sagen: Wesen und Erkenntnis sind ein und dasselbe.

Meister Eckhart (1260-1327)

06 August 2009

Gott schauen

Ein Schüler fragte: "Herr, wie kann ich Gott erlangen ?" Da nahm ihn der Meister zum Meer und tauchte ihn unter Wasser. Nach kurzer Zeit ließ er ihn wieder los und fragte: "Wie hast du dich gefühlt?" Der Schüler antwortete: "Ich glaubte, mein letzter Augenblick sei gekommen. So verzweifelt war ich." Da antwortete der Meister: "Du wirst Gott schauen, wenn dein Verlangen nach ihm so groß ist, wie deine Sehnsucht nach Luft in diesem Augenblick."

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

05 August 2009

Etwas im Weg

Lange hat es für mich so ausgesehen, als ob mein Leben gleich anfangen würde - mein wirkliches Leben. Aber immer war noch irgend etwas im Wege. Etwas, was ich erst noch kriegen müsste, eine Sache, die erst zuende gehen müsste, Zeit, die erst noch vergehen müsste, eine Schuld, die erst noch abgetragen werden müsste. Aber dann würde mein Leben beginnen. Schließlich dämmerte mir, dass diese Hindernisse mein Leben waren.

Thomas Merton (1915–1968)

04 August 2009

Wir in Gemeinschaft

Es ist sehr wichtig, dass wir lernen, gut zu uns zu sein und uns selbst zu respektieren. Es ist aus einem ganz bestimmten Grund wichtig: Wenn wir in unser Herz blicken und entdecken, was dort verwirrt und was klar ist, was bitter ist und was süß, dann finden wir nicht nur uns selbst. Wir begegnen dem Universum. Wenn wir den Buddha entdecken, der wir eigentlich sind, erkennen wir, dass alles im Universum ebenfalls Buddha ist. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass alles und jedes erwacht ist. Alles ist gleichermaßen kostbar, heil und gut, und ebenso ist jedes einzelne Lebewesen kostbar, heil und gut. Wenn wir humorvoll und offen mit unseren eigenen Gedanken und Emotionen umgehen, dann ist das auch die Art und Weise, wie wir das Universum wahrnehmen. Dann geht es uns nicht mehr nur um unsere eigene Befreiung, sondern auch darum, wie wir die Gemeinschaft unterstützen können, in der wir leben, was wir für unsere Familie, unser Land und den ganzen Kontinent tun können, nicht zu reden von der ganzen Welt, der Galaxis, dem Universum - so weit, wie wir gehen wollen.

Pema Chödrön (*1936)

03 August 2009

Sich selbst erkennen

Denn, wer kommen will in Gottes Grund, in dessen Innerstes, der muss zuvor in seinen eigenen Grund, in sein Innerstes kommen; denn niemand kann Gott erkennen, der nicht zuvor sich selbst erkennen müsste.

Meister Eckhart (1260-1327)

02 August 2009

Urgrund des eigenen Geistes

Der Geist aller Lebewesen
ist im tiefsten Grund
licht, lauter und leer.

Dieser Geist
wird Urgrund
der Erleuchtung genannt.

Unter dem Einfluss
der Trübungen des Geistes
irren die Wesen,
da es ihnen an Selbsterkenntnis mangelt,
im Samsara umher.

Wer Selbsterkenntnis und Einsicht
in den Urgrund des eigenen Geistes
gewonnen hat,
der ist
ein Weiser,
ein Geläuterter,
ein Erwachter.

Milarepa (1052-1135)

01 August 2009

Arbeitet hart!

Wenn es da einen Menschen gibt, der ernsthaft um seine eigene Sache bemüht ist, selbst wenn er am Lande in einer Strohhütte lebt, sein Mahl aus Wurzeln über einem Grasfeuer in einem zerbrochenen Topf bereitet, dann wird er derjenige sein, der mich täglich sieht und dankbar ist für alles, was er erhalten hat. Wer könnte sich unterstehen unachtsam zu sein. Arbeitet hart! Arbeitet hart!

Daito Kokushi (1282–1337)

Gefunden bei:
http://www.bodhidharmazendo-kempten.de/13.Seite.html

31 Juli 2009

Geistiger Flug

Der geistige Flug ist ein Etwas, das ich nicht zu nennen weiß und das aus dem inneren Seelengrunde aufsteigt. ... Es kommt mir vor , als müssten Seele und Geist ein Wesen sein. Etwa ein Feuer, das groß werden soll und alles zum Brennen bereit hat, so ist die Seele mit der Bereitschaft, die sie für Gott hat, wie ein Feuer; es entbrennt schnell, wirft eine Flamme und lodert empor, obwohl das Feuer in seinem Wesen unten is, auch dadurch nicht aufhört, Feuer zu sein, dass die Flamme nach oben steigt. So begegnet es der Seele, die aus sich so schnell etwas, und zwar so Köstliches hervorbringt, das in die oberen Sphären steigt und dahin kommt, wo Gott es haben will. Es erscheint in Wahrheit als ein Flug; ich weiß kein anderes mehr geeignetes Gleichnis. Ich weiß nur, dass man den geistigen Flug sehr deutlich wahrnimmt und dass man ihn nicht verhindern kann.

Teresa von Avila (1515 - 1582) in einem Brief an ihren Beichtvater P. Alvarez

30 Juli 2009

Vieles und Eins

Die Seele muss ... eins und vieles, theilbar und untheilbar sein, und man muss nicht glauben, es sei unmöglich, dass eben diesselbe und eine auf vielfache Art sei. Denn wollten wir dies nicht annehmen, so würde es eine alles zusammenhaltende und ordnende Natur nicht, geben, welche zugleich alles umfassende hält und mit Weisheit leitet: eine Vielheit, da ja des Seienden viel ist, eine Einheit, damit, das zusammenhaltende Band eins sei; durch ihre vielfache Einheit führt sie allen Theilen Leben zu, durch die untheilbare Einheit leitet sie weise. Wo aber nicht Weisheit vorhanden, da ahmt dies leitende Princip dem Einen nach. Das also besagt die göttliche Ahnung und Andeutung des Plato: "aus der untheilbaren und sich stets gleich bleibenden und der hinsichtlich der Körper theilbar werdenden Wesenheit schuf er durch Mischung aus beiden eine dritte Form der Wesenheit." Auf diese Weise also ist die Seele eins und vieles. Die an den Körpern befindlichen Formen sind vieles und eins, die Körper sind nur vieles, das Höchste und Oberste ist nur eins.

Plotin (205 - 270) in den "Enneaden"

29 Juli 2009

Tausende von Sonnen

Wenn deine Liebe ganz aufgeblüht ist,
wird ein helles Licht erscheinen,
plötzlich gehen rings um dich
Tausende von Sonnen auf.

Kabir (1440-1518)

28 Juli 2009

Wechsel der Perspektive

Auf der Suche nach der Frage, was die Welt und das materielle Universum überhaupt ausmacht, verflüchtigte sich die Sicht auf eine feste Materie. Was übrig blieb, waren Energiefelder, ein total vernetzter Kosmos und Bewusstsein. Andererseits, wenn Bewusstsein als die wesentliche Realität angenommen wird, lösen sich beinahe alle Widersprüche von selbst. Das ist genau das, was Mystiker seit Urzeiten gesagt und geschrieben haben (Meister Eckhart, Rumi etc.). Und wirklich, Materialismus als die wesentliche Realität vorauszusetzen, tatsächlich irgend etwas vorauszusetzen und daran trotz der vielen, angesichts dieser Voraussetzung zu Tage tretenden Widersprüche festzuhalten, ist schon in sich höchst unwissenschaftlich.

Aufwachen, Erleuchtung, ist ein Wechsel der Perspektive, eine Veränderung des Brennpunktes, eine Umstellung des Paradigmas. Es ist eine Verlagerung aus dem beschränkten, individuellen Brennpunkt des relativen "Ich" zu einer Sicht des Selbst aus dem Absoluten.

Aus dem Editorial der "Worte zum Aufwachen"

27 Juli 2009

Der Freiheit entgegen

"So wie das Feuer, obgleich eines, Gestalt von allem annimmt, das es aufzehrt, so nimmt das Selbst, ein Einziges, die Form von jedem Ding an, dem es innewohnt." Ist es nicht offensichtlich, welchem Ziele die Wissenschaft zustrebt? Das Volk der Hindus ging vom Studium des Geistes aus, mittels Metaphysik und Logik. Die europäischen Völker gehen von der äußeren Natur aus, und sie kommen zu den gleichen Ergebnissen. Durch den Geist forschend, erreichen wir schließlich jene Einheit, jenes allumfassende Eine, die innere Seele, das Wesen und die Wirklichkeit aller Dinge, das Ewig-Freie, das Ewig-Glückselige, das Ewig-Seiende ("SAT, CHIT, ANANDA"). Durch das Studium der materiellen Wissenschaften gelangen wir zu der gleichen Einheit. Die Wissenschafter erklären heute, alles sei die Kundgebung einer einzigen Kraft, welche die Gesamtsumme alles Bestehenden ist; die Menschheit gehe der Freiheit entgegen, und nicht der Knechtschaft.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

26 Juli 2009

Jesus und Buddha

Der nachfolgende kleine Film zeigt die Gemeinsamkeiten von Jesus und Buddha:



Ich fand ihn auf dem neuen Portal www.eDharma.com

25 Juli 2009

Ursprung

Zum Ursprung hin zurückkehren,
das heißt Ruhe;

Ruhe heißt,
sich dem Schicksal zu beugen;

was sich dem Schicksal beugt,
ist Teil des Immerwährend-So geworden.

Das Immerwährend-So zu kennen heißt,
ein Erleuchteter zu sein.

Lao Tse (zwischen 600 und 300 v. u.Z.)

24 Juli 2009

Schubfächer

Wir haben viele Schubfächer in unserem Leben. Wenn wir meditieren, und wenn wir nicht meditieren, sind diese zwei Zeitperioden ganz verschieden voneinander. Während wir sitzen, praktizieren wir intensiv und während wir nicht sitzen, praktizieren wir nicht intensiv. Eigentlich üben wir intensiv das Nicht-Praktizieren. Es gibt eine Mauer, die beides trennt, Üben und Nicht-Üben. Praktizieren ist nur für die Übungsperiode und nicht praktizieren ist nur für die Nicht-Übungs-Periode. Wie können wir die beiden zusammenbringen? Wie können wir Meditation aus der Meditationshalle heraus und in die Küche und das Büro bringen? (...) Ein Lächeln, ein Atem sollte zum Wohl des ganzen Tages sein, nicht nur für diesen Moment. Wir müssen in einer Art und Weise praktizieren, welche die Schranke zwischen Praktizieren und Nicht-Praktizieren entfernt.

Thich Nhat Hanh (*1926)

23 Juli 2009

"Beipackzettel" zum Buddhismus

"Beipackzettel" zum Buddhismus:

Alle buddhistischen
Lehren und Konzepte
sind Hilfsmittel
zur Befreiung.

Befreiung besteht
im Aufgeben
aller Lehren und Konzepte.

Hinweis auf der Homepage von Thich Nhât Hanh

22 Juli 2009

Worte und Wahrheit

Lass dich nicht täuschen und nicht betäuben, nicht einlullen. Die Wahrheit ist ganz anders, als du dir jemals vorgestellt hast. Sie ist auch ganz anders als sie dir irgend jemand mit Worten vermitteln könnte!

Pyar Rauch (*1960)

21 Juli 2009

Wo die Wahrheit finden?

Wenn du die Wahrheit nicht findest,
wo du gerade bist,
wo sonst willst du sie finden?

Dogen (1199-1253)

20 Juli 2009

Bewusst Sein

Es ist keine Tatsache, dass jemandes Bewusstsein von dem eines anderen völlig getrennt ist, dieses Getrenntsein ist eine Illusion. Jeder ist die gesamte Menschheit - kein individuelles Bewusstsein. Jemandes Bewusstsein ist das Bewusstsein der Menschheit.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

19 Juli 2009

Ende des Leidens

Wenn du nicht
bei dir selbst beginnst,
kannst du
alles Mögliche
versuchen,

du wirst niemals
das Ende
des Leidens finden.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

18 Juli 2009

sinndeuter aktuell: Leszek Kolakowski +

Was heißt "Selbstverwirklichung"? Der Mensch kann sich selbst vielfältig verwirklichen - einer hat das Potenzial, um heiliger Franz zu werden, anderer hat das Potenzial, Hitler zu werden. Sollen wir denn sagen, dass unsere Aufgabe darin besteht, jedem Menschen sein Potenzial verwirklichen zu lassen, unabhängig davon, welches Potenzial es ist?

Leszek Kolakowski (1927 - 2009) in "Mini-Traktate über Maxi-Themen"

Kolakowski ist gestern verstorben.

Wirklichkeit ist lebendig

Wenn Sie aber erkennen, dass die Wahrheit etwas lebendiges ist, das in Bewegung ist, das keine bleibende Stätte hat, das in keinem Tempel, keiner Moschee oder Kirche zu finden ist, wohin Sie keine Religion, kein Lehrer, kein Philosoph führen kann - dann werden Sie auch erkennen, dass dieses Lebendige das ist, was Sie in Wirklichkeit selbst sind.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

17 Juli 2009

Was bleibt?

Ein Bettler wird zum König im Traum.
Ein Armer wird zum Herrn im Himmelsraum.
Nichts blieb den zweien, als sie vom Traum erwachten.
So, Mensch, sollt auch ihr die Welt betrachten.

Tulsidas (1532 - 1623)

16 Juli 2009

Lehrer und Schüler

Lehrer
gibt es
zu Dutzenden.

Aber auch nur
einen
guten Schüler
zu finden,
ist schwierig.

Ramakrishna (1836 - 1886)

15 Juli 2009

Familie der Übersensiblen

Die erhabene und beklagenswerte Familie der Übersensiblen ist das Salz der Erde. Sie und keine anderen haben Religionen gegründet und Meisterwerke hervorgebracht. Niemals wird die Welt genügend wissen, was sie ihnen verdankt, noch vor allem, was sie gelitten haben, um es ihr zu schenken.

Marcel Proust (1871 - 1922)

14 Juli 2009

Grenzenloses Bewusstsein

Das Göttliche ruft uns alle aus sich selbst heraus ins Sein. Wir sind dafür gemacht: Das ist der Sinn und Zweck der spirituellen Reise. Diese Reise bringt uns auf den Weg, auf dem wir schließlich erkennen, wer wir in Wahrheit sind, und uns in unserem wahren Sein verwirklichen. Erleuchtung ist ein Erwachen, bei dem wir unserer Identität als grenzenloses Bewusstsein gewahr werden; aber sie ist unvollständig, wenn nicht gleichzeitig unser Mitgefühl, unsere Sensibilität und unsere Liebe erweckt werden und sich in unserem Leben und unseren Beziehungen niederschlagen.

Wayne Teasdale (*1945)

13 Juli 2009

Gesucht

Folge nicht
den Fußspuren
der Meister.

Suche,
was sie
gesucht haben.

Matsuo Bashō (1644 - 1694) zugeschrieben

12 Juli 2009

Evolution und Vermehrung

Weil Evolution über das, was vorher war, hinausgeht, dieses aber auch umschließen muss, ist es ihre ureigenste Natur, zu transzendieren und einzuschließen. Sie hat also eine innere Ausrichtung, einen geheimen Impuls in Richtung

- einer Vermehrung der Tiefe,
- einer Vermehrung des inneren Wertes,
- einer Vermehrung des Bewusstseins.

Wenn sich Evolution überhaupt bewegen will, muss sie sich in diese Richtungen bewegen - sie hat keine andere Wahl.

Ken Wilber (*1947)

26 Juni 2009

Rumi: Only Breath

Mit dem nachfolgenden meditativen Film, ausgehend von einem Text von Rumi, verabschiede ich mich in die Ferien.



Nächstes Posting am 12. Juli.

Wir suchen das Eine

Wir suchen auf verborgene Weise das Eine, das weit über Vernunft und Erkenntnis steht.

Johannes Tauler (ca. 1300 - 1361)

25 Juni 2009

Tauler: Sprache wie ein Bergquell

"Seine Sprache ist wie ein Bergquell, der aus hartem Felsen hervorbricht, wunderbar geschwängert von unbekanntem Kräuterduft und geheimnisvollen Steinkräften." Heinrich Heine war es, der diese Worte für Johannes Tauler fand. 1300 in Straßburg geboren, ist er Schüler von Meister Eckhart und Zeitgenosse von Heinrich Seuse. Weit bekannter als seine Predigten ist das ihm zugeschriebene Advents-Lied "Es kommt ein Schiff geladen".

Für Johannes Tauler ist der Mensch immer im Aufstieg, immer in Bewegung. Denn nur so kann er zu dem Durchbruch gelangen, der ihn auf seinem Weg weiterbringt. Mehr dazu in dem Beitrag:

Erleuchtung im Durchbruch des Nichts
Der Mystiker Johannes Tauler und Zen.
Ketzerische Annäherungen an das eigentlich Un-beschreibliche

http://www.scribd.com/doc/201970/Tauler-und-Zen

Bei Google sind jetzt zwei Bände mit Predigten Taulers zu finden:



http://books.google.de/books?id=Yh8BtweU6N8C&pg=PR9&dq=Tauler+Predigten&lr=

http://books.google.de/books?id=SCAUAAAAYAAJ&printsec=frontcover&dq=Tauler+Predigten&lr=

24 Juni 2009

Sehen

Wir sehen
die Dinge
nicht
wie sie sind
-
wir sehen sie
wie wir sind.

Talmud (ca. 70 u.Z.)

23 Juni 2009

Der Schatz im Boden

Befände sich tief im Boden ein Gefäß mit einem Schatz und einer würde es begehren, dann müsste er die Mühe auf sich nehmen, es aus der Erde auszugraben. Sein Schweiß fließt in Sturzbächen, und erst wenn sein Spaten metallen tönend gegen das Gefäß stößt, erwacht die Freude.

Ramakrishna (1836 - 1886)

22 Juni 2009

Tun vs. argumentieren

Wer was
verändern will
tut was.

Wer nichts
verändern will
argumentiert.

Helga

21 Juni 2009

"Religiöse" Diktatur Iran

Fahnen sind Symbole und sollen wohl identitätsstiftend wirken. So ist es auch mit der Flagge des Iran, die deutlich werden lässt, was die unglückselige Verquickung von Religion und Politik bewirkt.


Grün symbolisiert hier den Islam, Weiß steht für Frieden und Freundschaft und die Farbe Rot steht für Mut und vergossenes Blut im Krieg. Der grüne und der rote Streifen der Flagge wurden um 22 (2×11) Schriftzüge von "Allahu Akbar" (deutsch: Gott ist am größten) ergänzt.

Das an einen kalligraphischen Schriftzug erinnernde Emblem in der Mitte der Flagge besteht aus vier Mondsicheln und einem Schwert. Diese fünf vertikal angeordneten Bestandteile symbolisieren die fünf Säulen des Islam: Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosensteuer, Fasten, Pilgerfahrt.
Über der Schwertspitze befindet sich ein Taschdid, das Verdoppelungszeichen der arabischen Schrift, was hier als Verstärkung der durch die Waffe symbolisierten Kraft aufgefasst werden kann. Als Ganzes lässt sich das Zeichen als stilisierter Namenszug Allah lesen. Die symmetrische Gestaltung gilt als Ausdruck des Gleichgewichts und der Beständigkeit.

Insgesamt erinnert die Form des Emblems außerdem an eine Tulpenblüte, ein in der persischen Mythologie verwurzeltes Symbol, das auf die Vorstellung verweist, überall dort, wo das Blut eines Kämpfers für sein Land vergossen wurde, wachse eine Tulpe. In neuerer Zeit wird dieser Mythos von einigen Interpreten auch auf islamisches Märtyrertum bezogen.

Laut einer Regierungsverordnung vom 18. Juli 2007 darf die Nationalflagge des Iran nicht auf Halbmast gesetzt werden, da dies eine Respektlosigkeit gegenüber dem Wort „Allah“ auf der Flagge wäre.

Der Islam ist nicht allein eine Religion, sondern zugleich ein in sich geschlossenes rechtlich-politisches Wertesystem; eine Trennung von Religion und Staat ist deshalb nach islamischem Verständnis nicht vorgesehen. So weit unterschiedliche Beiträge aus Wikipedia.

20 Juni 2009

Zuteil werden

Der Heilige Mensch häuft nicht an.
Je mehr er für die Menschen tut,
desto mehr hat er selbst.
Je mehr er den Menschen gibt,
desto mehr wird ihm selbst zuteil.


Lao Tse (zwischen 600 und 300 v.u.Z.)

19 Juni 2009

Das Ich

Das Ich
ist nichts anderes
als
Wollen
und
Vorstellen.

Novalis (1772-1801)

18 Juni 2009

Mich Gottes quitt machen

Wir sagen, dass der Mensch so arm dastehen soll, dass er für Gott weder eine Heimstatt sei noch bereithalte, in der er wirken möge. Wo der Mensch eine Statt bewahrt, da bewahrt er einen Unterschied. Darum bitte ich Gott, dass er mich Gottes quitt mache, weil mein wesentliches Wesen über Gott steht, wenn wir Gott als Beginn der Kreaturen bezeichnen. Denn in demjenigen Wesen Gottes, in welchem Gott über den Wesen und über den Unterschieden steht, war ich ich selbst, und da wollte ich mich selbst und beschloss, mich zu diesem Menschen zu machen. Darum bin ich meine eigene Ursache nach meinem Wesen, ds ewig ist, und nicht nach meinem Gewordensein, das zeitlich ist.

Meister Eckhart (1260-1327)

Aus dem Buch "Meister Eckhart - Heilende Texte". Ausgewählt und kommentiert von Stefan Blankertz. Herausgegeben und eingeleitet von Erhard Doubrawa. Peter-Hammer-Verlag, Wuppertal. Eine Edition des Gestalt-Instituts Köln. Wuppertal 2005

17 Juni 2009

Die Wahrheit finden

Wie traurig,
dass die Menschen
das Nahe nicht sehen
und die Wahrheit
in der Ferne vermuten -
wie jemand,
der umgeben von Wasser,
laut aufschreit vor Durst -
wie ein Kind aus reichem Hause,
das unter den Armen wandelt


Hakuin Zenji, auch Hakuin Ekaku (1686-1769)

16 Juni 2009

Erkennen

Will man Butter essen,
ist es nutzlos
zu erkennen,
dass diese Bestandteil der Milch ist.

Man muss hart arbeiten,
um die Butter
von der Milch abzusondern.

Man kann Gott
nicht schauen,
wenn man
lediglich erkennt,
dass Er ist.

Ramakrishna (1836 - 1886)

15 Juni 2009

Hängt euch an nichts

Auf der Suche nach der Wahrheit ist es nicht nötig, die Wahrnehmungen aufzugeben oder diesen (lauteren) Geist jenseits des Sehens und Hörens, des Fühlens und Erkennens zu suchen. Hängt euch an nichts und verliert euch an nichts, so dass ihr jenseits von Festhalten und Verwerfen seid. Überall ist diese völlige Klarheit, denn es gibt nichts, das von dieser Vollkommenheit ausgeschlossen ist.

Huang Po (um 850)

14 Juni 2009

Hervorgebracht

Es gibt ein hervorgebrachtes Wort: das ist der Engel und der Mensch und alle Kreaturen. Es gibt ein anderes Wort, gedacht und vorgebracht, durch das es möglich wird, dass ich mir etwas vorstelle. Noch aber gibt es ein anderes Wort, das da sowohl unvorgebracht wie ungedacht ist, das niemals austritt. Vielmehr bleibt es ewig in dem, der es spricht. Es ist im Vater, der es spricht, immerfort im Empfangenwerden und innebleibend. Vernunft est stets nach innen wirkend. Je feiner und je geistiger etwas ist, um so kräftiger wirkt es nach innen; und je kräftiger und feiner die Vernunft ist, um so mehr wird das, was sie erkennt, mit ihr vereint und mit ihr eins.

Meister Eckhart (1260-1327)