30 Juni 2008

Dalai Lama singt für kranken Freund

Es hört sich schön an. Der Dalai Lama, so ist in einer Information zu lesen, singt für einen Freund, der an Krebs erkrankt ist. Das "Maha Mrityunjaya Mantra". Dieser Freund, so heißt es, sei Vaclav Havel. Im weiteren Verlauf von umherstreunenden Informationen ist zu lesen, dass der Dalai Lama zunächst die Weitergabe verweigerte, später aber zugestimmt hätte, wenn das Mantra, dass da gesungen ist, nicht verkauft würde. Aber: es ist zu schön, um wahr zu sein.
(Oben: Screenshot)

Fast wütend spricht Gertrud Hirschi auf ihrer Homepage über dieses Gerücht:

"Seit einiger Zeit macht ein Mantra die Runde, welches angeblich von Dalai Lama gesprochen wird und das frei weiter kopiert und verschenkt werden kann. Leider ist dies eine Fehl-Info!!! Das Mantra wurde von einer CD von Hein Braat geklaut. Hier die genauen Angaben:

MANTRAS VON HEIN BRAAT
Der Holländer Hein Braat arbeitet seit über dreissig Jahren als professioneller Musiker. Er hat eine Reihe von indischen Mantras aufgenommen. Seine wunderschöne Stimme in Verbindung mit den heiligen Lauten kreieren eine spezielle Atmosphäre und helfen, das Herz zu öffnen. Die Kassetten eignen sich zur Einstimmung auf heilende Gedanken, für Meditationen und Heilbehandlungen.

...

01 GAYATHRI MANTRA / MAHA MRITYEONJAYA
02 KALI MANTRA / NARAYANA / OM NAMAHA SHIVAYA
03 OM MANI PADME HUM / OM
04 SURYA MANTRAS
05 OM NAMAHA SHIVAYA / BRAHMA MURARI"

http://www.gertrudhirschi.ch/mantras/mantras.html
http://www.heinbraat.com/





29 Juni 2008

Gefangenschaft

Wenn das ganze Universum unser Körper sein kann, warum sollen wir auf den kleinen Körper beschränkt bleiben? Das ist Gefangenschaft.

Osho (1931-1990)

28 Juni 2008

Das Weltliche

Das Weltliche ist uns zu nah:
im Erhalten und Ausgeben
verschwenden wir all unsere Kräfte.

William Wordsworth (1770 - 1850)

27 Juni 2008

Erleuchtung kann nicht erlangt werden...

Dass Erleuchtung
nicht erlangt werden kann,
ist kein leeres Gerede.

Es ist die Wahrheit.
Schwer zu erfassen
ist die Bedeutung des Gesagten!


Huang Po (um 850)

26 Juni 2008

Glanz des Ursprungs aller Substanz

Dieser reine Geist, aller Dinge Ursprung, strahlt in Ewigkeit und auf alle mit dem Glanz seiner eigenen Vollkommenheit.
Aber die Menschen der Welt sind dessen nicht gewahr, sie betrachten nur das, was sie sehen, hören, fühlen und als Geist kennen. Erblindet an ihrem Sehen, Hören, Fühlen und Kennen sehen sie nicht den unermesslichen Glanz des Ursprungs aller Substanz.

Huang Po (um 850)

25 Juni 2008

Nichts als der Eine Geist

Alle Wesen und alle Erleuchteten sind an sich nichts als der Eine Geist, und alles andere ist nichts. Dieser Geist ist ohne Anfang, ungeboren und unzerstörbar, ohne Form, ohne Erscheinung. Er gehört nicht zu den Dingen, die existieren oder nicht existieren. Er ist weder lang noch kurz, weder groß noch klein, denn er ist jenseits aller Beschränkungen, aller Maßeinheiten, Namen, Spuren und Vergleiche. Es ist das, was immer gegenwärtig ist - aber sobald du Begriffe davon bildest, bist du sofort im Irrtum. Dieser Geist ist unermesslich und unergründlich wie die grenzenlose Leere.

Huang Po (um 850)

24 Juni 2008

Der Ursprung des Ichs

Finde den Ursprung des Ichs. Dann werden alle Schwierigkeiten verschwinden und das reine Selbst alleine wird bleiben.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)

23 Juni 2008

Du sahst mich an

Ich lösche das Licht, um den Schnee zu sehen. Und sah den Schnee durch das Fenster und sah den Mond. Doch dann sah ich, dass Schnee und Mond nur wieder Fenster sind. Und durch diese Fenster sahst du mich an.

Ernesto Cardenal (*1926)

20 Juni 2008

Unser Ich

Was wir unser Ich nennen, ist nicht anderes als der Schnittpunkt unserer Gedanken, Gefühle, Begierden und Emotionen. Der Weg der Kontemplation lehrt uns, die Identifikation mit diesen Äußerungen unserer Psyche zurückzunehmen. Eine Kränkung ist dann z.B. noch da, die Aggression plagt uns noch, aber wir nehmen Abstand von diesen Regungen. Der Übungsweg hilft uns, auf eine Ebene zu gelangen, auf der die Fixierung an Gedanken oder Gefühle aufgehoben wird.

Willigis Jäger (* 1925)

19 Juni 2008

Glaube

Der Ungläubige glaubt mehr als er meint,
Der Gläubge weniger als ihm scheint.

Franz Grillparzer (1791 - 1872)

18 Juni 2008

Das Gesicht der Nachwelt

Soll einen Meister* das Gesicht
der Nachwelt kümmern? - Nein!
Sie war noch nicht, und ist noch nicht,
Und wird vielleicht nicht sein.

Johann Christoph Friedrich Haug (1761 - 1829)

* Im Original "Autor"

17 Juni 2008

Ego III

Dieses Greifen ist von Anfang an sinnlos, zum Scheitern verurteilt und muss zu Frustration führen, denn das, wonach wir greifen, ist von seinem Wesen her ungreifbar, entbehrt es doch jeglicher Basis oder wahren Identität.
Die Tatsache, dass wir überhaupt zwanghaft greifen müssen und nicht damit aufhören können, zeigt, dass wir in unserem tiefsten Innern sehr wohl um die eigentliche Nicht-Existenz dieses Selbst wissen. Aus diesem insgeheimen, nervenaufreibenden Wissen resultieren all unsere grundlegenden Unsicherheiten und Ängste.

Sogyal Rinpoche

16 Juni 2008

Ego II

Das tibetische Wort für Ego, dakdzin, bedeutet "Greifen nach einem Selbst". Damit wird da Ego definiert als unaufhörliche Bewegung des Breifens nach der trügerischen Wahrnehmung eines "Ich" und "mein", "Selbst" und "anderen", und esbeinhaltet alle Konzepte, Ideen, Begierden und Aktivitäten, die diese falsche Konstruktion aufrechterhalten.

Sogyal Rinpoche

15 Juni 2008

Ego

Das Ego ist die Abwesenheit des wahren Wissens um unser eigentliches Selbst, zusammen mit den entsprechenden Konsequenzen: ein verhängnisvolles Klammern um jeden Preis an ein zusammengestückeltes, behelfsmäßiges Selbstbild, ein unvermeidlich trügerisches Scharlatan-Selbst, das sich wie ein Chamäleon andauernd verändern muss, um die Fiktion seiner Existenz am Leben zu erhalten.

Sogyal Rinpoche

14 Juni 2008

Die Weisheit der Einsicht

Wenn Sie gelernt haben, Ihr Leben durch Disziplin einfacher zu gestalten, und damit die Möglichkeiten des Ich, Sie zu verführen, eingeschränkt haben, und wenn Sie durch Üben achtsamer Meditation den Zugriff von Aggression, Festhalten und Negativität auf Ihr ganzes Wesen gelockert haben, kann langsam die Weisheit der Einsicht aufscheinen. Und diese Einsicht zeigt Ihnen im Lichte ihrer alles erhellenden Klarheit direkt und deutlich sowohl die feinsten Funktionsweisen Ihres eigenen Geistes als auch die tiefste Natur der Wirklichkeit selbst.

Sogyal Rinpoche

13 Juni 2008

Vier Verlässlichkeiten

Verlasse Dich nicht auf die Person,
sondern auf die Worte der Lehre.

Verlasse Dich nicht auf die Worte,
sondern auf die Bedeutung, die ihnen zugrunde liegt.

Verlasse Dich nicht nur auf die vorläufige Bedeutung,
sondern auf die endgültige Bedeutung.

Verlasse Dich nicht nur auf ein intellektuelles Verständnis,
sondern auf die direkte und unmittelbare Erfahrung und Einsicht.

Die aktualisierte Formulierung der Vier Verlässlichkeiten Buddhas. Gefunden bei:
http://www.tibethaus.com/01-11-2007.html

12 Juni 2008

Vorbereiten

Die Menschen verbringen ihre ganze Zeit mit Vorbereiten, Vorbereiten, Vorbereiten...
Nur um dem nächsten Leben dann gänzlich unvorbereitet zu begegnen.

Drakpa Gyaltsen

11 Juni 2008

Gott im Menschen

Nur weil Gott auch im Menschen ist, kann der Mensch nach Gott fragen und kann Gottes Antwort vom Menschen vernommen werden. Die Begriffe innen und außen verlieren ihren Gegensatz in der Beziehung von Gott und Mensch.

Paul Tillich (1886 - 1965)

10 Juni 2008

Frisch, natürlich, lebendig und unverdorben

Was für Wahrnehmungen dir auch begegnen, du solltest wie ein kleines Kind sein, das in einen wunderschönen Tempel kommt: Es schaut, aber keinerlei Greifen mischt sich in seine Wahrnehmung. So bleibt alles frisch, natürlich, lebendig und unverdorben. Wenn du alles in seinem eigenen Zustand belässt, verändert sich seine Form nicht, seine Farben verblassen nicht und sein Glanz verschwindet nicht. Was immer auch erscheint, bleibt unbefleckt von jeglichem Greifen, und so ersteht alles, was du wahrnimmst als die nackte Weisheit von Rigpa, der Untrennbarkeit von Lichtheit und Leerheit.

Dudjom Rinpoche

09 Juni 2008

Pro Sekunde 11 Millionen Bits

Die Informationskapazität des Bewusstseins kann in Bits gemessen werden, jenen Basiseinheiten der Information, die von "binary digit"abgeleitet ist. Binär heißt: "aus zwei Einheiten bestehend". Bas Kast berichtet von dem dänischen Wissenschaftsautoren Tor Norretranders, der in seinem Buch "Spüre die Welt"astronomisch anmutende Zahlen zusammengefasst hat:

"Die Augen schicken pro Sekunde mindestens 10 Millionen Bits an das Gehirn, die Haut etwa eine Million, die Ohren 100.000, der Geruchssinn weitere 100.000 und der Geschmackssinn nochmal 1.000 Bits - alles in allem mehr als 11 Millionen Bits, die Sekunde für Sekunde in unserem Hirn eintreffen, und das ist noch eine sehr vorsichtige Schätzung."

Mehr dazu in Bas Kast: Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hilft. Die Kraft der Intuition. S. Fischer Verlag, Frankfurt/M., S. 74ff.

08 Juni 2008

Eigener Lehrer und Schüler

Wir müssen unser eigener Lehrer und Schüler sein. Es gibt außerhalb keinen Lehrer, keinen Heiland und keinen Meister. Wir müssen uns selbst ändern, und daher müssen wir lernen uns zu beobachten und zu kennen. ... Im wirklichen Lernen ist Freude. Man ist nicht verzweifelt über das, was man sieht, weil man e mit keinem Ideal vergleicht, mit etwas, das sein sollte. Nur das ist da, was ist.

Jiddu Krishnamurti (1895 - 1986)

07 Juni 2008

Kein Entrinnen vor uns selbst

Wir sind hier, weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt.
Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen seiner Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht.
Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es für ihn keine Geborgenhelt.
Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden, kann er weder sich noch andere erkennen - er wird allein sein.

Wo können wir solch einen Spiegel finden, wenn nicht in unseren Nächsten. Hier in der Gemeinschaft kann ein Mensch erst richtig klar über sich werden und sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume oder den Zwerg seiner Ängste sehen, sondern als Mensch, der - Teil eines Ganzen - zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet. In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen
und wachsen; nicht mehr allein - wie im Tod - sondern lebendig als Mensch unter Menschen.

(Richard Beauvais, 1964; Leitmotiv in Zwölf-Schritte-Kliniken)

06 Juni 2008

Höhere Erkenntnis

So wertvoll auch alle höhere Erkenntnis ist; man darf sie nicht verlangen, wenn sie zu uns kommen soll. Wer sie haben will um seiner selbst willen, der erlangt sie nie. Und das erfordert vor allem, dass man in tiefster Seele wahr gegen sich selbst sei.

Rudolf Steiner (1861 - 1925)

05 Juni 2008

Zu schlau

Wenn du
zu schlau
sein willst,
liegst du
schnell
total
daneben.

Tibetisches Sprichwort

04 Juni 2008

Mitgefühl

Mitgefühl ist niemals wahres Mitgefühl, wenn es nicht aktiv wird. Avalokiteshvara, der Buddha des Mitgefühls, wird in der tibetischen Ikonographie häufig mit tausend Augen abgebildet, die das Leid in allen Winkeln des Universums erkennen, und mit tausend Armen, die seine Hilfe überallhin bringen.

Sogyal Rinpoche

03 Juni 2008

Jede Religion ist asiatischen Ursprungs

Jede Religion ist asiatischen Ursprungs und entstammt jenem Teil der Welt. Verkündigen war stehts Sache der Asiaten. Der Westen ist groß im Organisieren - in Sozialeinrichtungen, Armeen, Verwaltungen und so weiter.
Wenn es aber darum geht, Religion zu verkünden, dann kann er mit den Asiaten nicht mithalten, die sich zu allen Zeiten damit befasst haben.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

02 Juni 2008

Konzentration

Wenn das Denken konzentriert und auf sich selbst gerichtet ist, wird alles in uns zu unserem Diener, statt unser Herr zu sein.

Swami Vivekananda (1863 - 1902)

01 Juni 2008

Das Gemüt klärt sich

Das Gemüt klärt sich von seinen Unreinigkeiten und wird klar genug, die Wahrheit zu spiegeln: das wahre Selbst. Das ist unmöglich, solange das ICH tätig ist und auf Selbstbehauptung drängt.

Ramana Maharshi (1879 - 1950)