30 April 2007

Sich selbst erfahren

Den Buddha-Weg erfahren bedeutet, sich selbst erfahren. Sich selbst erfahren heißt sich selbst vergessen. Sich selbst vergessen heißt, sich selbst wahrnehmen - in allen Dingen. Dies erkennen bedeutet, dass das Unterscheiden aufhört: von Leib und Geist, von mir selbst und von den andern. So verschwinden die Spuren der Erleuchtung, und zugleich ist sie da, jederzeit und überall, ohne dass wir daran denken.

Dogen (1199-1253)

29 April 2007

Besinne dich auf dich selbst

Wir erhalten nur, was wir verdienen. Es ist eine Lüge, wenn wir behaupten, dass die Welt schlecht ist und wir gut. Das stimmt nicht. Es ist eine schreckliche Lüge, die wir uns selbst einreden. Dies ist die erste Lektion, die wir lernen müssen: Sei entschlossen, nichts außerhalb zu verwünschen, die Schuld nicht auf andere zu schieben, sondern sei ein Mann, erhebe dich und suche die Schuld bei dir selbst! Du wirst finden, dass es stimmt. Besinne dich auf dich selbst!

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

27 April 2007

Ganz und gar lebendig sein

Ganz und gar lebendig zu sein, ganz und gar Mensch und wirklich wach zu sein, bedeutet, unaufhörlich aus dem Nest geworfen zu werden. Voll und ganz zu leben bedeutet, sich ständig im Niemandsland zu befinden, jeden Augenblick völlig neu und frisch zu erleben. Wahres Leben ist die Bereitschaft, immer wieder aufs neue zu sterben.

Pema Chödrön (*1936)

26 April 2007

Mitgefühl

Weise alles zurück, was nicht Liebe ist. Was dann bleibt, ist Mitgefühl. Was du in deinem Wesen bist, ist von außerordentlicher Bedeutung, denn du bist die Welt und die Welt ist du. Das ist Mitgefühl.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

25 April 2007

Wenn du nicht bei dir selbst beginnst

Wenn du nicht bei dir selbst beginnst,
kannst du alles Mögliche versuchen,
du wirst niemals das Ende des Leidens finden.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

24 April 2007

In Wirklichkeit selbst

Wenn Sie aber erkennen, dass die Wahrheit etwas lebendiges ist, das in Bewegung ist, das keine bleibende Stätte hat, das in keinem Tempel, keiner Moschee oder Kirche zu finden ist, wohin Sie keine Religion, kein Lehrer, kein Philosoph führen kann - dann werden Sie auch erkennen, dass dieses Lebendige das ist, was Sie in Wirklichkeit selbst sind.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

23 April 2007

Universaler Geist

Dieser Geist ist ein Bestandteil des universalen Geistes. Jeder Geist ist mit jedem anderen verbunden. Und jeder Geist, wo auch immer er sich befindet, kommuniziert wirklich mit der ganzen Welt.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

22 April 2007

Unscheinbar

Der Anfang großer Ereignisse ist - wie der Anfang großer Flüsse - oft unscheinbar und klein.

Jonathan Swift
(1667 - 1745)

21 April 2007

Alles fließt

Wir steigen in dieselben Flüsse,
und tun es doch nicht.
Man kann nicht zweimal
in denselben Fluss steigen.
Alles fließt.

Heraklit (544 bis 483 v.u.Z.)

20 April 2007

Gott im Kosmos

Gott inkarniert sich im Kosmos. Er und seine Inkarnationen sind unlösbar miteinander verbunden. Er ist nicht in seiner Inkarnation, sondern er manifestiert sich als Inkarnation. Er offenbart sich im Baum als Baum, im Tier als Tier, im Menschen als Mensch und im Engel als Engel. Es sind dies also nicht Wesen, neben denen es dann noch einen Gott gäbe, der gleichsam in sie hineinschlüpfte, sondern er ist jedes einzelne dieser Wesen - und ist es auch wieder nicht, da er sich nie in einem von ihnen erschöpft, sondern immer auch alle anderen ist. Eben diese Erfahrung macht der Mystiker. Er erkennt den Kosmos als sinnvolle Manifestation Gottes, während sich manche Menschen dem Kosmos gegenüber verhalten wie Analphabeten gegenüber einem Gedicht: Sie zählen die einzelnen Zeichen und Worte, aber sie sind nicht imstande den Sinn zu verstehen, der dem ganzen Gedicht seine Gestalt gibt.

Willigis Jäger (* 1925)

19 April 2007

Kein Wissen

Was gesehen wird ist der Glanz Gottes, Gott sich widerspiegelnd in all dem. Was für ein göttlicher Tanz, was für ein göttliches Lachen, was für göttliche Tränen! Ein Tanz ohne Tänzer. Ja, Gott hügelt, Gott schmerzt, Gott baumt, Gott himmelt und spiegelt sich so in immer einzigartiger Weise – ein immer einzigartiger Ausdruck der Göttlichkeit. Und still, still inmitten alldessen, selbst in der Mitte der Hölle bin ich. Stille, Gott, ist vor diesem Tanz, in diesem Tanz, über diesem Tanz, und wenn der Tanz vorüber ist, ist unberührt und unbewegt von dem Tanz, ist die Essenz, das Herz von alledem und ist, was es wirklich ist und was ich bin. In DEM gibt es kein Innen und kein Außen, kein Wissen und keine Unwissenheit, kein Ich und kein Du, keine Freiheit und kein Gebundensein, weder nichts noch etwas, es ist einfach jenseits aller Worte – Sein.Geliebter, diese Reise ist eine solche Freude. Es ist eine solche Freude, dem Selbst in jedem Wesen überall in allen Sphären zu begegnen. Da ist soviel Liebe zu DEM, zu Gott, zu der brüllenden Stille. Solch ein Überfließen aus Nichts, so viel Dankbarkeit für Nichts.... Und immer noch nicht die richtigen Worte – kein Wissen.....

Pyar (*1960)

[Zweiter Teil des gestrigen Posts]

18 April 2007

Frisch und neu in jedem Moment

Geliebter , während ich hier sitze, diesen Hügel dort mit Bäumen und gelben Blumen betrachte, den so blauen Himmel mit einigen weißen Wolken darin, wenn ich diesen Körper wahrnehme, der auf dem Balkon sitzt, wenn ich die Vögel singen, die Bienen summen und einen Traktor tuckern höre, genau jetzt – was da erkannt wird und gesehen wird, ist wie eine Explosion, die aus dem unbewegten, unberührten Sein, der Stille, dem Bewusstsein hervorbricht. So explodieren Phänomene in die Existenz hinein, und gleichzeitig erfolgt eine Implosion, welche dieselben Phänomene in den Ozean der Stille, des Bewusstseins zurück auflöst. All dies geschieht gleichzeitig und es geschieht in mir, alles, alles geschieht in mir, nicht irgendwo dort draußen, denn es gibt kein Draußen. Und es geschieht immer jetzt und jetzt und hier und hier. Das ganze Universum wird in DEM erschaffen und löst sich gleichzeitig auf in DEM, frisch und neu in jedem Moment.

Pyar (*1960)

[Der zweite Teil des Textes folgt morgen]

17 April 2007

Höchste Erkenntnis

Wenn sich euch, die ihr auf dem Weg zur Erleuchtung seid, nicht der Urgrund des Geistes offenbart, so werdet ihr im Denken stecken bleiben; ihr werdet den Buddha außerhalb suchen und werdet allen möglichen Dingen, der "Welt der Erscheinungen" und geistigen Übungen verhaftet bleiben, die alle nichts zu tun haben mit dem Weg zur Höchsten Erkenntnis.

Huang Po (um 850)

16 April 2007

In Gott ist nichts als Gott

Ihr sollt wissen, alles, was man so zu Worte bringt und den Leuten mit Bildern vorlegt, das ist nichts als ein Anreiz zu Gott. Wisset, dass in Gott nichts ist als Gott. Wisset, dass keine Seele in Gott kommen kann, sie werde denn zuvor so Gott, wie sie Gott war, ehe sie geschaffen wurde.

Meister Eckhart (1260-1327)

[Aus Anlass des 80. Geburtstages von Benedikt XVI.]

15 April 2007

Tausende Sonnen

Wenn deine Liebe ganz aufgeblüht ist, wird ein helles Licht erscheinen, plötzlich gehen rings um dich Tausende von Sonnen auf.

Kabir (1440-1518)

14 April 2007

Toröffner

Lehrer öffnen dir das Tor.
Doch über die Schwelle treten musst du selber.

Hakuin Zenji, auch Hakuin Ekaku (1686-1769)

13 April 2007

Ego und Leiden

Das Ego ist weder gut noch schlecht, es ist nur eine Vorstellung. Diese Vorstellung wird genährt von der Angst, dem zu begegnen, was ist und wird genährt vom Kampf. Jeder Wunsch und jede Ablehnung bedeutet zugleich eine Abtrennung und verfestigt die Vorstellung von "ich”, führt somit zu neuem Leiden.

Pyar (*1960)

12 April 2007

Wahrheit

Was nach eigener Erfahrung und Untersuchung mit deiner Vernunft übereinstimmt und zu deinem eigenen Wohle und Heile wie zu dem aller anderen Wesen dient, das nimm als Wahrheit an und lebe danach.

Gautama Buddha (ca. 563-483 v. u.Z.)

11 April 2007

Göttliches Selbst

Wenn du glaubst, ein Körper zu sein, bist du vom Weltall getrennt. Wenn du glaubst, ein Geist zu sein, bist du ein Funke des ewigen Feuers, wenn du glaubst, das göttliche Selbst zu sein, bist du alles.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

10 April 2007

Musik ohne Saiten

Nada befindet sich in Deinem Inneren. Es ist eine Musik ohne Saiten, die in Deinem Körper spielt. Sie durchdringt das Innere und Äußere und führt Dich fort von Illusion.

Kabir (1440-1518)

09 April 2007

awake

Even this morning,
O Swan,
awake,
arise,
follow me!

Kabir (1440-1518)

08 April 2007

Auf zur Auferstehung

Manchmal stehen wir auf
Stehen wir zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unserer atmenden Haut.

Nur das Gewohnte ist um uns.
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

Und dennoch leicht
Und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvoller Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.


Marie Luise Kaschnitz (1901 - 1974)

07 April 2007

Sehnsucht

Du wirst Gott schauen,
wenn dein Verlangen nach ihm so groß ist,
wie deine Sehnsucht nach Luft in diesem Augenblick.

Shri Ramakrishna (1836 - 1886)

06 April 2007

Geboren werden

Die Dunkelheit
ist eine Morgendämmerung,
die darauf wartet,
geboren zu werden.

Khalil Gibran (1883-1931)

05 April 2007

Gegenwärtig

Würden wir sagen,
dass Gott die Welt gestern oder morgen erschüfe,
so würden wir uns töricht verhalten.
Gott erschafft
die Welt und alle Dinge
in einem gegenwärtigen Nu.

Meister Eckhart (1260-1327)

04 April 2007

In Gott

Gott ist die Gerechtigkeit,
und wer in der Gerechtigkeit ist,
der ist in Gott und ist Gott.

Meister Eckhart (1260-1327)

03 April 2007

JETZT

Wer, wenn nicht wir?
Wo, wenn nicht hier?
Wann, wenn nicht jetzt?

Aus China

02 April 2007

Erwachen

Bist du dir deiner Gedanken und Vorstellungen bewusst,
dann kann es sein,
dass dich ein einziger Ausspruch,
vielleicht sogar nur ein einziges Wort,
unmittelbar zum Erwachen bringt.

Bardo Thödol

01 April 2007

Punkte im Raum

Alle Punkte im Raum werden allen anderen Punkten im Raum gleich, und man kann somit nicht mehr davon sprechen, dass irgend etwas von etwas anderem getrennt oder unabhängig ist.

David Bohm (1917-1992)