31 Dezember 2005

Zum Jahreswechsel

"Die Tage, die seit sechs oder sieben Tagen verflossen sind, und die Tage, die da waren vor sechstausend Jahren, die sind dem heutigen Tage so nahe wie der Tag, der gestern war.
Weil die Zeit in einem gegenwärtigen Nun ist."

Die Worte von Meister Eckhart mögen Sie/Euch hinüberleiten in ein friedvolles Jahr 2006!

30 Dezember 2005

Herz und Verstand

Wenn der Verstand das Herz findet und hier beständig verweit, wandelt sich unser Inneres: Herz und Verstand vereinen sich zu einer lebendigen Einheit; die ursprüngliche Ganzheit der Menschennatur ist wiederhergestellt. Nun zieht der Heilige Geist ins Herz ein und erfüllt es mit seiner Wärme. Er naht nicht physisch sichtbar, sondern geistig unsichtbar, doch absolut wirklich. Ein Anzeichen dafür ist die bereits immerwährende Herzenswärme, wobei der Verstand im Herzen verweilt und mit dem Gott-Gedanken verschmilzt.

Aus einem Text zum Herzensgebet

29 Dezember 2005

Die Ruhestatt Gottes

Nirgends ist Gott so eigentlich Gott wie in der Seele. In allen Kreaturen ist etwas von Gott, aber in der Seele ist Gott göttlich, denn sie ist seine Ruhestatt.

Meister Eckhart (1260-1327)

28 Dezember 2005

Gar nichts verändern

Du solltest gar nichts verändern. Du solltest still sein und schauen. Wenn du still wirst und schaust, dann wird, was du anschaust, dich anschauen. Wenn du die Welt anschaust, ohne sie zu interpretieren, ohne festzuhalten, wird die Welt sich dir offenbaren als das, was sie ist. Die Welt wird sich dir als nichts offenbaren, als ein Bild auf der Leinwand des Bewusstseins. Du wirst ohne irgendeinen Grund strahlend glücklich werden. Du wirst einen Frieden finden, von dem du dir nie hättest träumen lassen, dass er existiert.

Robert Adams (1928-1997)

27 Dezember 2005

Was auch immer

Was immer du weißt,
es ist nicht die Wahrheit.

Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

26 Dezember 2005

Was die Welt braucht

Was die Welt braucht, ist Denkkraft durch Individuen. Mein Meister pflegte zu sagen: "Warum bringst du nicht deinen eigenen Lotos zum Blühen? Die Bienen werden dann von selbst kommen." Die Welt braucht Menschen, die verrückt sind vor Liebe zu Gott.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

25 Dezember 2005

Von Gottes Gegenwart

Im Schweigen überschreiten wir die Schwelle zum Reich der unabgeleiteten, ohne Ursache verursachenden Wirklichkeit. Wir steigen hinab zum Grund, bis zu jenem Punkt, an dem Gottes Gegenwart erfahrbar wird. Freilich bezeugt diese Wirklichkeit nicht den Gott der Philosophen oder den logisierten Gott der Theologen, sondern jene feurige Gottheit, die uns mit ihrem Gluthauch anfällt und die das Vergängliche in uns gleichsam ausbrennt. Es ist jene Wirklichkeit Gottes, über die sich kein kluges Geschwätz mehr anstellen lässt und über die es keine Gottesbegriffe, keine Gottesbilder mehr geben kann.

Alfons Rosenberg (1902 - 1985)

24 Dezember 2005

Ich bin da...

Ich bin da, wo ich war, ehe ich geschaffen wurde, da ist bloß Gott in Gott. Da sind weder Engel noch Heilige noch Chöre im Himmel. Manche Leute sagen von acht Himmeln und neun Chören; das ist nicht da, wo ich bin.Ihr sollt wissen, alles, was man so zu Worte bringt und den Leuten mit Bildern vorlegt, das ist nichts als ein Anreiz zu Gott. Wisset, dass in Gott nichts ist als Gott. Wisset, dass keine Seele in Gott kommen kann, sie werde denn zuvor so Gott, wie sie Gott war, ehe sie geschaffen wurde.

Meister Eckhart (1260-1327)

23 Dezember 2005

Eine Frage des Tuns

Religion ist eine Frage des Tuns, nicht des Redens.
Wir müssen unsere eigene Seele analysieren und herausfinden, was sie ist.
Das müssen wir verstehen und dann verwirklichen, was wir verstanden haben.
Das ist Religion.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

22 Dezember 2005

Erkenntnislos

Durch unsere Erkenntnislosigkeit scheinen wir aufgeteilt, begrenzt zu sein und sind zu Herrn und Frau Soundso geworden. Doch die ganze Natur straft diese Täuschung Lügen. Ich bin nicht der kleine Mann oder die kleine Frau, von allen anderen getrennt. Ich bin die eine, universale Existenz. Die Seele erhebt sich in jedem Augenblick in ihrer ganzen Majestät und tut die ihr innewohnende Göttlichkeit kund.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

21 Dezember 2005

Von reiner Entrückung

Entleertes, bilderloses Denken, ein klares Schauen im göttlichen Lichte und eine reine Entrückung des Geistes vor das Antlitz Gottes:
diese drei zusammen bilden und erzielen das wahrhaft schauende Erleben, darin niemand sich irren kann. Der reine Geist nämlich neigt sich beständig zu dem verklärten Verstand und folgt ihm mit nackter Sehnsucht zu seinem Ursprung.

Jan van Ruusbroec (1293 - 1381)

20 Dezember 2005

Was tun, um Gott zu finden?

Du musst wissen, dass der gute Wille Gott gar nicht verlieren kann. Wohl aber vermisst ihn das Empfinden des Gemütes zuweilen und wähnt oft, Gott sei fortgegangen.
Was sollst du dann tun?
Genau dasselbe, was du tätest, wenn du im größten Trost wärest. Dasselbe lerne tun, wenn du im größten Leiden bist, und verhalte dich ganz so, wie du dich dort verhieltest.
Es gibt keinen gleich guten Rat, Gott zu finden, als ihn dort zu finden, wo man ihn fahren lässt.

Meister Eckhart (1260-1327)

19 Dezember 2005

Vom Wirken Gottes

Wie aus vielen Kohlen und Holz ein großes Feuer entsteht und die Flamme nach außen dringt und in die Höhe schlägt, so werden gute Übungen den Seelengrund entzünden.

Dann aber soll man die Bilder bald fahren lassen und mit flammender Liebe durch den mittleren in den allerinnersten Menschen hindurchdringen. Dieser besitzt keine Tätigkeit, denn die Wirksamkeit in ihm ist allein Gottes. Er hält sich auf eigene Tätigkeit verzichtend unter dem Wirken Gottes.

Johannes Tauler (um 1300 u.Z. - 1361; Schüler von Meister Eckhart)

18 Dezember 2005

Mit ihnen eins

Das Selbst ist das Leben und die einzige Wirklichkeit, und wer in die Wirklichkeit eingeweiht ist, was soviel bedeutet, dass er sich selbst vollkommen erkannt hat, liebt alles und alle gleich, denn er ist eins mit ihnen.

Elisabeth Haich (1897-1994)

17 Dezember 2005

Von Ein- und Ausatmung

Wie aber wird bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausatmung geübt, wie gepflegt, auf daß sie hohen Lohn verleihe, hohe Förderung? Da begibt sich, ihr Mönche, der Mönch ins Innere des Waldes oder unter einen großen Baum oder in eine leere Klause, setzt sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet, und pflegt der Einsicht. Bedächtig atmet er ein, bedächtig atmet er aus.

Atmet er tief ein, so weiß er 'Ich atme tief ein', atmet er tief aus, so weiß er 'Ich atme tief aus'; atmet er kurz ein, so weiß er 'Ich atme kurz ein', atmet er kurz aus, so weiß er 'Ich atme kurz aus'. 'Den ganzen Körper empfindend will ich einatmen', 'Den ganzen Körper empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Diese Körperverbindung besänftigend will ich einatmen', 'Diese Körperverbindung besänftigend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Heiter empfindend will ich einatmen', 'Heiter empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Selig empfindend will ich einatmen', 'Selig empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedankenverbindung empfindend will ich einatmen', 'Die Gedankenverbindung empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich einatmen', 'Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedanken empfindend will ich einatmen', 'Die Gedanken empfindend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedanken ermunternd will ich einatmen', 'Die Gedanken ermunternd will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedanken einigend will ich einatmen', 'Die Gedanken einigend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Gedanken lösend will ich einatmen', 'Die Gedanken lösend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich einatmen', 'Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich einatmen', 'Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Ausrodung wahrnehmend will ich einatmen', 'Die Ausrodung wahrnehmend will ich ausatmen', so übt er sich. 'Die Entfremdung wahrnehmend will ich einatmen', 'Die Entfremdung wahrnehmend will ich ausatmen', so übt er sich.

Also wird bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausatmung geübt, also gepflegt, auf daß sie hohen Lohn verleihe, hohe Förderung.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

16 Dezember 2005

Wer bist du?

Um zu wissen, wer du bist, musst du zunächst untersuchen und kennen, was du nicht bist. Entdecke alles, was du nicht bist: Körper, Gefühle, Gedanken, Zeit, Raum, dies und das. Nichts, was du konkret oder abstrakt wahrnimmst, kannst du sein. Eben dieser Vorgang der Wahrnehmung zeigt, dass du nicht bist, was du wahrnimmst.

Sri Maharaj Nisargadatta (1897-1981)

15 Dezember 2005

Von rechter Erkenntnis

Rechte Erkenntnis ist verwirklicht, wenn es weder Subjekt noch Objekt des Erkennens gibt. In der Übung im Strom der Erleuchtung lassen sich weder Stufen noch Unterscheidungen erkennen. Dort, wo es weder den Meditierenden noch die Übungsobjekte gibt, ist das Nicht-Abweichen von der Übung verwirklicht. Wenn im klaren Licht der Erkenntnis das "Bedingte Entstehen" wie auch Subjekt und Objekt als leer erkannt werden und weder Handeln noch Handelnder wahrnehmbar sind, hat das Handeln seine Vollendung erreicht.

Milarepa (1052-1135)

14 Dezember 2005

Durch die Worte sehen

Wir sind gewohnt, wenn wir das Wesen der Dinge verstehen wollen, zu denken und sie auseinander zu nehmen sowie nach Gründen zu suchen. Dadurch kann man auch teilsweise zum Wesen der Dingen kommen und verstehen, was das eigentlich ist.
Aber nicht die Begriffe und Wörter abschaffen, sondern durch Begriffe und Wörter hindurch zum Wesen der Dinge durchdringen.
Durch Meditationb kann man das lernen, aber es braucht viel Zeit.

Hugo Enomiya-Lassalle S.J. (1898 - 1990)

13 Dezember 2005

Unzählige Buddhas

Selber müssen sich die Wesen um die Erleuchtung bemühen; auch ein Erwachter kann sie nicht erlösen.

Wenn er es könnte, müssten alle Wesen schon erlöst sein, denn es hat schon unzählige Buddhas gegeben.

Hui Hai (720-814)

12 Dezember 2005

Reines Bewusstsein

Alles beginnt, eine Projektion vor dir zu sein. Und da du zu entdecken anfängst, dass du Reines Bewusstsein bist, fängt die Welt gleichfalls an, Reines Bewusstsein zu werden. Es ist wie ins Kino gehen, die Leinwand ist Reines Bewusstsein, die Bilder sind die Welt. Vor deinem Erwachen hast du dich mit den Bildern identifiziert und hattest keine Ahnung, das da eine Leinwand ist. Natürlich weißt du es irgendwo in deinem Verstand. Du hast ein vages Bild von der Leinwand, aber du erinnerst dich nicht daran, weil die Bilder so unterhaltsam sind. Du siehst einen Liebesfilm oder einen Kriegsfilm oder diese oder jene Art von Film und du lässt dich total in die Objekte verwickeln. Allerdings, wenn du versuchst, die Objekte auf der Leinwand anzufassen, wirst du nur die Leinwand in der Hand haben. Das ist es, was passiert, wenn du aufwachst. Du erkennst, dass du die Leinwand bist, du bist Bewusstsein. Und du erkennst, dass alles in der Welt, alles, das gesamte Universum mitsamt Gott, eine Erscheinung in dir ist. Es ist nicht die Realität. Es ist eine Überlagerung. Aber du identifizierst dich mit der Leinwand, die eigentlich Bewusstsein ist, und tolerierst die Überlagerung. Doch du weißt, das bist nicht du. Du hast nichts damit zu tun und du identifizierst dich nicht damit.

Robert Adams (1928-1997)

11 Dezember 2005

Leer werden

Du musst leer werden dessen,
womit du gefüllt bist,
auf dass du gefüllt werden kannst mit dem,
dessen du leer bist.

Aurelius Augustinus (354 - 430)

10 Dezember 2005

Vom Ziel des Lebens

Das Ziel des Lebens besteht darin, intensiv zu leben, voll geboren zu werden und voll wach zu sein; von den Ideen eines infantilen Allmachtsgefühls loszukommen und zur Erkenntnis seiner wirklichen, wenngleich begrenzten Kraft zu gelangen; fähig zu werden, zu akzeptieren, dass ein jeder von uns zugleich das Allerwichtigste auf der Welt und doch nicht wichtiger als eine Fliege oder ein Grashalm ist; fähig zu sein, das Leben zu lieben und trotzdem den Tod furchtlos zu akzeptieren; die Ungewissheit über die wichtigsten Fragen, mit denen das Leben uns konfrontiert, hinzunehmen - und trotzdem an unser Denken und Fühlen, soweit es wirklich ein Stück von uns selbst ist, zu glauben; allein sein zu können und gleichzeitig mit den geliebten Menschen, mit jedem Mitmenschen auf Erden, mit allem Lebendigen eins sein zu können.

Erich Fromm (1900 - 1980)

09 Dezember 2005

Mantel der Abgeschlossenheit

Um Gott den einzig würdigen und verehrungsvollen Lobgesang anzustimmen, muss man seine Lippen in ungebrochenem Schweigen vor den heiligen Dingen dicht verschließen.

Ein Mystiker ist darum ein Mensch, der sein Leben in den Mantel der Abgeschlossenheit hüllt und die von Erfahrung breit getretenen Verbindungswege mit der äußeren Welt absperrt, nicht um auf das Erspähen und auf das Hinhören und auf die Fähigkeit der Rede zu verzichten, sondern umgekehrt:

um das innere Sehorgan dem Erschauen übersinnlicher Erscheinungen zu öffnen und die Schallwellen aus der Welt, die über der Erfahrung steht, einzufangen.

Ernesto Buonaiuti (1881 - 1946)

08 Dezember 2005

Ich bin

Wenn ich zu den Tiefen meiner eigenen Existenz und meiner eigenen derzeitigen Realität vordringe, dem undefinierbaren "Bin", das mein Selbst in seinen tiefsten Verwurzelungen darstellt und dann durch diese tiefe Mitte dringe, dann befinde ich mich im unendlichen "Ich Bin", welches der Name Gottes ist.

Thomas Merton (1915–1968)

07 Dezember 2005

Subjekt und Objekt

Als erstes sollte Meditation von negativer Art sein. Denken Sie alles fort. Analysieren sie alles, was im Denken auftraucht, durch reine Willenskraft.
Stellen Sie als nächstes fest, was wir wirklich sind - Sein, Bewußtsein und Seligkeit - Dasein, Erkennen und Lieben.

Meditation ist das Mittel, um Subjekt und Objekt zu vereinen. Meditieren Sie:
Über mir ist alles voll von mir, unter mir ist alles voll von mir, in der Mitte ist alles voll von mir.
Ich bin in allen Wesen, und alle Wesen sind in mir. Om Tat Sat. Ich bin Das. Ich bin die Existenz hinter dem Denken. Ich bin das eine Bewußtsein des Universums. Ich bin weder Freude noch Leid.

Der Körper trinkt, ißt und so fort. Ich bin nicht der Körper. Ich bin nicht das Denken. Ich bin Er.
Ich bin der Zuschauer, ich betrachte. Wenn Gesuchtheit sich einstellt, bin ich der Zuschauer. Kommt Krankheit, bin ich auch der Zuschauer.
Ich bin Sein, Bewußtsein, Seligkeit.
Ich bin das Wesen und der Nektar der Erkenntnis. In alle Ewigkeit verändere ich mich nicht. Ich bin still, leuchtend und unwandelbar.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

06 Dezember 2005

Leere Unendlichkeit

Ohne Entstehen, ohne Vergehen,
Ohne Vergangenheit, ohne Zukunft.
Ein Lichtschein umgibt die Welt des Geistes.
Man vergißt einander, still und rein, ganz mächtig und leer.
Die Leere wird durchleuchtet vom Schein des Herzens des Himmels.
Das Meerwasser ist glatt und spiegelt auf seiner Fläche den Mond.
Die Wolken schwinden im blauen Raum.
Die Berge leuchten klar.Bewußtsein löst sich in Schauen auf.
Die Mondscheibe einsam ruht.

Liu Hua Yang: Das Buch von Bewusstsein und Leben

05 Dezember 2005

Mysterium in der S-Bahn

"Das Mysterium findet im Hauptbahnhof statt" soll Joseph Beuys gesagt haben. Aber ist das nicht etwas statisch? Ist es nicht zu fixiert an einen Ort, auch wenn der ungewöhnlich zu sein scheint für solch großartig anmutende Selbst-Verständlichkeit.

Dieser Tage sah ich eine Bestätigung meiner Anfrage.

Auf dem Weg vom Potsdamer Platz in Berlin zum Bahnhof Potsdam setzte sich mir gegenüber in der S-Bahn ein junger Mann. Die Umhängetasche warf er neben sich, er schloss die Augen, legte die rechte in die linke Hand und ließ die Daumen aneinanderstoßen, wie ich es vom Zazen kenne. Er meditierte ganz offensichtlich zwischen all den Menschen und Nebengeräuschen.

"Das Mysterium findet auch in der S-Bahn statt". Und im Hauptbahnhof und in der Bibliothek und am Computer und und und...