31 Mai 2009

Geist

Der Geist
ist nicht wie ein Gefäß,
das gefüllt werden soll.

Sondern wie Holz,
das entzündet werden will.

Plutarch (ca. 45 - 125) in: Moralia, Über das Zuhören, Kapitel 18

30 Mai 2009

Ein Erleuchteter sein

Zum Ursprung hin zurückkehren,
das heißt Ruhe;
Ruhe heißt,
sich dem Schicksal zu beugen;
was sich dem Schicksal beugt,
ist Teil des Immerwährend-So geworden.

Das Immerwährend-So zu kennen heißt,
ein Erleuchteter zu sein.

Lao Tse (zwischen 600 und 300 v.u.Z.)

29 Mai 2009

Vermehrung der Unwissenheit

Alles Handeln
mit Ausnahme desjenigen,
das mit Einsicht
zur Gotteswirklichung
hinstrebt,
schafft eine Bindung
des Bewusstseins.

Es ist nicht nur Ausdruck
angehäufter Unwissenheit,
sondern eine weitere
Vermehrung dieser Unwissenheit.

Meher Baba (1894 - 1969)

Seine letzten Worte "Don't worry, be happy"machte Bobby McFerrin zum Welthit. Schon zuvor hatte Peter Townsend ihm mit dem Song "Baba O'Riley" ein musikalisches Denkmal gesetzt.

28 Mai 2009

Geduld

Wo immer
die Wesen
ins Dasein treten,
dort werden ihre Taten
zur Reife kommen.















Und wo immer ihre Taten
zur Reifen kommen,
dort werden sie
die Früchte jener Taten ernten.
Sei es in diesem Leben
oder im nächsten
oder in irgendeinem späteren Leben.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

Der oben abgebildete Buddha steht im Musée Guimet in Paris.

27 Mai 2009

Kein "Problem"

Jeder von uns kennt Augenblicke,
in denen er die Tiere beneidet:
Sie leiden und sterben,
aber sie scheinen
kein "Problem"
daraus zu machen.

Alan Watts (1915 - 1973)

26 Mai 2009

Selbst-Erkenntnis

Frage: Wie kann der Geist zur Ruhe gebracht werden?

Antwort: Durch das Nachfragen "Wer bin ich?". Der Gedanke "Wer bin ich?" löst alle anderen Gedanken auf; so wie das Holzstück, mit dem das Feuer entfacht wird, am Ende selbst verbrennt, wird sich auch der "Ich-Gedanke" am Ende auflösen. Was sich dann ergibt ist Selbst-Erkenntnis.

Ramana Maharshi (1879-1950)

25 Mai 2009

Sechs Vajra-Verse

Die vielfältigen Erscheinungen
sind ihrer Natur nach nicht-dual,
dennoch ist jede einzelne in ihrem eigenen Zustand,
jenseits jeder begrifflichen Erklärung.

Der Zustand "so wie es ist"
kann mit Worten
nicht erfasst werden,
dennoch,
was auch immer erscheint, alles ist gut.

Da alles bereits vollendet ist,
lassen wir Krankheit und Anstrengung hinter uns,
und finden uns im spontan vollkommenen Zustand:
Das ist Kontemplation.

19 Mai 2009

Aufhören des Leidens

Wir alle brauchen Unterstützung und Ermutigung, um uns bewusst zu werden, was wir denken, was wir sagen und was wir tun. Werden Sie sich Ihrer Meinungen bewusst. Wenn Sie feststellen, dass Sie Ihren Meinungen gegenüber aggressiv reagieren, bemerken Sie es einfach. Wenn Sie Ihren Meinungen gegenüber nicht aggressiv sind, bemerken Sie auch das. Indem Sie ein Bewusstsein entwickeln, das sich nicht an richtig oder falsch klammert, finden sie einen neuen Seinszustand. Daraus entwickelt sich schließlich das endgültige Aufhören des Leidens.

Pema Chödrön (*1936)

18 Mai 2009

Zufriedenheit und Fülle

Es war im siebten Jahr von Hsien-tung (867 u.Z.), als ich zum erstenmal das Studium des Tao (Zen) aufnahm. Wo immer ich ging, stieß ich auf Worte und verstand sie nicht. Ein Haufen Zweifel in mir, verflochten wie die Ruten eines Weinkorbes. Drei Jahre lang hauste ich unglücklich in den Wäldern am Strom. Als es mir unerwartete geschah, den Zen-Meister zu treffen, wie er auf seinem Teppich saß, ging ich auf ihn zu mit der dringenden Bitte, mir die Zweifel zu zerstreuen. Der Meister erhob sich vom Teppich, auf dem er gesessen hatte, tief versunken in Meditation, er entblößte den Arm und gab mit mit der Faust einen Schlag gegen die Brust. Das zersprengte mit einmal den Klumpen Zweifel in mir gänzlich in Stücke. Ich hob meinen Kopf und sah zum erstenmal, dass die Sonne rund war, ein Ball. Seitdem bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt, ohne Furcht, ohne Plage. Tagein, tagaus verbringe ich meine Zeit auf die lebendigste Weise. Nur mein Inneres nehme ich wahr, das überquillt von einem Gefühl der Zufriedenheit und Fülle. Nicht länger gehe ich aus, einmal hier-, einmal dorthin, mit meiner Bettelschale um Nahrung.

Rakan Osho (Lohan Hoshung) in "Die Übertragung des Lichtes (Dentoroku), Heft XI.
Zitiert in: D.T. Suzuki, Der westliche und der östliche Weg. Berlin 1982, S. 40-41

17 Mai 2009

Weisheit ist wie Licht

Weisheit ist die Explosion
deiner eigenen Bewusstheit.
Weisheit ist innewohnend,
sie kommt nicht von außen;
sie explodiert in dir
und verbreitet sich dann
über die äußere Welt.
Sie ist wie Licht:
du strahlst es aus,
aber du sammelst es nicht.

Osho (1931-1990)

16 Mai 2009

Weltgeist

Es gibt einen, nur einen unfehlbaren Geleiter für uns, den Weltgeist, der uns allesamt und jeden einzelnen durchdringt, der jedem das Streben nach dem eingibt, was sein soll; jenen selben Geist, der im Baum gebietet, zur Sonne hin zu wachsen, der in der Blüte gebietet, im Herbst Samen auszustreuen, und der in uns gebietet, uns unbewußt zueinander zu drängen.

Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828–1910) in seiner Erzählung "Luzern"

15 Mai 2009

Nichts als Geist

Was außen zu sein scheint,
existiert in Wirklichkeit nicht;

es ist tatsächlich nur der Geist,
der in der Vielfältigkeit
erblickt wird;

Körper, Besitz und Welt
- sie alle sind nichts als Geist.

Lankavatara Sutra

14 Mai 2009

Vom Geist offenbart

Alle äußeren Objekte mit ihren zahllosen individuellen Merkmalen sind nicht-existent und treten nur vor uns in Erscheinung als etwas vom Geist selbst Offenbartes.

Aus dem Lankavatara-Sutra

13 Mai 2009

Arbeit im Stillen

Wahre Intelligenz
arbeitet im Stillen.
Es ist die Stille,
in der Kreativität und Problemlösungen
zu finden sind.

Eckhart Tolle (*1948) in "Stille spricht"

Unter dem Titel "Alles erleuchtet" erschien in der Frankfurter Rundschau vom 13. Mai 2009 ein Porträt über Eckhart Tolle. Darin heißt es u.a.: '"Die Leute verstehen meine Lehre, weil sie so einfach ist."' Das hat ihn trotzdem nicht daran gehindert, den Vornamen eines mittelalterlichen Mystikers anzunehmen. Bevor er erleuchtet wurde, hieß Eckhart nämlich noch Ulrich Tolle."

Das ganze Interview hier:

http://fr-online.de/in_und_ausland/panorama/?em_cnt=1751842&

12 Mai 2009

Universum, Sterne, Materie ...

Wir leben in einem Universum,
dessen Alter wir nicht berechnen können,
umgeben von Sternen,
deren Entfernung wir nicht kennen,
zwischen Materie,
die wir nicht identifizieren können,
und alles funktioniert nach physikalischen Gesetzen,
deren Eigenschaften wir eigentlich nicht verstehen.

Bill Bryson in "Eine kurze Geschichte von fast allem"
München 11. Auflage 2005

11 Mai 2009

Streben nach Wahrheit

Wir haben großes Glück, dass wir als Menschen geboren wurden.
Daher denke ich, dass wir Menschen ein großes Interesse haben,
Nach der Wahrheit zu suchen.
Deswegen möchte ich mich selbst ermutigen,
Nach der Wahrheit zu streben.
Die ist in der Tat das wohl spannenste und enthusiastischste Leben für uns.
Ganz klar gibt es ökonomische Probleme in unserem täglichen Leben,
Aber Meister Dogen sagt, wenn wir engagiert arbeiten,
Kommen die Belohnungen für unsere Arbeiten ganz von selbst.

Gudo Nishijima (*1919)

Mehr hier:

http://www.buddhachannel.tv//portail/spip.php?article5434

10 Mai 2009

Aufrichtig

Die Gnade wirkt automatisch,
wenn das Streben aufrichtig ist.

Mutter Meera (*1960)

09 Mai 2009

Verstehen und Mitgefühl

Im Bewußtsein des Leides, das durch Fanatismus und Intoleranz entsteht, sind wir entschlossen, keine Lehrmeinungen, Theorien oder Ideologien, einschließlich der buddhistischen, zu vergöttern und diesen nicht anzuhaften. Buddhistische Lehren sind Hilfsmittel, die es uns ermöglichen, durch tiefes Schauen Verstehen und Mitgefühl zu entwickeln. Sie sind keine Dogmen, für die gekämpft, getötet oder gestorben werden sollte.

Thích Nhat Hanh (*1926) / Aus den Achtsamkeitsübungen des Ordens Tiep Hien

08 Mai 2009

Seele aus Licht

Zeit und Raum sind nichts als physiologische Farben,
die das Auge wahrnimmt,
aber die Seele besteht aus Licht.

Ralph Waldo Emerson (1803-1882)

07 Mai 2009

Über das Gleichgewicht

Bevor nicht du im Gleichgewicht bist,
kann die Welt es nicht sein.

Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

06 Mai 2009

Göttliches Bewusstsein

So wie ein Sonnenstrahl sich nicht von der Sonne absondern und eine Welle sich nicht vom Ozean trennen kann, so kann sich der eine nicht vom anderen als getrennt betrachten. Wir alle sind Teil eines einzigen unteilbaren göttlichen Bewusstseins.

Marianne Williamson (*1952)

05 Mai 2009

Alles andere letztlich unmöglich

Alle Dinge der Welt haben ihren Ursprung in der Liebe, und wenn die Liebe nicht überall erkennbar ist, so deshalb, weil wir die Liebe nicht sehen wollen. Um es noch einmal mit allem Nachdruck zu sagen: Liebe ist die einzige Möglichkeit. Alles, was nicht Liebe ist, ist letztlich unmöglich.

Thomas Merton (1915–1968)

04 Mai 2009

Mit Gott kommunizieren

Einzig das Gebet
erlaubt es,
mit Gott
zu kommunizieren.

Hier ist
das Handy
nutzlos.

Hinweis an der Kirche Saint-Julien-le-Pauve in Paris

Mehr hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Saint-Julien-le-Pauvre

03 Mai 2009

Das Geheimnis des Glücks

Das Geheimnis des Glücks ist unter der Hülle geistiger Erkenntnis verborgen. Und geistige Erkenntnis ist nur dies: dass im Menschenherzen ein immerwährendes Sehnen ist, etwas von seinem Ursprung zu erfahren, von seinem ursprünglichen Zustand zu erleben – von dem Zustand des Friedens und der Freude, der gestört worden ist und immer wieder gestört wird und nach dem man das ganze Leben hindurch sich sehnt und sucht, nach dem zu suchen man nicht aufhören kann, bis schließlich der wahre Ursprung gefunden und verwirklicht ist.

Hazrat Inayat Khan (1882 - 1927)

02 Mai 2009

Erkenne alle Dinge...

Erkenne alle Dinge
als so beschaffen:
wie eine Luftspiegelung, ein Luftschloss,
einen Traum, eine Erscheinung,
ohne Essenz aber mit Eigenschaften,
die wahrgenommen werden können.

Erkenne alle Dinge
als so beschaffen:
wie den Mond am klaren Himmel,
der in einem reinen See sich spiegelt,
obwohl er nie zum See sich hinbewegt.

Erkenne alle Dinge als so beschaffen:
Wie ein Echo von Musik, Klängen und Stimmen,
im Echo selbst jedoch liegt keine Melodie.

Erkenne alle Dinge als so beschaffen:
Wie eines Magiers Illusion
von Pferden, Ochsen, Karren und anderem -
Nicht ist so
wie es scheint.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v.u.Z.)

P.S. Dies ist übrigens Post 1.111

01 Mai 2009

Der Mai ist gekommen II

Wenn wir schreiten Seit' an Seit'
und die alten Lieder singen
und die Wälder widerklingen,
fühlen wir, es muss gelingen:
Mit uns zieht die neue Zeit!
...

Vollständiger Text und Gesang hier:
http://www.spd-vach.de/wenn-wir-schreiten.html

Der Mai ist gekommen I