31 Oktober 2007

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Nein, man wird sie nicht finden im neuen Buch der Joanne K. Rowling: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. Denn es ist anders angelegt. Um an die "Heiligtümer des Todes" zu kommen, wird man zu anderen Büchern greifen müssen. Mir ist sofort das "Bardo Thödol" eingefallen, das Tibetische Totenbuch, das eigentlich "Befreiung durch Hören im Bardo" heißt, in jenem Zwischenbereich zwischen Leben und Tod. Es geht zurück auf einen Text von Padmasambhava aus dem 8. Jahrhundert.

Darin findet sich unter anderem das folgende Gebet:

Wehe, getrennt von lieben Freunden muss ich allein umherirren. Leere Gestalten steigen mir als meine eigenen Gedanken auf. Mögen die Buddhas die Kraft ihres Mitleids aussenden, so dass die Schrecken des Zwischenzustands, Furcht und Angst nicht entstehen! Wenn ich durch meine üblen Taten Leid erdulden muss, möge mein göttlicher Yi-dam dies Leid von mir nehmen! Wenn der tausendfache Donnerschall des Wahren Seins ertönt, möge es zum Ton des sechssilbigen Mantras werden! Jetzt, da ich ohne Zuflucht nur meinen früheren Taten nachfolgen muß, flehe ich den großen Mitleidsvollen Herrn um Hilfe an.
Jetzt, da ich die üblen Neigungen, die meinen früheren Taten innewohnten, als Leid erdulde, möge mir doch die glückselige Versenkung des Urlichts aufgehen!

Mehr dazu hier:

http://tod-im-buddhismus.bodhibaum.net/bardo/bardo.htm