21 Juni 2009

"Religiöse" Diktatur Iran

Fahnen sind Symbole und sollen wohl identitätsstiftend wirken. So ist es auch mit der Flagge des Iran, die deutlich werden lässt, was die unglückselige Verquickung von Religion und Politik bewirkt.


Grün symbolisiert hier den Islam, Weiß steht für Frieden und Freundschaft und die Farbe Rot steht für Mut und vergossenes Blut im Krieg. Der grüne und der rote Streifen der Flagge wurden um 22 (2×11) Schriftzüge von "Allahu Akbar" (deutsch: Gott ist am größten) ergänzt.

Das an einen kalligraphischen Schriftzug erinnernde Emblem in der Mitte der Flagge besteht aus vier Mondsicheln und einem Schwert. Diese fünf vertikal angeordneten Bestandteile symbolisieren die fünf Säulen des Islam: Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosensteuer, Fasten, Pilgerfahrt.
Über der Schwertspitze befindet sich ein Taschdid, das Verdoppelungszeichen der arabischen Schrift, was hier als Verstärkung der durch die Waffe symbolisierten Kraft aufgefasst werden kann. Als Ganzes lässt sich das Zeichen als stilisierter Namenszug Allah lesen. Die symmetrische Gestaltung gilt als Ausdruck des Gleichgewichts und der Beständigkeit.

Insgesamt erinnert die Form des Emblems außerdem an eine Tulpenblüte, ein in der persischen Mythologie verwurzeltes Symbol, das auf die Vorstellung verweist, überall dort, wo das Blut eines Kämpfers für sein Land vergossen wurde, wachse eine Tulpe. In neuerer Zeit wird dieser Mythos von einigen Interpreten auch auf islamisches Märtyrertum bezogen.

Laut einer Regierungsverordnung vom 18. Juli 2007 darf die Nationalflagge des Iran nicht auf Halbmast gesetzt werden, da dies eine Respektlosigkeit gegenüber dem Wort „Allah“ auf der Flagge wäre.

Der Islam ist nicht allein eine Religion, sondern zugleich ein in sich geschlossenes rechtlich-politisches Wertesystem; eine Trennung von Religion und Staat ist deshalb nach islamischem Verständnis nicht vorgesehen. So weit unterschiedliche Beiträge aus Wikipedia.