31 März 2006

Schöpferische Strahlung

Das Licht des Guten hat die Kraft, alle Geister und alle Denkenden von den vielerlei verschiedenen Meinungen abzubringen und über alles Müßige hinweg zum wahrhaften Sein hinzukehren.

Aus all den bunten Anschauungsbildern und halben Ähnlichkeiten - oder, besser gesagt, Phantasie - führt das Licht des Guten zu einer einzigen für alle gleichen Wahrheit, Reinheit, Erkenntnis;
es sammelt die eingestaltig gewordenen in der Einhelligkeit seiner schöpferischen Strahlung.

Dionysios Areopagita (5./6.Jahrhundert u. Z. )

30 März 2006

Liebendes Universum

Die wichtigste Erkenntnis
meines Lebens
ist die,
dass wir
in einem
liebenden Universum
leben.

Albert Einstein (1879 – 1955)

29 März 2006

Von Wünschen

Der richtige Weg, Wünsche loszuwerden, ist herauszufinden, wer die Wünsche hegt und woher sie stammen. Wenn das herausgefunden ist, sind die Wünsche ausgerottet und tauchen nie wieder auf.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)

28 März 2006

Stets das Selbst

Der Mensch ist stets das Selbst, er weiß es nur nicht.
Statt dessen verwechselt er es mit dem Nicht-Selbst, dem Körper undsoweiter.
Diese Verwirrung entsteht durch Nichterkenntnis.
Wird die Nichterkenntnis überwunden,
hört die Verwirrung auf und echte Erkenntnis entfaltet sich.
Durch Kontakt mit verwirklichten Weisen verliert der Mensch langsam seine Nichterkenntnis, bis sie völlig verschwunden ist. Dann ist das ewig Selbst enthüllt.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)

27 März 2006

Reiner Wahn

Wer das Selbst kraft gerade und unmittelbarer Erfahrung in seiner Wirklichkeit erlebt hat, erkennt jenseits alles Zweifels, dass die Erscheinungswelt als eine eigenständige unabhängige Wirklichkeit ein reiner Wahn ist.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)

26 März 2006

Schöpferkraft Gottes

Im Handeln schließe ich mich der Schöpferkraft Gottes an.
Ich falle mit ihr zusammen.
Ich werde nicht bloß ihr Instrument,
sondern ihre lebendige Verlängerung.

Pierre Teilhard de Chardin (1881 - 1955)

25 März 2006

Mensch, werde wesentlich

Mensch, werde wesentlich;
denn wenn die Welt vergeht,
So fällt der Zufall weg,
das Wesen das besteht.

Angelus Silesius (1624 - 1677)

24 März 2006

Ich bin in allem

Ich habe gut und böse gekannt,
Sünde und Tugend, Recht und Unrecht;
ich habe gerichtet und bin gerichtet worden;
ich bin durch Geburt und Tod gegangen,
Freude und Leid, Himmel und Hölle;
und am Ende erkannte ich,
dass ich in allem bin und alles in mir ist.

Hazrat Inayat Khan (5. Juli 1882 - 5. Februar 1927)

23 März 2006

Leben

Lange hat es für mich so ausgesehen, als ob mein Leben gleich anfangen würde - mein wirkliches Leben. Aber immer war noch irgend etwas im Wege. Etwas, was ich erst noch kriegen müsste, eine Sache, die erst zuende gehen müsste, Zeit, die erst noch vergehen müsste, eine Schuld, die erst noch abgetragen werden müsste. Aber dann würde mein Leben beginnen. Schließlich dämmerte mir, dass diese Hindernisse mein Leben waren.
Thomas Merton (1915–1968)

22 März 2006

Liebe ist die einzige Möglichkeit

Alle Dinge der Welt haben ihren Ursprung in der Liebe, und wenn die Liebe nicht überall erkennbar ist, so deshalb, weil wir die Liebe nicht sehen wollen. Um es noch einmal mit allem Nachdruck zu sagen: Liebe ist die einzige Möglichkeit. Alles, was nicht Liebe ist, ist letztlich unmöglich.

Thomas Merton (1915–1968)

21 März 2006

Seele aus Licht

Zeit und Raum sind nichts als physiologische Farben,
die das Auge wahrnimmt,
aber die Seele besteht aus Licht.

Ralph Waldo Emerson (1803-1882)

20 März 2006

Die Seele weiß alles

Die Seele weiß alles.
Nichts Neues kann sie überraschen.
Nichts ist größer als sie.
Lass andere furchtsam sein, die Seele aber fürchtet nichts.
Sie lebt ihren eigenen Gesetzen zufolge.
Sie ist größer als der Raum und älter als die Zeit.

Ralph Waldo Emerson (1803-1882)

19 März 2006

Selbst erfahren

Den Buddha-Weg erfahren bedeutet, sich selbst erfahren.
Sich selbst erfahren heißt sich selbst vergessen.
Sich selbst vergessen heißt, sich selbst wahrnehmen - in allen Dingen.
Dies erkennen bedeutet, dass das Unterscheiden aufhört:
von Leib und Geist,
von mir selbst und von den andern.
So verschwinden die Spuren der Erleuchtung,
und zugleich ist sie da,
jederzeit und überall,
ohne dass wir daran denken.

Dogen (1199-1253)

18 März 2006

Jeder Mensch ist göttlich

Je länger ich lebe, um so überzeugter bin ich, dass jeder Mensch göttlich ist.
In niemandem, so gemein er auch sein mag, stirbt diese Göttlichkeit.
Nur weiß der Betreffende nicht, wie er sie erreichen kann, und wartet auf die Wahrheit.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

17 März 2006

In Wirklichkeit

Das Subjekt wurde mit dem Objekt überlagert; das Subjekt ist die einzige Realität, das andere ist eine bloße Erscheinung. Die gegenteilige Ansicht ist unhaltbar. Materie und äußere Welt sind nichts als die Seele in einem bestimmten Zustand; in Wirklichkeit gibt es nur eines.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

16 März 2006

Voll Klarheit

In dieser Geburt ergießt sich Gott mit Licht derart in die Seele, dass das Licht im Sein und im Grunde der Seele so reich wird, dass es herausdringt und überfließt in die Kräfte und auch in den äußeren Menschen ...

Der Überfluss des Lichtes, das in der Seele Grund ist, fließt über in den Leib und der wird dadurch voll Klarheit.


Meister Eckhart (1260-1327)

15 März 2006

Eins werden

Es genügt, dass man sich ausliefert. Sich auszuliefern heißt, dass man sich dem Grund des eigenen Seins übergibt. Lass dich nicht von dem Wahn blenden, dieser Grund sei irgendein äußerer Gott. Dein Ursprung ist in dir selbst. Ergib dich ihm. Das bedeutet, dass du den Ursprung suchen und mit ihm eins werden musst.

Ramana Maharshi (1879-1950)

14 März 2006

Was ist Verwirklichung?

Kann eine Erscheinung Gottes mit vier Händen Verwirklichung sein? Es ist doch bloße Erscheinung und Täuschung. Es muss ein Sehender vorhanden sein, und dieser allein ist wirklich und ewig.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)

13 März 2006

Recht auf Desillusion

Alle Menschen werden mit einem gleichen, unabdinglichen Recht auf Desillusion geboren. Solange sie sich also nicht entschließen, auf dieses Recht zu verzichten, bleibt es bei einem dreifachen Hoch auf den technischen Fortschritt und die Hochschulbildung für jedermann.

Aldous Huxley (1894-1963)

12 März 2006

Den Träumen trauen

Trauet euren Träumen,
denn das Tor der Ewigkeit
ist darin verborgen.

Khalil Gibran (1883-1931)

11 März 2006

Quelle wahrer Wissenschaft

Das schönste und tiefste Gefühl, das wir erfahren können, ist die Erfahrung des Mystischen.
Sie ist die Quelle aller wahren Wissenschaft.

Albert Einstein (1879 – 1955)

10 März 2006

Warum nicht in Dir?

Nähre das Feuer deiner Sehnsucht, vergrößere deinen Wunsch nach Freiheit, bis nichts anderes mehr übrig ist. Und sag ja, sag ja zu allem was geschieht, sei es angenehm oder unangenehm!
Du musst dich nicht verändern, sag auch Ja zu dir - du bist genauso gewollt wie du bist!
Du bist ein Ausdruck des Göttlichen wie du bist - mit allen deinen Ecken und Kanten!
Sag ja zu dir, denn du bist ein Ausdruck der Göttlichkeit - was für eine Blasphemie wäre es, dich nicht anzunehmen!
Ich kann nichts anderes als Göttlichkeit in dir sehen. "Du kennst mich ja gar nicht!”, sagst du jetzt.
Doch, ich kenne dich, denn du bist dasselbe Selbst, was ich bin, und ich sehe Buddha in jedem Wesen.
Warum sollte ich Ihn ausgerechnet in dir nicht sehen können?

Pyar Troll (*1960)

09 März 2006

Das Leben ist schwierig

Das Leben ist schwierig. Das ist eine große Wahrheit, eine der größten. Es ist eine große Wahrheit, denn wenn wir diese Wahrheit erst einmal voll ins Auge fassen, transzendieren wir sie...
Einmal akzeptiert, macht einem die Tatsache, dass das Leben schwierig ist, nichts mehr aus.

M. Scott Peck

08 März 2006

Gewähre deinen Segen

Gewähre deinen Segen,
so dass mein Geist sich dem Dharma zuwende;

Gewähre deinen Segen,
so dass das Dharma auf dem Weg voranschreitet;

Gewähre deinen Segen,
so dass der Weg Verwirrung klären möge;

Gewähre deinen Segen,
so dass Verwirrung als Weisheit aufgehe.


Gampopa (1079 - 1153; Schüler von Milarepa)

07 März 2006

Wenn der Mond sich spiegelt

Formen erscheinen dann, wenn Bedingungen zur Formgebung entstehen.

Etwa so, wie der Mond sich spiegelt, wenn Wasser da ist, das ihn reflektiert.

Rinzai Gigen Zenji alias Lin-chi (um 850)

06 März 2006

Was in uns sitzt

Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf.

Hermann Hesse (1877-1962)

05 März 2006

Wie Wasser und Eis

Alle Menschen sind im Grunde Buddhas, gleich wie Wasser und Eis: Es gibt kein Eis getrennt vom Wasser, gesondert von den Geschöpfen keine Buddhas. Nicht wissend wie nahe ihnen die Wahrheit, suchen die Geschöpfe sie in der Ferne - welch Jammer! Sie gleichen denen, die im Wasser nach Wasser schrei'n vor Durst.

Hakuin Zenji (1686-1769)

04 März 2006

Der Friede höchsten Schweigens

Ich schaue den Frieden höchsten Schweigens, der alle ergreift, die wissen, die in sich hegen das hohe, vollkommene und feste Bewusstsein.
Denn die Jagd nach den Dingen dieser Welt lockt sie nicht mehr.

Ich schaue das göttliche Ganze, das nichts ausschließt, in dem alles einen Anfang nimmt:
ewige, stille Glückseligkeit, ruhige Frische des wahren Seins.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)

03 März 2006

Gott ist grenzenlos

Gott ist grenzenlos und unendlich, und der Seele Begehren ist ein Abgrund, der nicht zu füllen ist außer durch einen unendlichen Gott. Und je heftiger sich die Seele nach Gott verzehrt, desto mehr wünscht sie sich, nach ihm zu sehen, denn Gott ist ein Gott ohne Fehl und ein grundloser Born lebendigen Wassers, und die Seele ist zum Bilde Gottes gemacht und daher geschaffen, Gott zu erkennen und ihn zu lieben.

Johannes Tauler (ca. 1300 - 1361; Schüler von Meister Eckhart)

02 März 2006

Alles ist euer Leben

Alles ist euer Leben.
Tag und Nacht, was immer euch begegnet, ist euer Leben;
daher sollt ihr euer Leben der Situation anpassen, die euch im Augenblick begegnet.
Verwendet eure Lebenskraft dazu,
aus den Umständen, die auf euch zukommen,
eine Einheit mit eurem Leben zu gestalten
und die Dinge an ihren richtigen Platz zu setzen.

Dogen (1199-1253)

01 März 2006

Im Kern sind die Dinge eins

Die falsche Vorstellung lehrt, dass Dinge wie Licht und Schatten, lang und kurz, schwarz und weiß, verschieden sind und auseinandergehalten werden müssen; aber sie sind nicht unabhängig voneinander; sie sind nur verschiedene Aspekte desselben, sie sind Ausdrücke von Beziehungen, nicht der Wirklichkeit. Daseinsbedingungen sind nicht von der Art, dass sie sich gegenseitig ausschließen; im Kern sind die Dinge nicht zwei, sondern eins.

Lankavatara Sutra